Erstellt am 25.04.2023 um 10:57 Uhr von GabrielBischoff
Hier ist der Text im Arbeitsvertrag wichtig, ich kenne diese Konstellation von Ergos/Physios in Praxen und finde sie höchst fragwürdig.
Grundsätzlich - Terminabsage der Familie, Nichtöffnen der Tür, Familie ist verreist oder die Anzahl der Fachleistungsstunden ist zu niedrig, das ist alles Risiko des Arbeitgebers, dass er auf dich abwälzt. Du hast angeboten 29,5 Fachstunden zu leisten - es wurde nicht abgerufen. Wie ein Büroangestellter der an seinem Schreibtisch Däumchen drehen würde, weil keine Arbeit da ist.
Wenn deine Arbeit nicht in 40h passt, dann muss sie auch liegenbleiben. Hier wird ja nichts verschenkt.
Aber lass es mich sagen, die Mitarbeiter ertragen es einfach meckernd. Betriebsräte werden nicht gegründet und niemand hat Lust hier individualrechtlich vorzugehen.
Erstellt am 25.04.2023 um 11:03 Uhr von Muschelschubser
Ergänzend zu der Antwort von GabrielBischoff frage ich mich gerade folgendes:
Da der Annahmeverzug in §615 BGB geregelt ist, frage ich mich ob eine Vereinbarung über das Anrechnen von Minusstunden überhaupt zulässig wäre.
Erstellt am 25.04.2023 um 11:14 Uhr von Enigmathika
"Wenn ich wegen längerer Fahrzeit oder längere Dauer für Dokumentation, zusätzliche Beratungsgespräche und u.ä. über 40 Stunden pro Woche arbeite, wird mir diese Zeit nicht als Arbeitszeit anerkannt."
Hat man Dir hierfür eine Begründung genannt? Beratungsgespräche und Dokumentation sind ja nun definitiv Arbeit. Bei der Fahrzeit kann man eventuell streiten, aber auch da würde ich es in Deinem Fall als Arbeitszeit ansehen, zumindest die Fahrten zwischen den einzelnen Familien und dem Büro.
Erstellt am 25.04.2023 um 19:30 Uhr von Wäldchen
Vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen. Leider ist es so, dass die sogenannten Minderzeiten (Telefonate, Doku, Fahrzeit, Vir-und Nachbereitung etc.) viel zu knapp kalkuliert sind und es quasi mein Problem ist, wenn mir die Zeiten nicht ausreichen. Es ist wohl schon einige Jahre so, dass Mitarbeiter dafür einen Teil ihrer Freizeit opfern. Bislang hat sich darüber niemand beschwert. Mitarbeiter haben halt gekündigt. Es wurde zu wenig hinterfragt, was die Mitarbeiter dazu bewegt.