Erstellt am 27.06.2016 um 19:24 Uhr von gironimo
Wenn er verhaltensbedingt ordentlich gekündigt werden soll, stellt sich die Frage: Wo ist die Abmahnung?
Habt Ihr denn schon eine Anhörung nach § 102 BetrVG vorliegen?
Aus meiner Sicht Bedenken äußern und Widerspruch formulieren. Es stellt sich ja die Frage, wie es zu der angeblichern Arbeitsverweigerung kam (was sagt der Kollege dazu?). Und sicherlich kann man auch etwas tun, um eine derartige Situation zukünftig zu vemeiden.
Erstellt am 27.06.2016 um 20:06 Uhr von teufel
Hallo gironimo.
Anhörung liegt seit Freitag vor.
keine Abmahnung .
Kollege leider krank.
Morgen Befragung eines Kollegen der dabei war.
Laut Chef hat der Kollege schon öfter Schwierigkeiten gemacht.?
Auch als Lehrling vor kurzen in der Schule!
Seltsam warum wurde er dann überhaupt übernommen?
Nie Abmahnungen ??
Chef sagt er will ihn nicht mehr?
Erstellt am 27.06.2016 um 22:46 Uhr von Hoppel
@ teufel
" Hat er nach der Lehre wenn er nun arbeitet eigentlich eine Probezeit?
"Kündigungsschutz?""
Es ist schnurzpiepegal, ob eine Probezeit vereinbart worden ist oder nicht. Auf die Wartezeit des KSchG ist die Ausbildung anzurechnen!
BAG, 26.01.1999, 2 AZR 134/98: " Berufsausbildungsverhältnisse sind Arbeitsverhältnisse im Sinne des Kündigungsschutzgesetzes, auf die die §§ 1 ff. KSchG Anwendung finden, soweit sich nicht aus dem Berufsbildungsgesetz etwas anderes ergibt."
Den § 15 Abs.3 TzBfG hast Du offensichtlich nicht gelesen: " Ein befristetes Arbeitsverhältnis unterliegt nur dann der ordentlichen Kündigung, wenn dies einzelvertraglich oder im anwendbaren Tarifvertrag vereinbart ist."
Eine einzelvertragliche Vereinbarung könnte in etwa so lauten: "Das Arbeitsverhältnis ist unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist ordentlich kündbar."
Ob ein TV greift und was darin ggf. steht, kann hier nicht beurteilt werden.
Davon unberührt bleibt das Recht zur fristlosen Kündigung; hier wäre der § 626 BGB zwingend zu beachten. Trifft aktuell aber ganz sicher nicht zu!
Erstellt am 27.06.2016 um 23:31 Uhr von Marvel
Was hat denn jetzt der § 15 Abs.3 TzBfG hiermit zu tun?
Gironimo hat schon das Passende hierzu gesagt.
Wegen dem Weiterbeschäftigungsanspruch einen tragfähigen Widerspruch formulieren und den Kollegen über die wohl notwendige Kündigungsschutzklage informieren.
Als BR sollte man den Arbeitgeber auch auf seine hier wohl eher schlechten Erfolgsaussichten hinweisen.