Erstellt am 01.11.2015 um 08:46 Uhr von Dezibel
Wir haben sowohl gute als auch weniger gute Erfahrungen mit Externen gemacht.
Die o. genannte Gefährdungsbeurteilung haben wir vor paar Wochen durch. Ehrlich, wir haben selten über solch einen Schwachsinn gelacht. Abgesehen davon, dass sie noch nicht durch den GBR durch war (wäre sie auch nie gekommen), wurden derart schwachsinnige Fragen gestellt ... Wir sind jetzt alle hochgefährdete Vollpfosten, die man gar nicht auf die Straße lassen sollte.
Also Vorsicht mit solchen Dingern!
Gerade bei Gruppengesprächen (hatten wir auch) wird eine Durchschnittsmeinung gebildet, der einzelne, wirklich gefährdete fällt dabei durch das Sieb.
Wie würdet ihr zB auf die Frage antworten: Sind Sie der Meinung, dass sie von den Kollegen und der Führungskraft ausreichend Unterstützung erhalten? Von den Kollegen jederzeit, die Führungskraft weiß gar nicht, was ich den ganzen Tag mache. Was sag ich also dazu? Jaja, schreib auf, mach das Kreuzel irgendwohin. ...
Der Schuss ging, wie gesagt voll ins Leere!
Erstellt am 01.11.2015 um 10:12 Uhr von Hoppel
@ Dezibel
Wenn eine Führungskraft nicht weiß, was die AN überhaupt tun, sollte man das nicht einem solchen Verfahren anlasten. Und Fragen einfach nur als "derart schwachsinnig" abzutun, zeugt auch nicht davon, dass man tatsächlich gewillt oder in der Lage war, sich mit der Fragestellung differenziert auseinander zu setzen. Diesbezüglich ist aber auch der Interviewer gefragt!
Aber wenn man als AN z.B. die Frage "Sind Sie der Meinung, dass sie von den Kollegen und der Führungskraft ausreichend Unterstützung erhalten?" nur mit einem "Jaja, schreib auf, mach das Kreuzel irgendwohin. ..." beantwortet hat, sollte man sich über gewisse Ergebnisse auch nicht wundern.
Das Ergebnis "Wir sind jetzt alle hochgefährdete Vollpfosten, die man gar nicht auf die Straße lassen sollte." könnte/sollte vielleicht einmal zum Nachdenken anregen! Frei nach dem Motto "Wo Rauch ist, ist auch Feuer."
Erstellt am 01.11.2015 um 10:41 Uhr von gironimo
Habt Ihr Euch denn schon mit dem Thema hinreichend genug befasst? Je nach betrieblicher Situattion muss man ggf. andere Vorgehensweisen ins Auge fassen. Ich würde da erst einmal Expertenrat suchen.
http://www.gefaehrdungsbeurteilung.de/de/gefaehrdungsfaktoren/psychische_belastung
http://www.baua.de/cae/servlet/contentblob/673898/publicationFile/
Erstellt am 01.11.2015 um 11:02 Uhr von Dezibel
@Hoppel
Sei dir sicher, wir sind nicht alle blauäugig geboren und haben nichts dazugelernt.
Das Ergebnis der Umfrage war haarsträubend, wurde anschließend vom AG einkassiert und wird nicht mehr diskutiert. Vollkommen ein Schuss daneben.
Es war ja auch nicht nur eine Frage (Beispiel), aber wenn nach 20 Fragen immer noch nichts vernünftiges rüberkommt, dann schalten eben die Kollegen ab. Schade um die Zeit.
Und sie hatten Recht!
Aber macht mal, lasst euch von den Externen überrollen, euer Geld nehmen die gerne ...
Erstellt am 01.11.2015 um 11:10 Uhr von Ricke
Hallo,
vielen Dank für die meisten Antworten von Euch !
Wir haben uns in der Tat bereits zu diesem Thema schulen lassen.
Wir haben dabei die Analyse-Methodik kennen gelernt, dass MA sich anonym z u (wiederum anonymen) Interviews melden dürfen. Aus diesen Interviews heraus werden dann gezielte Fragebögen an alle MA verteilt um abzuklappern wie relevant die Probleme sind, und welche Lösungmöglichkeiten wohl geeignet wären.
Mir wäre es jetzt nur ein Anliegen zu erfahren, ob es BR mit praktischen Erfahrungen gibt.
Unser Chef will ja die Gruppeninterviews, weil er der Meinung ist, man könne doch OFFEN darüber reden.... Wir sehen es aber für wichtig an, dass jeder FREI reden kann und dann jeder FREI ankreuzen darf, damit keine verfälschten Ergebnisse rauskommen.
Gruß
Ricke
Erstellt am 01.11.2015 um 11:38 Uhr von gironimo
Meine Erfahrung mit Gruppenbefragungen waren ganz gut. Der externe Spezialist hat die gesammelten Informationen dann auch anonymisiert aufgearbeitet. Es konnten so Bereiche im Haus herausgearbeitet werden, wo dann mehr ins Detail gegangen werden musste. Zumindest hatte man dann die Grundinformation, welchen Ursprungs die Belastungen sind - also etwa Führung, Organisation, hohe Arbeitslast usw.
Also im Grunde eine 2-Schritt-merthode: Erst Gruppengespräche dann (unterschiedliche) Detaillösungen.
Die Ergebnisse lieferten genügend Material für die weitere BR-Arbeit.
Erstellt am 01.11.2015 um 12:18 Uhr von Kölner
Vielleicht bin ich ja zu naiv, aber: Wenn die Beurteilungen erstellt sind und nicht passen, werden sie einfach nicht beschlossen und dem AG aufgetragen, sie neu zu machen.
Man sollte als BR im sozialen Bereich mal anfangen, die pragmatische Seite zu nutzen und das soziale adäquat einzusetzen...
Erstellt am 02.11.2015 um 08:56 Uhr von Dezibel
> Der externe Spezialist hat die gesammelten Informationen dann auch anonymisiert aufgearbeitet.
Das war vielleicht der Hauptfehler bei uns. Es gab keinen Externen Spezialisten! Es gab ein paar lose Zettel, vom Chef an eine vertrauensvolle Mitarbeiterin überreicht, sie möchte mal bis morgen die Analyse machen, er habe zu berichten ...
So etwas KANN NICHT gut gehen.