Hallo in die Runde,
ich bin BR-Mitglied in einem noch neu gegründeten Gremium. Bei uns hat ein Mitarbeiter vorgesprochen, dem die Teamleitung Arbeitszeitbetrug vorwirft.
Folgender Anlass: Der MA war im Mobilen Arbeiten zu Hause tätig und wechselte untertägig kurz ins Büro, um beim BR vorzusprechen. Er hatte sich dazu bei der Teamleitung telefonisch abgemeldet.
Leider hat der Mitarbeiter, der in der Nähe des Firmensitzes wohnt - und keinen langen Arbeitsweg hat - vergessen, sich im Zeitentool auszustechen bzw. umzumelden von "Mobil Arbeiten" auf "anwesend". Das wirft man ihm nun vor. Er hat eine Abmahnung erhalten. Diese Buchung hätte man auch ohne Weiteres am nächsten Tag im Zeitenjournal korrigieren können. Er hat es nämlich sofort bemerkt und sich dafür entschuldigt. Leider fand er kein Gehör bei der Teamleitung. Ich meine, wir sind ja alle nur Menschen und so etwas kann ja mal passieren. Was können wir dem Mitarbeiter jetzt raten?
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Ergänzung: Ja, bei uns sind die Teamleiter ziemlich schlecht auf den Betriebsrat zu sprechen, aber das bekommen die von "oben" eingetrichtert.
Natürlich hat es denen nicht gepasst, dass der Kollege beim BR war. Und da haben sie was gesucht, womit sie ihn ärgern können. Auf dem Schreiben steht übrigens "Ermahnung":
Von Arbeitszeitbetrug steht in dem Schreiben nichts. Die Ermahnung ist aber genauso zu verstehen wie eine Abmahnung, oder? Jedenfalls steht sie nun in der Personalakte - und der Kollege hätte gerne, dass das wieder gelöscht wird.
Wir haben ihm geraten, sich einen Anwalt für Arbeitsrecht zu suchen, am Besten über die ver.di. Wir als BR können da schlecht was für ihn tun, denn Abmahnungen sind doch Individualrecht.
Und ja: wir suchen das Gespräch mit der Teamleitung allgemein, um denen nochmal deutlich zu machen, dass Mitarbeiter das Recht haben zum BR zu gehen, wenn sie sich ordnungsgemäß vorher beim TL abgemeldet haben. Das hatte der Kollege ja getan.