Erstellt am 18.02.2009 um 07:51 Uhr von Jumper
Hallo Micha06,
es kommt drauf an ob es ein Einigungstellenverfahren aus einem Tarifvertrag oder aus dem BetrVG ist.
Wenn es aus dem Tarifvertrag ist meistens ein Kollege der Gewerkschaft euer Vertreter was dann günstiger ist so das nur die Kosten für den Vorsitzenden der Einigungstelle aufkommen, die Kosten sind aber unterschiedlich.
Wenn es ein Verfahren aus dem BetrVG ist wird es teurer, da ihr dann einen Rechtsanwalt zur Vertretung habt die der AG dann ,zu den kosten des Einigungsstellenvorsitzenden zahlen muss.
Wieviel € das letzendlich sind ist so pauschal nicht zusagen, denn es kommt auch drauf an, wie schnell man eine Einigung findet.
Denn je mehr Stunden die Einigung oder auch Tage braucht um so teuer wird es.
Erstellt am 18.02.2009 um 08:32 Uhr von Kölner
@MeinMicha06
Ich kenne Einigungsstellen, die mit allem Zipp und Zapp mal locker 6.500 €/Tag gekostet haben.
Erstellt am 18.02.2009 um 09:34 Uhr von wölfchen
. . . und wir hatten mal eine für 4/5 Stunden, die hat knapp 10 000 € gekostet, weil der Vorsitzende ein Richter vom BAG war und der hatte seinen Preis. Und nach dem Preis des Einigungsstellenvorsitzenden berechnet sich die Vergütung der Beisitzer, die jeweils 75% der Vergütung des Vorsitzenden bekommen.
Es handelte sich um ein reines "Machtspielchen" und ich bin überzeugt, dass der Vorsitzende das sehr wohl erkannt hat und diesen hohen Preis als erzieherische Maßnahme für den Arbeitgeber festgesetzt hat. Es hat auch gewirkt - das war die letzte Einigungsstelle - seither einigen wir uns stets allein ;-)
Erstellt am 18.02.2009 um 10:12 Uhr von paula
@wölfchen
die betriebsfremden Beisitzer bekommen aber zunächst mal nur 70% des Vorsitzenden.
Es kommt immer drauf an wie komplex der Sachverhalt ist und welches Vorgehen der Vorsitzende wählt.
Ich kenne Einigungsstellen für Interessenausgleich- und Sozialplansverhandlungen bei denen hat alleine der Vorsitzende 60000 EUR bekommen. Wenn man dann noch schaut wie viel betriebsfremde dabei waren kann man sich ausrechnen wie hoch die Kosten für den AG waren. Obwohl man berücksichten sollte dass die AG Anwälte in der Regel anders abrechnen.
Der Job als Einigungsstellenvorsitzender ist lohnend. Nicht ohne Grund gibt es mindestens schon einen Arbeitsrichter der sich beurlauben hat lassen um nur noch Einigungsstellen zu machen
Erstellt am 18.02.2009 um 15:59 Uhr von wölfchen
. . . okay paula, dann waren es halt nur 70% ;-) Aber ich bin immer noch ein Fan von diesem Richter, der mit ein paar wenigen zielgerichteten Fragen des Pudels Kern herausgefunden hat, dann eine Einigung zusammengebastelt hat, bei der sich keiner unterlegen fühlte und nur als Bonbon die hohen Kosten angesetzt hat - mit der erwähnten erzieherischen Wirkung. Wenn alle beim BAG so pfiffig sind, dann möchte ich künftig nur noch dort verhandelt werden :-)
Erstellt am 19.02.2009 um 10:48 Uhr von w-j-l
wölfchen,
das ist keine Garantie für Qualität.
Wir hatten schon eine Einigungsstelle mit einem BAG-Richter als Vorsitzenden, die danach schon in der ersten Instanz wegen Ermessensüberschreitung (berechtigter Weise) wieder kassiert wurde.