@klinik
ich kann deinen Frust sehr gut verstehen, bei uns ist es so ähnlich, wir "predigen" immer und immer wieder "Mein Frei gehört mir" und daß ein DP für BEIDE Seiten verbindlich ist, aber daß "Helfersyndrom" wie es Kölner beschreibt ist größer als der Frust, schon wieder einzuspringen. Zu dem "Helfersyndrom" gegenüber den Patienten kommt ja noch daß "Mitleidssyndrom" frei nach dem Motto: Wenn ich jetzt nicht einspringe, dann ist meine arme Kollegin ganz alleine und dies will ich nicht!
Die MA wollen einfach nicht begreifen daß die PDL hier immer wieder ihre Klaviatur runterspielt und dann, wenn immer noch keiner einspringen will, damit droht, den nächst besten zwangs zu verpflichten, spätestens dann sagt einer "freiwillig" ok, ich mache den Dienst.
Ich habe in 18 Jahren Klinikalltag inclusive 14 Jahren BR-Tätigkeit, davon seit 2,5 Jahren freigestellt noch NIE erlebt, daß diese Drohung war gemacht wurde.
Wie denn auch, es gibt schlichtweg keine Zwangsverpflichtung, und der "Bus", der direkt vor dem Krankenhaus verunglückt und eine Massenanzahl von Verletzten verursacht ist in dieser zeit auch noch nicht verunfallt.
Du siehst, es ist überall gleich, du bist nicht alleine mit deinem Frust, darum die Möglichkeit der gleichmässigen Verteilung von "Schnittmengen", nach unten abgeben und von oben übernehmen(Antwort 106996).
Wir haben damit vor einem Jahr angefangen, auf Pilotstationen sowas auszuprobieren, und es funktioniert.
Examiniertes Pflegepersonal bekam eine "Auffrischung" zum Thema Blutabnahme inclusive Praxisanleitung, der Stationsarzt hat sich davon überzeugt, daß es die MA können, nun wird es gemacht.
Dafür wurde auf der Station eine Stationssekretärin eingestellt, diese wird zur Hälfte aus dem Pflegebudget und zur Hälfte aus dem ärztlichen Budget bezahlt, nimmt die organisatorischen Dinge größtenteils ab, und wir haben erreicht:
Der Chirurg kommt früher in den OP, kann damit effektiver arbeiten....
Die Schwester hat mehr Zeit für den Patienten....
1 neue Stelle für die Stationssekretärin....
und das ganze Kostenneutral, denn durch die frühe Präsenz des Chirurgen im OP konnten mehr Fälle DRGmässig abgerechnet werden, dadurch Mehreinnahmen für unser Krankenhaus.....
Läuft bisher nur in der Chirurgie, für die Internisten versuchen wir gerade dasselbe oder ähnliches zu erreichen.....
Also, die Hoffnung nicht verlieren und weiter der "Rufer in der Wüste" sein oder wie sich evtl. der Kölner ausdrücken würde "Es kütt, wie es kütt"
Galaxy