Daniela Cavallo: Die Kämpferin für sichere Arbeitsplätze bei VW
„Mit uns sind Standortschließungen nicht zu machen!“ Mit diesen klaren Worten spricht sich Daniela Cavallo, die Chefin des Gesamt- und Konzernbetriebsrats von Volkswagen, gegen die Pläne des VW-Konzerns aus. Der Konzern möchte die Beschäftigungsgarantien aufheben und damit Entlassungen und Werksschließungen möglich machen. Diese klare Ansage zeigt, wie entschlossen die 49-Jährige in ihrer Rolle als Interessenvertreterin für die Rechte der Mitarbeitenden kämpft.
Von der Auszubildenden zur ersten Betriebsratschefin bei VW: Daniela Cavallos Aufstieg
Daniela Cavallo, oft als „Betriebsratschefin“ bezeichnet, begann ihre berufliche Laufbahn 1994 als Auszubildende zur Industriekauffrau bei VW. Früh engagierte sie sich in der Jugend- und Auszubildendenvertretung und wurde 2002 in den Betriebsrat gewählt. Nach den Geburten ihrer Kinder 2004 und 2008 nahm sie jeweils Elternzeit, bevor sie ihre Tätigkeit wieder aufnahm. Seit 2013 ist sie Mitglied des Gesamtbetriebsrats und übernahm in verschiedenen Funktionen Verantwortung für etwa 7.000 Beschäftigte. 2019 wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrats und im Mai 2021 schließlich als erste Frau zur Vorsitzenden des Konzernbetriebsrats gewählt, in Nachfolge von Bernd Osterloh.
Cavallo ist bekannt für ihre klare und direkte Kommunikation, die sie auch auf der letzten VW-Betriebsversammlung vergangenen Mittwoch unter Beweis stellte. In einer leidenschaftlichen Rede kritisierte sie die VW-Vorstände scharf und stellte die Frage in den Raum: „Ist unser Geschäftsmodell tot?“ Ihre Wortwahl und die Entschlossenheit, mit der sie für die Interessen der Belegschaft kämpft, zeigen, dass sie keine Scheu davor hat, sich mit der Unternehmensführung anzulegen.
Daniela Cavallo fordert Verantwortung von VW-Vorständen
In den letzten Jahren hat Cavallo immer wieder bewiesen, dass sie bereit ist, harte Verhandlungen zu führen. Sie hat deutlich gemacht, dass für sie der Schutz der Arbeitsplätze und die Sicherung der Standorte an erster Stelle stehen. Ihre Reden sind durchzogen von einer klaren Botschaft: Ein Betriebsrat ist nicht nur ein Verhandlungspartner, sondern eine starke Vertretung der Belegschaft. Cavallo fordert von den Vorständen nicht nur wirtschaftliche Transparenz und klare Strategien, sondern auch, die soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden nicht aus den Augen zu verlieren.
Umstritten, aber unverzichtbar – Eine starke Stimme für Arbeitnehmerrechte
Cavallos Einsatz hat ihr Anerkennung, aber auch Kritik eingebracht. Einige bezeichnen ihre Rhetorik als „zu konfrontativ“ und „zu fordernd“. Doch gerade in unsicheren Zeiten, in denen die Zukunft vieler Arbeitsplätze auf dem Spiel steht, scheinen solche starken Stimmen unverzichtbar zu sein. Auf der letzten Betriebsversammlung erhielt sie nach ihrer Rede Standing Ovations – ein starkes Zeichen dafür, wie sehr sie das Vertrauen ihrer Kollegen genießt.
Daniela Cavallo ist ein Beispiel für die wichtige Bedeutung der Betriebsratsarbeit: Mutig, entschlossen und immer bereit, sich für die Rechte der Beschäftigten einzusetzen. Ihre Arbeit zeigt, dass Betriebsräte eine zentrale Rolle in der Sicherung von Arbeitsplätzen und der Gestaltung der Unternehmenspolitik spielen – gerade in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit.