Erstellt am 03.02.2015 um 09:35 Uhr von Pickel
Also erst einmal: Wenn es dem Unternehmen gerade nicht gut geht, wird die Mehrheit der Belegschaft wenig Verständnis dafür haben, wenn ihr zusätzliche Kosten wie Einigungsstellen (die hier überhaupt nicht zuständig wäre!) verursacht und den Chef von aktuell sehr wichtigen Themen wie der Akquise neuer Kunden abhaltet - es geht um Arbeitsplätze und das ist für viele MA erst einmal näher als das Info-recht des BR. Der Schuss könnte gewaltig nach hinten losgehen - nicht zuletzt auch auf Sicht bei der Frage möglicher Übernahmekandidaten.
Du schreibst leider nicht, wie lange ihr den Chef schon nicht erreicht. Dass er im ersten Monat das Gespräch nicht wahrnimmt, sollte man auch akzeptieren können - auch das BetrVG spricht nicht von einem unabdingbarem Anspruch auf monatliches Zusammensetzen.
Wenn es sich aber um mehere Monate handelt, solltet ihr freundlich auf euren Anspruch verweisen und um einen Terminvorschlag binnen einer Frist bitten - gerne natürlich auch verbunden mit dem Angebot, gemeinsam an der Erhaltung des Unternehmens arbeiten zu wollen.
Erstellt am 03.02.2015 um 09:36 Uhr von gironimo
Nichts für ungut - natürlich kann mal ein Termin ausfallen oder er wird verschoben. Wenn das aber der Dauerzustand ist, müsst Ihr dem AG deutlich machen, dass seine gesetzlichen Auflagen aus dem BetrVG auch wichtig sind.
Darum solltet Ihr an ein § 23.3 BetrVG-Verfahren denken, wenn eine neue Terminsetzung (kurzfristig) nicht zu Stande kommt. Die E-Stelle kommt hier nicht in Frage.
Ich sehe es auch nicht als "Brechstange" an, wenn Ihr Eure Rechte einfordert. Letztendlich bleibt Euch keine andere Wahl, wenn Ihr euren Wahlauftrag - nämlich die Interessen der AN zu vertreten - nachkommen wollt.
Erstellt am 03.02.2015 um 09:39 Uhr von stehipp
Hallo Brechstange,
ist natürlich immer schwierig von außen hier Tips zu geben.
Euer neuer GF scheint sehr bemüht zu sein, das Ruder rumzureißen. Ich denke, da sollte man ihm auch von BR-Seite unterstützen und etwas Verständnis zeigen. Immerhin will er ja letztendlich damit auch Arbeitsplätze sichern.
Das Verständnis sollte allerdings nicht soweit gehen, dass die Termine für ewig verschoben werden. Sprecht doch einfach mal mit der Perso. Dann sollen die doch einfach einen Termin vorschlagen. Auf ein paar Tage hin oder her kommt es, denke ich, nicht an.
Falls das auch nicht klappt, bleibt wohl nichts anderes, als euren neuen GF auf seine Pflichten auch gegenüber seinem BR hinzuweisen.
Viel Erfolg.
Erstellt am 03.02.2015 um 11:18 Uhr von paula
erst einmal muss man als AN ja glücklich sein, wenn der Chef hier versucht alles für das Unternehmen zu versuchen wieder in die Gewinnzone zu kommen und nicht als erster Schritt von Entlassungen gesprochen wird. Trotzdem solltet ihr dem AG klar machen, dass ihr in einer Situation ein erhöhtes Informationsbedürfnis habt. Es gilt schließlich Ängste abzubauen und Ruhe in der Firma zu bewahren. Das geht nur wenn die Infos auch an den BR (als Vertreter der Belegschaft) fließen. Des Weiteren kann auch der BR in dieser Situation ein wichtiger Berater des AG sein. Gerade deshalb soll man ja im WA beraten.
Daher das Gespräch suchen. Ich würde erst einmal noch nicht vor Gericht ziehen. Das führt evtl. nur zu verhärtete Fronten. Mal auf der Betriebsversammlung das Thema ansprechen. Ich denke dann merkt auch der GF dass ihr als Vertreter der MA hier ein wichtiger Gesprächspartner seid. Und wenn der GF so viel unterwegs ist, warum schickt er keinen kompetenten Vertreter? Das könnte ja auch noch ein Weg sein. Vielleicht schickt er auch mal seinen Unternehmensberater bei Euch vorbei
Erstellt am 03.02.2015 um 11:33 Uhr von Snooker
Sicherlich ist es immer löblich wenn der Chef versucht Kunden an land zu ziehen. Jedoch würde ich, da Chef neu im Hause ist auch ein Augenmerk darauf haben ob sein Verhalten nicht Grundsätzlich sine Einstellung zu einer Interessenvertretung wiederspiegelt. Darum würde ich den AG hier schriftl. Auffordern seinen gesetz. und rechtlichen Vertreter zum nächsten Termin zu schicken, der zu allen Themen Rede und Antwort stehen kann. Gerade wenn eine Unternehmensberatung im Hause ist, ist Vorsicht geboten. Das ins Haus holen eines Unternehmensberater an sich ist zwar nichtb mitbestimmungspflichtig, jedoch zu 90 % meist das was er da ausklabüsert und meisst dreht es sich um Arbeitsplätze die weg fallen. Interessanter Wise nie da wo er sich gerade mit beschäftigt, sondern immer bei den Abläufen davor oder dahinter.
Also nicht nur da sitzen und Beifall klatschen wie bemüht der Chef doch ist.
Erstellt am 03.02.2015 um 13:41 Uhr von Brechstange
@all
Vielen Dank für den Rat.
genau so hab ichs mir gedacht aus dem gesunden Menschen Verstand raus.
War mir nur nicht sicher ob ich als BR anders handeln muss und gerade in der Phase extremen Druck machen sollte auf Gespräche.
Danke hat mir geholfen :)