Hallo zusammen,
wir haben einen Mitarbeiter, der sich seit 7 Wochen nicht mehr bei seiner Führungskraft meldet und wohl auch nicht mehr arbeitet. Für den kompletten September hatte er keine Home-Office-Arbeitszeiten eingetragen. Anfang Oktober wurde ich (BR) von HR darüber informiert. Ich bin dann zu ihm nach Hause gefahren, um zu schauen, ob er noch lebt oder vielleicht schwer krank ist. Er ist weder krank noch sonstwie eingeschränkt, und behauptet, zu arbeiten. Er hat angedeutet, einen Aufhebungsvertrag inkl. Abfindung zu wollen, aber keinen zu bekommen. Ich habe ihm natürlich die drohenden arbeitsrechtlichen Konsequenzen erklärt und ihn aufgefordert, sich zu melden. Seine Kundenprojekte platzen jetzt eins nach dem anderen und sein Chef und die Projektleiter haben natürlich einen dicken Hals (ich auch).
Er hat nun von der Personalabteilung vor zwei Wochen eine schriftliche Aufforderung erhalten, sich bei seiner Führungskraft - die ihm täglich Mails schreibt - zu melden, seine Arbeitszeiten nachzutragen, mehrere Tage pro Woche in der Firma zu erscheinen und jeweils einen Rapport über seine Arbeiten abzugeben. Arbeitszeiten hat er für September nachgetragen, genau die vertraglich vereinbarte Sollarbeitszeit jedenTag. Die Führungskraft hat mir unter der Hand erzählt, dass er hat nachschauen lassen und festgestellt, dass seit Mitte August keine Programmdateien abgegeben wurden, also offensichtlich nichts gearbeitet wurde.

Nach der langen Geschichte nun zu meiner Frage:
Nach unserer Datenschutzvereinbarung darf das Verhalten von Mitarbeitern mittels technischer Systeme nicht überwacht werden und es dürfen keine Maßnahmen, die auf Daten die ggf. doch mittels technischer Systeme ermittelt wurden, gegen Mitarbeiter verwendet werden.
Es kam nun die offizielle Anfrage an den BR, zu erlauben, die Abgabe von Programmdateien und die Login-Zeiten seines Computers zu checken. Also eine Ausnahme von der BV zu machen, was dem BR ja möglich wäre.

Was tun als BR? Den Mitarbeiter schützen, es also nicht erlauben? Helfen, den offensichtlichen Arbeitszeitbetrug zu ermitteln und es erlauben? Möglicherweise nicht rückwirkend, sondern nur für die Zukunft erlauben? Falls ja, den Mitarbeiter über die Überwachung informieren? Oder nicht?
Seinen Kollegen könnte ich vermutlich nicht erklären, warum der BR sowas nicht erlaubt. Die kommen jeden Tag zur Arbeit für ihr Geld, und der Kollege kassiert einfach so.

Danke für Eure Hilfe.