Hallo zusammen,
in unserem Betrieb (Druckerei, 2-Schicht-Betrieb) arbeiten wir seit Jahrzehnten in der Produktion am Tag ohne offizielle Pause durch. Das wurde Ende der 1980er Jahre vom Betriebsrat, der Belegschaft und der Geschäftsleitung mündlich abgesprochen und bis heute läuft das alles sehr gut. Klar machen die Drucker hier und da 15 Min. Pause und gönnen sich Kaffee, Stullen und so weiter, aber dann meistens, wenn die Rotation stabil läuft oder grade Zeit ist. Da hat sich noch niemand beschwert und Unfälle gab es auch keine. Im Bereich Vorstufe und Satz ist ebenfalls die Keine-Pausen-Lösung gängige Praxis. Auch hier gilt, dass man sich mit Stulle und Kaffee auch mal zurücklehnt, wenn man mal zwischen zwei Aufträgen etwas Luft hat oder sich mit den Kollegen in der Küche auf n Kaffee trifft.

Im Zuge des Home-Office für einige Kollegen ist es jetzt allerdings einigen kaufmännischen Abteilungsleitern in den Sinn gekommen, den Setzern für den Anzeigensatz der täglich produzierten Tageszeitung eine Pause aufdrücken zu wollen, da die HomeOffice-Nachweise sowie Stundenzeiten für die Kurzarbeitsanträge offengelegt werden müssen.

Wir möchten jedoch vom BR gerne auf Gewohnheitsrecht pochen und direkt VETO gegen Pausenabzug und somit verlängerte Arbeitstage einlegen. Könnte das klappen oder können wir uns da auf eine Betriebliche Übung beziehen? Schließlich sind alle knapp 50 betroffenen Mitarbeiter mit der Situation mehr als zufrieden ...