Erstellt am 18.06.2018 um 07:53 Uhr von kratzbürste
Ich würde mal den AG fragen, ob er aktuelle Rechtsprechung hat, die die Thesen der Literatur widerlegen.
Aber ich denke, dass er darauf spekuliert, dass der Kollege wohl nicht das Arbeitsgericht anrufen wird.
Ihr solltet für eure BV daran denken, die Einigungsstelle ins Spiel zu bringen. Vielleicht überlegt es sich der Chef dann noch mal.
Erstellt am 18.06.2018 um 09:01 Uhr von Pjöööng
Ein ganzer Tag? Welche "Aktivitäten" waren denn an diesem Tag?
Erstellt am 18.06.2018 um 09:55 Uhr von paula
Kratzbürste
womit willst Du denn in die Einigungsstelle? Wenn der AG keinen Sonderurlaub gewähren will wirst Du ihn auch in der Einigungsstelle dazu bekommen
@Ernest
steht im Arbeitsvertrag etwas zu § 616 BGB? Den kann man nämlich sogar einzelvertraglich ausschließen
Erstellt am 18.06.2018 um 10:00 Uhr von Pickel
Die pauschale Gewährung von Sonderurlaub ist immer nur ein Entgegenkommen des AG. Der AN hat mitunter Anspruch auf Befreiung gem. 616 BGB für Verhinderungen. Dies wären zum Beispiel organisatorische Arbeiten im Rahmen der Hochzeit. Die müsste er dann auch belegen.
Sonderurlaub ist (auch wenn das viele AN glauben) kein gesetzlich legitimiertes Geschenk aus besonderem Anlass.
Erstellt am 18.06.2018 um 10:57 Uhr von Ernest
@ paula
§ 616 BGB wurde im Arbeitsvertrag nicht ausgeschlossen.
Erstellt am 18.06.2018 um 12:21 Uhr von MaJoK
Naja bei der Hochzeit der eigenen Tochter kann Papi ja auch 2 tage von seinem Erholungsurlaub nehmen.
Erstellt am 18.06.2018 um 12:55 Uhr von Pjöööng
Zitat (Pickel):
"Dies wären zum Beispiel organisatorische Arbeiten im Rahmen der Hochzeit."
Und warum muss der Vater diese zwingend während der Arbeitszeit ausführen?
Erstellt am 18.06.2018 um 14:05 Uhr von Pickel
Pjöööng,
warum fragst du mich? Denkbar wären aber natürlich Fälle, in denen etwa Ämter nur zu gewissen Zeiten geöffnet haben.
Aber genau darum geht's mir ja: Es besteht kein gesetzlicher Anspruch auf zusätzlich Urlaubstage nur weil Töchterchen ne Frau wird..
Erstellt am 18.06.2018 um 14:37 Uhr von Pjöööng
Wenn wir es hier nicht ausgerechnet mit einem jener äußerst seltenen Fälle zu tun haben in denen der Vater als Vormund seiner minderjährigen oder geistig behinderten Tochter tätig werden muss, fällt mir nun wirklich nichts ein, wo der Vater wegen der Eheschließung seiner Tochter zwingend tätig werden muss.
Insofern wird sich ein Freistellungsanspruch nach § 616 BGB höchstvermutlich auf die Teilnahme an der standesamtlichen Trauung beschränken.
Erstellt am 18.06.2018 um 14:49 Uhr von nicoline
Ich finde es für den AN auch durchaus zumutbar, für diesen Anlass zwei Tage Erholungsurlaub zu nehmen, jedenfalls mehr zumutbar, als den AG dazu zu verdonnern, diese Zeit zu vergüten.
Erstellt am 18.06.2018 um 20:00 Uhr von DummerHund
Ich sach mal, manche Antworten hier sind Bullshit. Muss aber mal zusammenschneiden, weil der Beitrag sich nicht komplett sachbezogen nur für das Thema kopieren lässt unter § 616 BGB: Für die eigene Hochzeit gibt es einen Tag bezahlten Sonderurlaub. Dasselbe gilt für die Trauung der Eltern oder der Kinder und für die goldene Hochzeitsfeier der Eltern. All diese Ereignisse wurden von der Rechtsprechung als Anlass für eine bezahlte Freistellung anerkannt. Auch das 25- oder 40-jährige Arbeitsjubiläum zählt in der Regel als vorübergehende Verhinderung. Der Arbeitnehmer kann sich nach Absprache mit dem Chef einen Tag frei nehmen. „Bei geplanten Ereignissen ist es ratsam, rechtzeitig mit dem Chef über den Sonderurlaub zu sprechen“, so der Arbeitsrechtler Schwerin. Beitragsbezogen kopieren lässt.
Erstellt am 18.06.2018 um 21:12 Uhr von basilica
Im Erfurter Kommentar von 2017 ist die Hochzeit der Kinder noch als Verhinderungsfall im Sinne des § 616 BGB (Randnummer 4) angeführt. Leider ohne Nennung eines Urteils. Wüßte nicht, warum in der Ausgabe 2018 was anderes stehen sollte. Ggf fordert für Euch auf AG-Kosten so ein Nachschlagewerk ein. Das ist zwar nicht billig, aber wenn der AG dermaßen querschießt, braucht Ihr triftige Argumente, um ihm die Grenzen zu zeigen.
Ansonsten auf
http://www.it-dozent-bellin.de/arbeitsrecht-allg/arbeitsrechtliches-glossar/f/freistellung-arbeitsbefreiung/
ein paar Urteile zum 616.
Leider muß der AN seine Ansprüche selber einklagen, ggf per einstweiliger Verfügung, falls der Hochzeitstermin sehr nahe gerückt ist. Der BR kann das nicht übernehmen sondern nur auf die Rechtslage hinweisen.