Hallo,

unsere Firma ist letztes Jahr übernommen worden. (Betriebsrat gibt’s noch nicht, aber ist bald soweit.)
Seitdem gilt als Arbeitszeitregelung die „Vertrauensarbeitszeit“. Laut Arbeitsvertrag 40h/ Woche bei 8h/ Tag. Wenn mal mehr Arbeit ist, kann auch eine Woche 45h die andere dann 35h gearbeitet werden. Genauere Zeiten sind nicht festgelegt, mündliche Bitte war hierzu: nicht vor 6 Uhr anfangen und nicht bis nach 20 Uhr arbeiten. Soweit gibt’s auch keine Probleme.

Knackpunkt ist die Auslegung der Pausenzeiten (vom Arbeitgeber gabs bisher keine Aussage wie lange Pause ist und wann/ in welchem Zeitfenster diese zu nehmen sein)

Ein Großteil der Mitarbeiter sagt: Vertrauensarbeitszeit heißt, Pause so oft wie man will und so lange wie man will, Hauptsache man kommt letztlich auf seine 8h/ Arbeitszeit am Tag.
Einige andere (so auch mein Verständnis) sind der Meinung: § 4 ArbZG sagt aus, mind. 30 Minuten bei 6-9h und mind, 45 Minuten Pause bei über 9h Arbeitszeit.
Und hier geht’s dann eben auseinander. Die erste Gruppe sagt, mindestens bedeutet eben mind. 30 min und ich darf aber so lange machen wie ich will (z.B 20 min Frühstückspause und dazu 30-60 Minuten Mittagspause), Hauptsache eben die 8h Arbeitszeit werden letztlich eingehalten – wir haben ja „Vertrauensarbeitszeit“.
Die andere Gruppe glaubt dagegen, nur der Arbeitgeber hat das Recht (Direktionsrecht/ Weisungsrecht) die Dauer der Pause zu verändern. Das wiederum muss er dann vorher ankündigen, ggf auch schriftlich.
Später wenn ein Betriebsrat da wäre, hätte dieser da ja wohl auch Mitspracherecht?

Nun halt die Frage, was ist richtig. Pause wann und wie lange man will bei Einhaltung der 8h Netto Arbeitszeit am Tag? Oder wenn nichts weiter angegeben ist, „leider“ nur 30 Minuten am Tag oder ab 9h eben die 45 Minuten. Und natürlich keine Stückelung der Pause unter 15 Minuten, da dies per Gesetz nicht als Ruhepause anerkannt wird.

vielen Dank schon mal für möglich Antworten und einen schönen Sonntag an alle

René
Berlin