Hallo,

ich bin zwar kein Betriebsrat, arbeite aber bei einem Unternehmen, in dem es einen gibt. Und liege mit diesem im Clinch zum Thema Arbeitszeit und Überstunden ...

Theoretisch habe ich einen Arbeitsvertrag, der besagt dass ich 40 Stunden / Woche zu arbeiten habe. Eine Überstundenregelung gibt es ebensowenig wie irgendeine Bezugnahme auf einen Tarifvertrag.

Praktisch erlässt der Arbeitgeber allmonatlich einen Dienstplan, der mit schöner Regelmäßigkeit die Arbeitnehmer zu Schichtblöcken von 8 bis hin zu 14 Tagen (mein Individualrekord ...) verdonnert. Fairerweise liegen wir zwar im Monatsschnitt tatsächlich bei ~ 160 Stunden, aber eben um den Preis eines Dienstplanes, der stark an Schiffeversenken erinnert. Schichtblöcke im zweistelligen Bereich, Vorwärtsrotation (wir machen 24/7) ergibt sich eher versehentlich etc ...

Der Betriebsrat - macht nix. Und das meine ich buchstäblich. Er verlangt nicht einmal die Vorlage der Dienstpläne; ernsthafte Absichten zu intervenieren hat er ohnehin nicht, weil die Mitglieder es sich in der Situation eingerichtet haben (indem man sich vor Erlass des Planes etwas wünscht - hier früh, da spät und Mitte des Monats bitte gar nicht, da ist nämlich Karneval). Das ist für mich soweit auch O.K., ich verstehe nur nicht, warum ich -ungefragt und gegen meinen erklärten Willen- auch muss.

Meine Fragen ...

... wenn der Vertrag nur 40 Stunden / Woche vereinbart, kann der Arbeitnehmer dann überhaupt in dieser Weise verfahren (er argumentiert typischerweise damit, dass im Durchschnitt ja alles passen würde)? Wenn nicht, wie kann ich mich als nicht rechtsschutzversicherter und von seinem Betriebsrat ignorierter Arbeitnehmer verhalten / wehren?

Danke für jede Art von Erleuchtung.