@nicoline
sicher ist es möglich in der Tagschicht mit 3 MA am Wochenende oder an Feiertagen die gesetzliche Pause einzuhalten, jedoch unter der Woche sehr schwierig, da viele Nebenarbeiten wie Post holen, Apotheken und Labordienste usw. anfallen. Zudem haben wir in der gesicherten Station ( MRV ) ein Verkaufsraum wo Waren des täglichen Bedarfs von den Patienten käuflich erworben werden können, der ebenfalls von uns betreut wird.
Man muss sich den MRV und das Torhaus so vorstellen, wie eine "kleine Gemeinde" wo eine ca. 8 Meter hohe Mauer mit Sicherungstechnik ( Lichtschranken / Kameras ) drumherum gebaut ist. Das Torhaus mit den Personen und KFZ-Schleuse ist der einzige Zugang zur "Gemeinde" alles, aber auch alles was zum Leben in dieser "Gemeinde" benötigt wird, Bettwäsche, Handtücher, Essen ( Frühstück, Mittag, Abendessen ) Trinken, mediz. Versorgung, Therapiebedarf ( wir haben mehrere Therapie-Gebäude ), Patienten Besuch, Rechtsanwälte, Polizeiermittler, Richter, Seelsorger, Ärzte, Handwerker um nur einige zu nennen, kommen über unser Torhaus. Zudem arbeiten im MRV in der Früh und Spätschicht Täglich ca. 20 Mitarbeiter die sich aus Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten zusammensetzt. Diese MA kommen und verlassen mehrmals täglich ( mit und ohne Patienten ) den MRV, also müssen bei uns durch die Personen Schleuse. Es ist ein ständiges kommen und gehen.
Wenn also ein MA von uns in der Frühschicht ( 12 Stunden 06:00-18:00 ) die Botengänge erledigt, ein weiterer für den Verkaufsraum abgestellt ist ( wo auch Ware in die Regale geräumt werden muss ) sitzt immer ein MA vor den Monitoren ( Überwachungstechnik ) bedient die Personen Schleuse, gibt Schlüssel aus oder empfängt welche, zwischendurch kommt Essen für die Patienten ( muss vom LKW im Torhaus abgeladen und von uns auf Staton im MRV gebracht werden ) Abfall und leere Essenskisten von den Stationen zum Torhaus zurück, die Therapien mit Material versogt werden. Wenn Handwerker in den MRV kommen, werden diese von uns begleitet und bei Bedarf auf Station eingeschlossen, wenn dies nicht möglich ist, müssen wir von der Wache diese bis zur Beendigung der Arbeiten begleiten. Also unter der Woche ist es selten mal Langweilig.
Ich hoffe Ihr könnt euch jetzt ein kleines Bild über unsere tägliche Arbeit machen, wie schon geschrieben, der Zoll hatte unsere "gesetzliche Pause" von 1 Stunde beanstandet, weil wir unter der Woche kaum oder sehr selten diese voll beanspruchen können. Zudem haben wir, auch wenn die Zeit vorhanden wäre, nicht die Möglichkeit in unserer Pause das Objekt zu verlassen, da im Alarmfall alle Mitarbeiter sofort oder schnellstmöglich im Torhaus versammeln müssen.
Mir geht hier für uns eine gesetzliche Grundlage zu finden, damit wir die uns vorgeschriebene "gesetzliche Pause" von 1 Stunde vom AG auch bezahlt bekommen.
Nocheinmal kurz zu den Fakten:
-12 Stunden Arbeitszeit
-davon 1 Stunde nichtbezahlte gesetzl. Pause
-Pausenzeiten sind kaum einhaltbar
-dürfen in der Pause das Objekt nicht verlassen