Ich habe eine dringende Frage, die jedoch längerer Ausführung zur Vorgeschichte bedarf, deshalb vorab Entschuldigung für den Umfang meiner Schilderung. Mein Mann arbeitet seit fast 28 Jahren für einen großen Konzern. Er hat vor ein paar Wochen gemeinsam mit einem Kollegen eine Reparatur durchgeführt. Da für diese Reparaturen häufig kein Arbeitsauftrag geöffnet ist, auf den sich an der Anlage in Echtzeit eingeloggt werden kann, waren beide an einer anderen Anlage eingeloggt. Mein Mann hat zu diesem Vorgehen eine mündliche Erlaubnis seines direkten Vorgesetzten, was dieser auch bestätigt hat. Der Kollege bekam eine Aufforderung, an einer anderen Anlage eine Störung zu beseitigen und hat dies abgelehnt, weil er die Reparaturarbeiten nicht unterbrechen konnte und zudem eben nicht an der Anlage war, wo sie eingeloggt waren, sondern tatsächlich weiter entfernt. Die Störungen werden den MA zugewiesen, die am nächsten arbeiten. Dies hat dazu geführt, dass man den Kollegen nach 17 Jahren Betriebszugehörigkeit fristlos gekündigt hat. Dazu hatte man ihn donnerstags mittags um 15 Uhr zu einem Gespräch beim Regionalleiter (der noch relativ neu im Konzern ist) kommen lassen, ca. 150 km entfernt vom eigentlichen Sitz seiner Niederlassung. Ohne Vorwarnung wurde er aufgefordert, bis zum nächsten Morgen um 10 Uhr eine Eigenkündigung einzureichen. Der Kollege war der Meinung, er kommt zu einem Gespräch über einen bereits avisierten internen Wechsel innerhalb der Region vom Kundendienst in die Abteilung, bei der mein Mann beschäftigt ist. Anwesend bei dem Gespräch war auch ein BR-Mitglied, der ebenfalls Mitarbeiter in der gleichen Region ist und innerhalb dieser für eine andere Niederlassung auf der selben Funktion agiert, wie der direkte Vorgesetzte meines Mannes. Das betreffende BR-MITGLIED hat dem Kollegen nach dem Gespräch geraten, er solle der Aufforderung des AG folgen und kündigen, dies sei das Beste, bei dieser "Beratung" war mein Mann zugegen. Während des Gespräches selbst hat das BR-MITGLIED nichts geäußert. Auf Anraten seines Anwaltes hat er nicht gekündigt, es erfolgte die fristlose Kündigung des Kollegen, die Kündigungsschutzklage ist eingereicht. Auf Nachfrage beim Standortbetriebsrat stellte sich heraus, dass dieser nicht über die beabsichtigte und ausgesprochene Kündigung informiert war (Standort hat 15 Mitarbeiter), jedoch offenbar ein anderer Betriebsrat, wahrscheinlich der der Region als nächsthöheren Einheit, diesem gehört wohl das BR-MITGLIED an, das beim Gespräch zugegen war. Dieser wurde wohl beteiligt. Nun behauptete eben dieses BR-MITGLIED in einer Sitzung, bei der auch der Kollege vom Standortbetriebsrat zugegen war, mein Mann hätte mit dem gekündigten Kollegen zusammen einen Arbeitszeitbetrug begangen, es sei nicht gearbeitet worden. Diese Behauptung wird einfach ohne weitere Darlegungen in den Raum gestellt und wir gehen nun davon aus, dass "mit Hilfe" dieses BR-Mitgliedes, der als Mitarbeiter dem selben Niederlassungsleiter untersteht, auch meinem Mann gekündigt werden soll, da er als langjähriger Mitarbeiter auch ein "teurer" Mitarbeiter ist und zudem einen Anspruch auf eine rein arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente hat. Außerdem ist hinlänglich bekannt, dass mein Mann und der gekündigte Kollege seit dessen Eintritt beim AG miteinander befreundet sind und auch häufig miteinander gearbeitet haben. Es gab in der bisherigen Betriebszugehörigkeit keinerlei arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen meinen Mann. Es sieht ganz danach aus, dass man meinen Mann nun auch für die Kündigungsschutzklage seines "Freundes", zu der dieser natürlich geraten hat, büßen lassen will bzw. ihn unglaubwürdig machen will.Wie kann mein Mann gegen diese Behauptungen des BR-Mitgliedes vorgehen? Dieser Mann ist quasi innerhalb der Region ein Konkurrent der Abteilung meines Mannes. Sein direkter Vorgesetzter ist mit ihm sehr zufrieden und fiel aus allen Wolken über die Kündigung des anderen Mitarbeiters, der eigentlich die Zusage bereits hatte, in sein Team zu wechseln, er ist noch nicht mal informiert worden, bevor Tatsachen geschaffen worden waren. Momentan gehen wir davon aus, dass er auch die Anschuldigungen gegen meinen Mann nicht kennt, aber selbst dann hätte er wahrscheinlich keinen Einfluss auf die Angelegenheit. Das Standort-BR-Mitglied, mit dem beide über lange Jahre gemeinsam arbeiteten, hat zugesagt, den Kollegen im Kündigungsschutzverfahren zu unterstützen. Müssen wir das alles machtlos hinnehmen oder gibt es eine Möglichkeit, sich gegen diese Verleumdungen zu wehren?