Ein schwerbehinderter Mitarbeiter, den die Geschäftsleitung gern los werden will (Frühverrentung mit 54 Jahren!) war dieses Jahr krank wegen einer Knieverletzung, und dann wegen einer Lungenembolie. Das Integrationsamt ist schon seit 2014 mit im Boot und bezahlt Zuschüsse für den Arbeitsplatz. Nach einem erneuten Fehler des Kollegen hält der Arbeitgeber den Kollegen nun für untragbar und will ihn los werden.

Am Ende der letzten AU telefonierte der Kollege mit der Personalabteilung, um sich gesund zu melden und zu fragen, wo er eingesetzt werden wird. Die Personalabteilung teilte mit, er solle seinen geplanten Urlaub nehmen und sich anschließend so lange krank schreiben lassen, bis der nächste Termin mit dem Integrationsamt stattgefunden habe. Dies sei mit dem Personalchef und der Beraterin vom Integrationsamt so abgesprochen. Der Kollege rief die Beraterin vom Integrationsamt an, und diese bat ihn darum, sich nach seinem Urlaub UNBEDINGT krank schreiben zu lassen...

Ist das nicht Anstiftung zum Sozialbetrug? Was haltet ihr davon, liebe BR-Gemeinde? Unglaublich! Ausgerechnet unser Personalchef, der bei jeder Gelegenheit betont, wie unglaublich er es findet, dass die Allgemeinärzte "einfach so" AU-Bescheinigungen ausstellen...

Der Kollege fühlt sich übrigens sehr fit und betonte im Gespräch mit mir, dass er arbeiten WILL. Allerdings befinde er sich jetzt in einer Zwickmühle...

Und weiter: Der Kollege ist seit 1994 im Unternehmen beschäftigt...