Darf man Verfehlungen des ALTEN BR bekannt geben...

Ich nehme an, "Arbeitgeber BR" bedeutet "Arbeitgeber-freundlicher BR".
Der Betriebsrat ist lt. BetrVG angehalten jedes Jahr vier Betriebsversammlungen zu veranstalten. Dies ist der Ort, an dem auch vor allen Kolleginnen und Kollegen Kritik geübt werden kann. Auf den Betriebsversammlungen muss der Betriebsrat Rechenschaft gegenüber seinen Wählern ablegen.

Ja das meine ich Arbeitgeber freundlich!!!
Es werden niemals Versammlungen abgehalten!!!
Wir als neu gewählter BR wollen das Treiben das alten BR der Belegschaft offen legen!!!
Aber dürfen wir das? Worauf berufen wir uns laut BetrVG???

Ihr dürft. Ich als Mitarbeiter würde mich aber fragen was dieses nachtreten soll und ob dadurch ggf von anderen Themen abgelenkt werden soll. Bedenkt immer dass wer austeilt auch einstecken können muss. Schnell hat man eine Schlammschlacht

Vielleicht ein paar Dinge zum drüber nachdenken:

Durch die Benutzung mehrfacher Ausrufezeichen soll im Allgemeinen eine Wichtigkeit vorgaukelt werden welche gar nicht vorhanden ist.

Davon dass man andere mit Schmutz bewirft wird die eigene Weste nicht weiß!

Wer seine eigenen Leistungen dadurch legitimieren muss, dass die Leistung anderer (noch) schlechter waren wird niemals gute Leistungen erbringen.


Wenn, wie es zumindest wahrscheinlich ist, die Wahlen bei Euch in 2014 waren und in einem Jahr ja wieder gewählt wird, dann kann man sich schon Gedanken darüber machen, warum Ihr Euch jetzt diese Gedanken macht.

Wie kann es sein, dass "schwerwiegende Fehler!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" gemacht wurden und ihr diese erst aufdecken müsst.
Schwerwiegende Fehler spüren die Kollegen relativ schnell. Ich bin da ganz bei Pjöööng.
Versucht es einfach besser zu machen.

Die Kollegen wissen doch, dass es nicht gut lief - sonst hätten sie euch doch nicht gewählt.

Verhaltene Kritik an den einen oder anderen Umstand - o.k. - ohne vernichtenden Blickes jemanden in den Staub zu ziehen, das kommt auch bei den Kollegen nicht gut an.

Berichtet positiv darüber, was jetzt besser ist.

„Vielleicht ein paar Dinge zum drüber nachdenken:“
Wäre schön, wenn man diesem Anspruch auch selbst gerecht würde!

„Durch die Benutzung mehrfacher Ausrufezeichen soll im Allgemeinen eine Wichtigkeit vorgaukelt werden welche gar nicht vorhanden ist.!“
Und schon sind wir wieder bei der Hellseherei! Zumindest aber bei der Anmaßung, immer Wissen zu können, wie der gegenüber etwas einschätzt und was er beabsichtigt.

„Davon dass man andere mit Schmutz bewirft wird die eigene Weste nicht weiß!“
Vollkommen richtig! Dass diese Kenntnis jetzt jemanden erreicht hat, dem sie vorher fremd zu sein schien, lässt jetzt Hoffnungen auf Zukünftiges aufkommen.

„Wer seine eigenen Leistungen dadurch legitimieren muss, dass die Leistung anderer (noch) schlechter waren wird niemals gute Leistungen erbringen.“
Da selbst ein blindes Huhn einmal ein Korn finden KÖNNTE und ein betrunkener auch nach Hause, hier auch keine hypothetische sondern drei abschließende Wertungen vorliegen, kann man es eigentlich nur dann so bewerten, wenn man selbst beteiligter oder Hellseher ist.

„Wenn, wie es zumindest wahrscheinlich ist, die Wahlen bei Euch in 2014 waren und in einem Jahr ja wieder gewählt wird, dann kann man sich schon Gedanken darüber machen, warum Ihr Euch jetzt diese Gedanken macht.“

Das halte ich jetzt für eine durchaus gewagte Variante einer Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Erhöht doch gerade die Frage: „warum Ihr Euch jetzt diese Gedanken macht“, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um einen noch nicht so lange im Amt befindlichen BR handeln könnte.

Ein weiteres Indiz wäre, dass hier nicht auch die eigenen Verfehlungen zum Thema gemacht werden, die ja dann zwangsläufig so gut wie identisch wären, sondern nur auf die des Vorgängers abgestellt wird.
Aber spätestens bei der Angabe: „Wir als neu gewählter BR“, würde ich meine dazu getätigte Wahrscheinlichkeitsrechnung noch einmal überdenken.
Daher bitte auch einmal darüber Nachdenken, dass eine von einer falschen Wahrscheinlichkeit ausgehendes Werturteil auch total daneben liegen kann.


@ WillsWissen
„Ich bin da ganz bei Pjöööng“
Wenn ich schon irgendwo bin, dann doch eher bei @Matze und @ganther!

Zeigt Ersterer eine der hier angebrachten Plattformen auf, schafft es @ganther doch mit wenigen Worten, so gut wie alles zu treffen und dem auch noch einen Sinn zu geben.

Daher kann man eigentlich nur bei ihm und nicht bei dem anderen sein!

@ Ernsthaft: Wo ich bin, muss du leider mir überlassen.
Wenn ein BR nicht gut arbeitet, sollten die Kollegen es ihm ganz klar sagen.
Dazu muss ich mich nicht erst selber zum BR wählen lassen, um geschützt durch mein Amt, auf den Fehlern der Anderen rum zu hacken.
Hat für mich dann auch nicht wirklich Niveau.

„Wo ich bin, muss du leider mir überlassen.“
Warum leider?
Natürlich ist es nicht meine, sondern ausschließlich deine Sache, wo du dich aufhältst.
Ich habe dich ja auch nicht kritisiert, sondern nur eine andere Meinung zum Besten gegeben.

„Dazu muss ich mich nicht erst selber zum BR wählen lassen, um geschützt durch mein Amt, auf den Fehlern der Anderen rum zu hacken.“
Was neben einer Charakterfrage, auch immer eine Frage des dann ev. aufzubringenden Mutes ist, den ja auch nicht jeder in Übermaß hat.

„Hat für mich dann auch nicht wirklich Niveau.“
Wenn es um das aufeinander herumhacken geht, bin ich durchaus bei dir. Die Frage ist nur: Ist es wirklich Hacken oder vielleicht auch eine etwas ungeschickte Formulierung der Frage.

Da ich aber ohne nähere Kenntnisse keinen vorab in eine Schublade packen möchte, sollte es vor einer Eingruppierung schon mehr geben, um nicht nur auf eine Vermutung basierende Wertung abzugeben.

Weil im Gegensatz zu @Pjöööng der User @ganther dieses beherzigt und andere nicht vorverurteilt hat (Giros kam ja erst später dazu), war sie in meinen Augen, die hier sinnvollste Antwort.

Ich würde sagen, man kann diese Frage überhaupt nicht so allgemein beantworten. Vor allem finde ich es auch in keinster Weise egal, ob die schwerwiegenden Fehler bewußt oder unbewußt gemacht wurden.

MUSS man die Belegschaft auf einen schwerwiegenden Fehler aufmerksam machen ? Kommt darauf an .... wirken sich die Fehler im JETZT noch aus ? Dann zumindest eher, als wenn keine Auswirkungen mehr vorhanden sind.

Zumindest "um es besser zu machen", sehe ich erst einmal keine Notwendigkeit, die alten Sachen nochmal hervor zu kramen.

OK danke für die Kommentare...

Wie gesagt es war ein Arbeitgeber BR...
Die Belange der Belegschaft ob Mobbing etc. wurden nicht berücksichtigt- eine Kollegin ist dadurch sehr lange krank geworden und wurde nach etwa 18, 19 Jahren in der Firma einfach entlassen! Der BR wurde zuvor von ihr beauftragt sich zu kümmern und hat vorgeschlagen sie zu entlassen damit es wieder ruhiger wird in der Firma! WURDE AUCH SO GEMACHT... nach der Genesung und Eingliederung- KÜNDIGUNG!

Die Bruttogehaltslisten vom letzten Jahr sagen aus, dass die BR Mitglieder 8000-10000 € mehr bekommen haben als gleichwertige Mitarbeiter!

BV wurden fehlerhaft verabschiedet und sind eigentlich nicht wirksam!
Gute BV´s die dem AG bissl Geld kosten, wurden nicht durchgesetzt, trotz der schriftlichen Eingaben beim BR... NIX

Die Belegschaft hat gemerkt das was nicht stimmte aber, wussten manchmal eben nicht was!

Es wurde nie eine Versammlung gemacht! usw usw

Jetzt wollen wir alles besser machen und sollen trotzdem nichts sagen? Oder lieber besser noch nicht???
Und wenn jemand in der Versammlung fragt?

Das ist natürlich harter Tobak. Ich würde es vermutlich nicht offen ansprechen. Sondern eher "um die Ecke".

Also als Beispiel: "Wie Ihr vielleicht wißt, muß der BR ja 4 Betriebsversammlungen abhalten."

Wenn man sowas auf einer Betriebsversammlung sagt und der vorherige BR hat nie welche gemacht, dann wissen die Mitarbeiter, was falsch gelaufen ist, ohne DIREKT mit dem Finger auf die Personen zu zeigen.

Bin aber überrascht, das Euch der AG Gehaltslisten gezeigt hat / gegeben hat, die vermutlich sogar stimmen. Also bei solchen Summen und der damit verbundenen Strafbarkeit wundert mich so eine "Unbekümmertheit" doch etwas.

Naja, die Vorwürfe sind schon harter Tobak.
Entlassung empfehlen und der AG führt dieses auch so aus, sehe ich aber als zweifelhaft an. Egal wie die Stellungnahme des BR zur Anhörung war, lässt man eine solche Kündigung per Kündigungsschutzklage klären.
Dort ist auch Initiative der Mitarbeiterin gefragt. Wenn dort seitens BR nicht vernünftig beraten wurde, sind Konsequenzen kaum zu vermeiden! Diese erklärt einem dann das Arbeitsgericht!
Wenn ein AG jedem BR-Mitglied 600 - 800 € pro Monat mehr zahlt, stelle ich mir die Frage was bei Eurem AG nicht stimmt?

„stelle ich mir die Frage was bei Eurem AG nicht stimmt?“
Bei dem stimmt wahrscheinlich zumindest, dass er wohl weiß was er damit erreichen will.
Die BRM scheinen es leider auch zu wissen!
Wenn man jetzt genug MA oder eine hier mitziehende GW findet, könnte man ihnen ja einiges davon wegnehmen.