Erstellt am 13.08.2015 um 13:14 Uhr von rolfo
Ob das jetzt 3,6 % oder 10% sind kann wohl nur der sagen der die Zahlen kennt
Erstellt am 13.08.2015 um 13:20 Uhr von Pickel
Nein. Krankenstand bezeichnet nicht nur die Stunden, die bezahlt werden müssen. Auch die Stunden außerhalb der Lohnfortzahlung sind Krankheit, schließlich entstehen auch hier Kosten, die nicht durch Produktivität aufgefangen werden.
Erstellt am 13.08.2015 um 13:27 Uhr von seesee
Wodurch entstehen hier Kosten? Doch nur, wenn Ersatz beschafft wird. Und das ist bei uns regelmäßig nicht der Fall, das machen die anderen mit...
Erstellt am 13.08.2015 um 13:32 Uhr von rolfo
Es geht hier nicht um Kosten, der Krankenstand wird so berechnet.
Wenn von 100 Mitarbeiter 50 das ganze Jahr krank sind habe ich eben 50%
Erstellt am 13.08.2015 um 13:33 Uhr von Pickel
Seesee, ist die rage wirklich dein Ernst?
Durch Ausfall kann an Maschinen nicht gearbeitet haben, die dennoch zu finanzieren sind.
Durch Ausfall werden Gemeinkosten fällig, die sich nicht auf Produktivstunden umlegen lassen
Durch Ausfall muss umorganisiert werden, was meist zu Reibungsverlusten führt
etc pp
Die Gleichung "Keine Lohnfortzahlung = für AG kostenneutral" ist wirklich milchmädchenhaft.
Erstellt am 13.08.2015 um 14:09 Uhr von Pjöööng
Es ist eher ungewöhnlich, dass der BR auf einen niedrigeren Krankenstand kommt als der Arbeitgeber.
Jede Rechnung bei der kein Rechenfehlr gemacht wurde ist erst einmal richtig. Die Frage ist aber, wofür das Ergebnis verwendet werden kann. Oder andersherum: Ich muss meine Rechenmethode nach dem richten, was ich mit dem Ergebnis anfangen will.
Als BR würde ich davon ausgehen, dass mir daran gelegen ist, die gesundheitlichen Beeinträchtigungen möglichst zu minimieren. Um das zu tun und auch den Erfolg überwachen zu können, würde ich vielleicht die Anzahl aller Krankstunden (mit oder ohne Lfz) durch die Zahl der vertraglich geschuldeten Stunden teilen. Die aus der Lfz heraus sind, würde ich dabei nicht unter den Tisch fallen lassen wollen, da dort die Arbeitsunfähigkeit ja fortbesteht und die 6 Wochen auch ein willkürlicher Wert sind, der keinen medizinischen Grund hat.
Als Arbeitgeber hingegen würde ich möglicherweise die Kosten für Lohnfortzahlungen durch die Personalkosten teilen wollen.
Beide Rechnungen wären legitim und würden sicherlich unterschiedliche Ergebnisse produzieren.
Wenn ein Mitarbeiter aus der Lohnfortzahlung fällt, dann ist das für den Arbeitgeber in der Tat weitestgehend (Achtung: Urlaubsanspruch und andere Ansprüche die durch reinen Zeitablauf entstehen) kostenneutral. Wenn wegen der Krankheit z.B. nicht an Maschinen gearbeitet wird, entstehen deshalb an den Maschinen keine höheren Kosten. Ebenso steigen nicht die Gemeinkosten.
Erstellt am 13.08.2015 um 14:29 Uhr von seesee
Wir sind ein reiner Dienstleister...
Die GF hat der Belegschaft den viel zu hohen Krankenstand in der letzten Betriebsversammlung vorgeworfen. Und auch bei der Wirtschaftsausschusssitzung des GBR hat GF den Gesellschaftern gegenüber den hohen Krankenstand als mitverantwortlich für die Schieflage des Unternehmens dargestellt.
Da wir ja ungefähr wissen, wer wann krank ist (wir sind ja nur ca. 130 MA und 7 BRMs), kam uns die Zahl von 10% SEHR überzogen vor. Seither laufen wir den Informationen zur Berechnung hinterher.
Dass Krankheit nicht kostenneutral ist, wenn keine LFZ mehr zu leisten ist, weiß ich auch; aber die Kosten bewegen sich bei Weitem nicht auf Lohn-Niveau, sondern betragen nur einen Bruchteil des Lohnes. Zumal man keine LAKs oder so einsetzt, sondern umorganisiert.
Wie wird der Krankenstand typischerweise berechnet? Wie berechnen ihn die Krankenkassen? Wie wird der Krankenstand berechnet, der jedes Jahr in den Medien veröffentlicht wird? Gibt es denn keinen Standard für sowas?
Erstellt am 13.08.2015 um 14:54 Uhr von Pjöööng
Lustig! Wir haben genau die gegenteilige Diskussion führen müssen. Wir haben einen hohen Krankenstand kritisiert und unser Arbeitgeber hat ihn kleingerechnet...
Warum nutzt Ihr nicht die Steilvorlage die der Arbeitgeber Euch geliefert hat. "Hoher Krankenstand"? Lebt Ihr irgendwo in den sibirischen Sümpfen? Machen Eure Kollegen alle Extremsportarten? Oder besteht da ein Zusammenhang mit der Arbeit? Wird bei Euch BEM gemacht? Was tut der Arbeitgeber um die Krankenquote zu drücken?
Da würde ich mich auch gar nicht um Prozente streiten wollen, sondern die Zaheln (sofern sie nicht völlig unsinnig ermittelt wurden) nehmen und nach dieser Methode Monat für Monat fortschreiben.
Bei einer seriösen Veröffentlichung sollte eigentlich mit hervorgehen, wie die Zahlen im Wesentlichen erhoben wurden.
Erstellt am 13.08.2015 um 15:14 Uhr von Pickel
"Wenn ein Mitarbeiter aus der Lohnfortzahlung fällt, dann ist das für den Arbeitgeber in der Tat weitestgehend (Achtung: Urlaubsanspruch und andere Ansprüche die durch reinen Zeitablauf entstehen) kostenneutral. Wenn wegen der Krankheit z.B. nicht an Maschinen gearbeitet wird, entstehen deshalb an den Maschinen keine höheren Kosten. Ebenso steigen nicht die Gemeinkosten."
Pjöööng, hier irrst du grundlegend.
-Wenn wegen der Krankheit z.B. nicht an Maschinen gearbeitet wird, entstehen deshalb an den Maschinen keine höheren Kosten
Aber Maschinenparks sind finanziert und unterliegen einer Abschreibung und einer Alterung sowie Finanzierungskosten. Wenn an Maschinen nicht gearbeitet wird, laufen diese Kosten fort ohne dass sie gegenfinanziert werden können.
- Ebenso steigen nicht die Gemeinkosten
Sie steigen selbstverständlich relativ. Denn zB die Mietkosten bleiben gleich, können aber nur noch durch eine geringere Anzahl an Produkititätsstunden gegenfinanziert werden.
Ansprüche auf Urlaubsgeld und Sonderzahlungen bleiben zusätzlich (wie du schon schreibst) bestehen.
Ein Mitarbeiter, der das komplette Jahr krank und aus der LFZ raus war, ist somit völlig ohne Zweifel weiterhin für den AG eine finanzielle Belastung. Alle anderen Aussagen sind schlicht falsch.
Erstellt am 13.08.2015 um 15:33 Uhr von Pjöööng
Pickel,
leider muss ich feststellen, dass Du von betriebswirtschaftlichen Grundbegriffen völlig unbeleckt bist! Und Du kannst nichteinmal argumentieren ohne Dir selber zu widersprechen.
Mach Dich einfach mal mit den drei betriebswirtschaftlichen Grundbegriffen "Kosten", "Umsatz" und "Gewinn" vertraut.
Du behauptest, ich würde mich "grundsätzlich irren", wenn ich auf eine Kostenneutralität hinweise und erklärst dann, dass "diese Kosten fortlaufen ohne dass sie gegenfinanziert werden. Du schreibst also selbst, dass die Kosten gleichbleiben! Dass diesen Kosten unter Umständen kein Umsatz gegenüber steht, ändert nichts an den Kosten.
Es bleibt dabei: Ein ausgesteuerter AN verusracht allenfalls geringe Kosten, in erster Näherung kann man ihn deshalb als kostenneutral betrachten.
Durch seine ausfallende Arbeitskraft wird aber möglicheriweise weniger Umsatz erwirtschaftet und damit bei gleichbleibenden Kosten (eigentlich müsste man hier sogar von sinkenden Kosten sprechen) ein geringerer Gewinn eingefahren.
Wenn der Arbeitgeber im Falle eines arbeitsunfähigen und ausgesteuerten AN die Maschinen lieber stehen lässt, als sie von einem (bei gleichen Bezügen kostenneutralen) anderen AN bedienen zu lassen, dann hat das primär auch nichts mit dem arbeitsunfähigen Arbeitnehmer zu tun, sondern damit, dass der Arbeitgeber auf Umsatz verzichtet um Kosten zu sparen.
Erstellt am 13.08.2015 um 15:47 Uhr von seesee
@Pjöööng:
Bei einer seriösen Veröffentlichung sollte eigentlich mit hervorgehen, wie die Zahlen im Wesentlichen erhoben wurden...
Das ist seit 1 Jahr unser Problem. Nun behauptet der AG, niemand im Konzern könne ihm sagen, wie der Krankenstand ermittelt wurde (der zustände Controller anscheinend auch nicht)...
Deshalb wollen wir jetzt selbst ermitteln. Wir haben einen hohen Altersdurchschnitt (>45 Jahre), allein hierdurch erklärt sich ein leicht erhöhter Krankenstand. Aber 10% haben wir nie und nimmer...
Erstellt am 13.08.2015 um 15:54 Uhr von Pjöööng
Wenn niemand mehr sagen kann, wie der Krankenstand in der Vergangenheit ermittelt wurde, dann einigt Euch doch mit Eurem Arbeitgeber darauf, wie ab sofort der Krankenstand ermittelt wird.
Und wenn mir mein Arbeitgeber 10% Krankenstand um die Ohren hauen würde und mir dazu sagen würde, dass er keine Ahnung hat, wie er den errechnet hat, dann würde ich, nachdem ich den Lachflash überwunden habe, diese Zahl als unbelegt zurückweisen.
Und versuch mal davon wegzukommen, dass Du als BRM die Verantwortung für irgendwelche Krankenstände trägst.
Wenn der Arbeitgeber zu hohe Personalkosten durch hohe Krankenstände bemängelt, dann ist es seine ureigenste Aufgabe den Krankenstand zu senken.
Erstellt am 13.08.2015 um 16:35 Uhr von Tester
@Pickel und Pjöööng:
Ihr habt nicht notwendigerweise von demselben Kostenbegriff geredet.
Die Ausführungen von Pickel zielen wohl eher auf die Stückkosten (geringere Produktionsmenge - ceteris paribus - bedeuten dann in der Tat höhere Stückkosten).
Erstellt am 13.08.2015 um 21:04 Uhr von DummerHund
@Tester
Und denoch zeigt @Pjöööng hier den einzigst richtigen Weg auf.
lässt der AG Maschinen lieber still stehen als wie Personell um zu organiesieren ist das sein eigener Fehler. Auchkönnte ernoch auf das Thema Leiharbeit zurück greifen. Dies Liefe dann auch unter einem anderem Kostenfaktor und einer anderen steuerlichen Berechnung. Aber das ist nicht das eigentliche Thema.
Ich finde es schon einen Hammer das der Chef behauptet es kann ihm keiner erklären wie die Zahlen errechnet wurden. Dem würde ich dann glatt auf der nächten Betriebsversammlung an den Kopf werfen das er dann auch keine fiktiven Zahlen aus dem Orient zu nennen braucht.
Und diese Staffelung mit untertätig und so weiter könnte der AG sich sparen. Als BR würde ich forden die gesammten Krankentage und die jeweiligen Unfallmeldungen. Alleine daraus kann der BR selber errechnen.