Hoppel, hier eröffnest Du jetzt aber ein Thema, dass man so generell wie von dir hier ausgedrückt, nicht sehen kann und auch nicht so sehen sollte.
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„Jeder andere AN würde seitens des BR zu Recht verflucht und verdammt, wenn er trotz AU und auch noch mit Krücken im Betrieb erscheint, um z. B. für 1-2 Stündchen ein bisschen Schreibtischarbeit zu machen!“
Erst mal sollten wir unterscheiden zw. AU und krank. Hier ist Letzteres die Grundlage und nicht eine AU.
Keinesfalls aber steht es einem BR zu, individuelle Entscheidungen einzelner AN zu verfluchen oder gar zu verdammen.
Einmal davon abgesehen, dass dieses letztlich in einen ausschließlich individuell zu entscheidenden Bereich gehört und der BR hieran gebunden ist und es somit auch gar nicht selbst entscheiden kann, gibt es einen Haufen von Gründen die einen AN auch während einer Krankheit, im Ausnahmefall sogar bei einer vorliegenden Arbeitsunfähigkeit, zur Aufnahme div. Tätigkeiten bewegen kann.
Gerade in kleineren Betrieben, teilweise auch in Mittelständischen, ist es nicht immer gewährleistet dass für spezielle Aufgaben/Tätigkeiten auch immer gleichwertiger Ersatz vorhanden ist.
So dürfte es für AN ein durchaus positives Zeichen sein, wenn sich eine mit zusätzlichen Gewichten herumplagende Person für 1-2 Stündchen in den Betrieb begibt um z. B. eine pünktliche Lohnzahlung sicherzustellen. Weitere, in den produktiven Bereich eingreifende Beispiele, sind durchaus auch vorstellbar.
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„Warum kann man den so dringend benötigten Rat nicht telefonisch einholen?“
Könnte man natürlich schon. Hängt dann aber oftmals von anderen Beweggründen ab und wird in diesem Fall durch eine nicht bestehende Entscheidungsmacht des BR eingeschränkt.
Oftmals dürfte hiermit auch Überzeugungsarbeit verbunden sein, die man dann ev. auch belegen müsste. Und dass dieses vor Ort besser möglich sein dürfte, belegt ja letztlich auch dieses Forum immer wieder.
Mit einem Rat allein ist es ja oftmals auch nicht getan. Hier bedarf es dann manchmal auch div. Fähigkeiten, getroffene Beschlüsse bzw. Handlungen auch korrekt durchzuführen oder umzusetzen zu können.
Uns ist ja nicht unbekannt, dass gerade Vorsitzende nicht selten in eine Position gestellt oder gar gedrängt werden, in die sie eigentlich nicht hingehören aber, aus welchen Gründe auch immer, dann auf einmal stehen. Dass dieses so eigentlich nicht vorgesehen ist, ist aber eine andere Geschichte.
Was dann leider nicht selten dazu führt, sich hier gemütlich zurückzulehnen und den Energieverbrauch des Hirnlis zurückzuschrauben, um das Denken und Handeln anderen zu überlassen.
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„Ich persönlich betrachte diese Idee als völlig daneben! Man sollte sich auch mal überlegen, was für Zeichen man damit setzt!“
Daneben? Kann in einzelnen Fällen der Fall sein, sollte man aber nicht grundsätzlich so sehen.
Und natürlich setzte ich hiermit zwangsläufig auch gewisse Zeichen und sollte eine Überlegung wert sein. Diese sind aber abhängig vom Einzelfall und können von positiver wie auch negativer Natur sein.
Letztlich ist sie aber eine persönlich getroffene Entscheidung, die man zwar kritisch sehen kann und auch darf, aber keinem das Recht einräumt, dieses jemandem jetzt abzusprechen.
Daher würde ich das dann doch einwenig differenzierter sehen und nicht in einen vorbestimmten Topf packen.