Der längere Hebel

Question

Das BetrVG gibt in vielen Punkten ja recht viele Rechte, um mit dem AG auf Augenhöhe zu kommen. Was aber bleibt und wohl nicht wegzudiskutieren ist, ist die Abhängigkeit der BR-Mitglieder als Arbeitnehmer vom AG. 
Wenn man nicht gerade am Ende seiner Karriere und voll befreit ist, muss man immer auch abwägen wie viel Konfrontation und Gegenwehr "ungefährlich" ist.

Klar, gibt es viele Gesetze, die die BRM schützen, aber mal ganz ehrlich: Wer 4 Jahre lang mit dem Arbeitgeber kämpft, hat sicherlich schlechtere Karten bei Beförderungen und außertariflichen Erhöhungen als jemand, der die Zeit zum Zuarbeiten des AG nutzt. 

Wie seht ihr das? Besteht die Gefahr nach eurer Meinung?
Habt ihr entsprechende Erfahrungen im Gremium gemacht?

BloodyBeginner · Answer

Welche Beförderungen oder außertarifliche Erhöhungen?
Ich mache meine BR Arbeit wie ich es für richtig halte -im Sinne der Beschäftigten, man muss nicht alles mittragen was vom AG kommt. Dafür bin ich gewähl worden, dafür trete ich ein

Maclogic · Answer

Gehts da um Geld?

Erdenbürger · Answer

Ich war in ein 9er Gremium und leider wohl auch der Anzeige der BR Arbeit ernsthaft im Sinne der Arbeitnehmer machen wollte, wie z. B. ab und zu mal eine BR Versammlung, Einrichtung eines Jugendvertreters, Beachtung der Arbeitssicherheit, keine!!! Tarifverhandlungen für unsere Tochtergesellschaft führen    und noch vieles mehr. Eigentlich dachte ich auch, dass alles gesetzlich mehr oder weniger geregegelt ist, Doch wenn du keine Mehrheiten im Gremium hast, dann lass es lieber sein. Mein größter Fehler war, dass ich nicht rechtzeitig erkannt habe, wie falsch und hinterhältig meine BR Kollegen waren und nach dem sie mich ständig beim Arbeitgeber als Störfaktor für ihre gute unterwürfige Zusammenarbeit hingestellt haben, könnte mich mein Arbeitgeber dank ihrer Unterstützung letztendlich doch noch Kündigen (Betriebsbedingt mit Abfindung). Also, wenn die Mehrheit im BR klar den Arbeitgeber in denn Allerwertesten kricht, dann kannst du auch nichts bewirken. L. G. Aus Hamburg

wieso · Answer

ähnliche Erfahrungen wie von Erdenbürger beschrieben habe ich vor einigen Jahren auch gemacht nur mit dem Unterschied, dass ich mein Amt niedergelegt habe. Der handzahme BR von damals blieb dann mehr als eine Amtsperiode im Amt, es gab keine Neuwahlen. Jetzt waren neue BR Waheln und ich bin jetzt wieder dabei, sogar als BRV. 

Ich hätte aber keine Skrupel gehabt die Wahl abzulehnen, wenn nicht die "Richtigen" Kollegen auch dabei gewesen wären.

Nur leider erkennt man oft erst später, ob richtig oder falsch.  
Auch der neue BR ist nicht so "stark" wie ich ihn eingeschätzt hatte.

seesee · Answer

Ich weise meine jungen Kollegen, die BR werden wollen, auf das EDeKa- Phänomen hin. Ende der Karriere. Das äußert sich oft darin, dass der AG nicht mehr bereit ist, in Fortbildungen zu investieren, da das BRM ja nicht mehr voll fur den Job zur Verfügung steht. Zu beweisen, dass die Nichtberücksichtigung wg. des BR- Mandats erfolgt ist, ist nahezu unmöglich.