Schönen guten Tag,

in unserem Unternehmen erhält das mittlere Management einmal im Jahr einen Bonus. Dieser setzt sich zusammen aus einem individuellen Faktor und dem Unternehmensfaktor.
In diesem Jahr hat unsere Mutter in New York erstmalig in der Geschichte des Bonus beschlossen, den Unternehmensfaktor für die Region Nordeuropa aufgrund mangelnder Zielerreichnung auf 0 zu setzen, was zu einem Bonus von 0,-€ führt.

Fakten:
Dieses Bonussystem wurde niemals mit dem Betriebsrat verhandelt (BetrvG 87), was uns nicht weiter aufgestoßen ist, da es niemals Schwierigkeiten mit dem Bonus gab und nur 2 BRM relativ neu in diesem Bonusprogramm sind.
Einigen Mitarbeitern wurde im Einstellungsgespräch gesagt, dass man ihre Zielgehälter nicht bezahlen kann, sie aber mit dem Bonus, der ja jedes Jahr voll ausgezahlt wird, auf das Zielgehalt kommen.
Einigen Mitarbeitern wurde die Bonuskalkulation mit einer Addition der Faktoren statt einer Multiplikation erklärt.
Wie New York auf den Faktor 0 kommt, wurde bislang nicht erläutert.
Die Mitarbeiter wurden nicht vorgewarnt, dass Unternehmensziele nicht erreicht werden würden und wurden erst kurzfristig informiert, dass sie dieses Jahr auf den Bonus verzichten müssen.
Unsere Region hat Gewinn gemacht, allerdings nicht in dem Rahmen wie von NY gefordert.

Frage 1: Kann der Betriebsrat dafür sorgen, dass dieser Bonus dieses Jahr noch vollständig oder prozentual ausgezahlt wird, oder müssen die Betroffenen individuell (oder per Sammelklage) dagegen vorgehen?

Frage 2: Da wir nun bemüht sind dem Prozess mehr Transparenz aufzuzwingen: Wie groß sind unsere Einflussmöglichkeiten auf eine Bonusberechnung, die in New York für alle internationalen Tochterunternehmen gleich definiert werden?