Personalgespräche

> Es geht nicht ausdrücklich um Themen des §82 BetrVG, kann man trotzdem als BR dabei
> sein, alleine wegen der "Waffengleichkeit"?

Erstmal: falsche Baustelle: siehe §81 (4) BetrVG:
Der Arbeitgeber hat den Arbeitnehmer über die aufgrund einer Planung von (...) Arbeitsabläufen oder der Arbeitsplätze vorgesehenen Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf seinen Arbeitsplatz, (...) zu unterrichten. (...) Der Arbeitnehmer kann bei der Erörterung ein Mitglied des Betriebsrats hinzuziehen.

Insoweit haben BRM das Recht dabeizusein, allerdings nur wenn die betroffenen AN je ein BRM hinzuziehen. Ansonsten gibt es ohnehin kein erzwingbares Recht des BR in dieser Richtung.

Am Ende ist aber jede Veränderung im Schichtbetrieb eine Maßnahme nach §87 (1) Nr. 2. Der BR MUSS also der Veränderung der Schichteinteilung explizit zustimmen, ansonsten darf der AG die Schichteinteilung nicht ändern. Tut er es ohne MB des BR hat der BR das Recht die Umsetzung zu verhindern bzw. die Rücknahme der Maßnahme zu fordern und kann das auch ger. durchsetzen. Das ist das viel stärkere Mittel des BR. Ggf. kann man dem AG durchblicken lassen, dass es vor diesem Hintergrund sinnvoll wäre, wenn ER den BR zu diesen Gesprächen hinzuzieht, damit der BR "aus erster Hand" informiert ist und daraus seine Entscheidung ableiten kann.

BTW:
> Vermutlich wird ein neues Attest bzw Druck ausgeübt, dass die MA die Nachtschicht übernehmen.

Wenn der AG einem AN entgegen Attest eine Tätigkeit zuweist, ist das ein Verstoß gegen den Gesundheitsschutz gegen den man als BR auch was machen könnte. Aber lasst das doch erstmal auf Euch zukommen. Abgesehen davon erschließt sich mir der Satzteil "wird ein neues Attest ...." (.... was auch immer? "ausgeübt" passt im Satzsinne wohl kaum) nicht. Der AG kann doch weder ein Attest ausstellen noch irgendwie darauf wirken, dass das Attest vom Arzt zurückgenommen wird.....

> Es geht nicht ausdrücklich um Themen des §82 BetrVG,
Sondern es geht laut Einladung der NL worum?

Es soll wohl um §6(4) Buchst. a) ArbZG gehen. Und wenn man sich diesen Abs. in Gänze durchliest, stolpert man über Satz 2+3: "Stehen der Umsetzung des Nachtarbeitnehmers auf einen für ihn geeigneten Tagesarbeitsplatz nach Auffassung des Arbeitgebers dringende betriebliche Erfordernisse entgegen, so ist der Betriebs- oder Personalrat zu hören. Der Betriebs- oder Personalrat kann dem Arbeitgeber Vorschläge für eine Umsetzung unterbreiten."

Sollte der ArbGeb recht haben, und aufgrund dringender betrieblicher Erfordernisse sind Befreiungen vom Nachtdienst tatsächlich nicht mehr möglich, dürfte das natürlich Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung der betroffenen MA in eurem Betrieb haben, z.B. in Form einer krankheitsbedingten Kündigung. Und jetzt darfst Du nochmal den §82 lesen...

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.
@rkoch, Beitrag editiert. Es war gemeint "es wird wahrscheinlich ein neues Attest verlangt" d.h. dass der MA sich nochmal untersuchen lassen muss.

@petrus, in der Einladung der NL steht als Thema nur "Personalgespräch/Nachtschicht".
Die Gespräche sind sehr kurzfristig eingeplant, erst 4- 5 Tage (einschliesslich Wochenende) im voraus wurde die Einladung geschickt.
Wir werden also die NL fragen, worum es geht und sobald es um die Themen des §6 ArbZG geht, sind wir dabei.