Eine ungeheurliche Entwicklung treibt mich seit Freitag um.
Wir haben zur Zeit Haustarif-Verhandlugen im Betrieb (387 ArbN, Organisationsgrad ca. 87%). Eine TarifK wurde bereits im Januar eingerichtet. Ich bin Betriebsratsvorsitzender und auch in der TarifK.
Nach einer recht spektakulären und lautstarken Auseinandersetzung am vergangenen Montag in der Verhandlung mit dem Vorstand hat dieser die Gewerkschaft aufgefordert mich aus der Tarifk heraus zu nehmen. Ich bin bis zum Freitagmittag davon ausgegangen, daß der Vorstand mit seinem Ansinnen nicht durchkommt. Am Freitag um 13 h kam es dann zu einem Telefonat indem mich der Gewerkschafts-Sekretär aufgefordert hat, freiwillig aus der Tarifk auszusteigen oder die Verhandlungen platzen. Sie, die Gewerkschaft, halten meine Wortwahl und mein Auftreten nicht für angemessen und würden ebenso nicht mehr mit mir in dieser TarifK zusammenarbeiten wollen. Auch ein Austritt aus der Gewerkschaft würden sie begrüßen.
Meine Mitstreiter aus dem Betrieb sind nun völlig verunsichert und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen und wollen. Ein Treffen ohne mich findet wohl heute statt.
Ich bin zum einen verärgert über den Vorstand und auch vor allem andern über die Gewerkschaft.
Was halten Sie davon?