@Kölner,
Ok, den Vorwurf an die Gewerkschaften kann man vielleicht gelten lassen, wenn bekannt ist das es in dem oder dem Bundesland für die oder die Branche einen Flächentarifvertrag gibt und dann in diesem Bundesland, genau in dieser Branche einen Haustarifvertrag abgeschlossen würde der im guten zweistelligen Prozentbereich billigere Stundenlöhne erlaubt. Aber eine Gewerkschaft kann doch nichts dafür wenn es in Bayern einen Flächentarifvertrag für Branche X gibt und der Werkvertragnehmer aus Schleswig-Holstein kommt.
btw: Ich dachte immer wenn ein Flächentarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt wurde, das dieser für alle Firmen gilt die in diesem Bundesland in dieser Branche tätig werden will?
@rainerw
Der Link ist wirklich sehr interessant, danke!
Das alles hätte z.B. schon vor Jahren, als die Linke im Bundestag den Mindestlohn zur Abstimmung stellte und die SPD (!), die zu dieser selben Zeit selber mit allem was laufen und krauchen konnte für den Mindestlohn warb aber mit der CDU koalierte, den Antrag der Linken damals ablehnte und ausschließlich aus diesem Grund der flächendeckende Mindestlohn nicht kam, denn die Linke und die Grünen stimmten diesen Antrag zu, nur die SPD, die sich als links bezeichnet aber in Wirklichkeit der Genosse der Bosse ist, lehnte den flächendeckenden Mindestlohn ab! Nach der Agenda 2010 habe ich die SPD nicht mehr gewählt war allerdings dann wieder nahe die SPD zu wählen, nachdem sie aber den Antrag der Linken zum flächendeckenden Mindestlohn auch noch abgelehnt hat, obwohl sie ja den Mindestlohn will, ist die SPD für mich nie wieder wählbar, denn sie hat die Glaubwürdigkeit bei mir 100%ig verloren!
Die Wisag ist mir im Zusammenahng mit Lohndumping und einigen strafrechtlich relevanten Aktionen gegen ihre Arbeitnehmer schon mehrfach in den letzten 2 oder 3 Jahren sehr negativ aufgefallen. Auch in Berlin versucht sie ihre AN durch Gesetzesdehnungen und Ausbeutungen an die kurze Leihne zu nehmen. Die Wisag hat z.B. auch Leiharbeitsfirmen gegründet um in einem Unternehmen, welches sie vor Jahren aufgekauft hat, Stammbeschäftigung zu verhindern. Soweit mir bekannt ist wird dort jeder Stammbeschäftigte der geht durch die hauseigene Leihfirma ersetzt und befristet eingestellte in diesem Unternehmen werden nicht übernommen, sondern in diese Leihfirma überführt - natürlich alles freiwillig - und machen ihre Arbeit genauso wie vorher auch. Seit letztem Jahr geht die Wisag in Berlin auch dazu über, in diesem gekauften Unternehmen große und kleine Bereiche durch billige Werkverträge auszugliedern, was hunderte Stammarbeitsplätze kostete. Nach meinem Wissen sollen in diesem Unternehmen in Berlin bis zu 500 (!) Leiharbeiter eingesetzt werden, die Stammbelegschaft ist etwa 1500 man stark. Wisag war wohl vor Jahren mal ein relativ guter Arbeitgeber, heute kann ich diesen Arbeitgeber ganz sicher nicht mehr empfehlen!
Gut zu Wissen ist auch das Netto und Kaufland über Werkverträge prekäre Arbeitsplätze schaffen und Stammbeschäftigung dadurch verhindern, dort werde ich ganz sicher nicht mehr einkaufen gehen! Mal sehen wie lange es dauert bis wir ein zweites "Schlecker" haben!