Hallo,

ich bin in großer Not und hoffe hier einen guten Rat zu finden. Nach sich stetig verschlechternden Arbeitsbedingungen haben ich, mein Lebensgefährte (arbeitet im gleichen Betrieb) und ein Kollege uns vom GBR zum WV bestellen lassen. Wir sind eine kleine Einzelhandelsfiliale mit rund 14 Köpfen. Mittlerweile weiss ich, dass es dumm war, dass auch mein Lebensgefährte (LG im weiteren) im WV ist, aber mit dem Druck, der uns jetzt gemacht wird, habe ich in der Form nicht gerechnet, und nun muss ich das beste daraus machen um die Sache zu retten.
Anlass des Protestes waren 4 unsinnige Abmahnungen, die mir alle am gleichen Tag durch unseren AG erteilt wurden. Guter Dinge sind wir also tätig geworden und alle waren überzeugt, dass das richtig ist. Nach unserer Bestellung hatten wir dann 2 Tage lang die Bezirksleitung im Haus und wurden in Einzelgesprächen verhört (komplette Belegschaft). Anschliessend gab es dann Einzelgespräche zwischen unserem Marktleiter und den WV-Mitgliedern. Ich selbst gelte wohl als sowas wie der "Rudelführer", da die ausgesprochenen Abmahnungen gegen mich gingen und ich im Einzelgespräch die wenigste "Einsicht" gezeigt habe. Meinem LG, der sich wohl am kompromissbereitesten gezeigt hat wurden dann diverse Angebote seitens ML gemacht - die Abmahnungen werden zurück genommen, bessere Kommunikation zwischen ML und AN, Dienstpläne werden eher ausgehangen etc (all die Dinge, über die sich die Belegschaft in den Einzelgesprächen beschwert hat).
Es hat mich schockiert, dass er dies als akzeptables Angebot angesehen hat, so quasi "wir haben ja dann schon unser Ziel erreicht, wozu also der weitere Aufruhr". Dennoch haben wir uns zu dritt zur ersten WV-Sitzung getroffen und mein Kollege und ich konnten ihn überzeugen, mitzuziehen, obwohl er anscheinend schon von der Kumpelmasche des Chefs eingenebelt war (ach man kennt sich doch schon so lange).
Heute aber kam der Hammer - der BL ist heut nochmals im Haus gewesen und hat meinem LG massiv gedroht, nach Ablauf des Kündigungsschutzes mit sofortiger Wirkung gefeuert zu werden. Dem AG sei es klar, dass sie die Klage verlieren würden, aber die Abfindung wäre es ihnen dann in dem Falle wert (Dafür gabs natürlich keine Zeugen). Mir ist klar, dass diese Drohung eine Straftat ist, aber was soll ich jetzt nur tun? Ich habe nur noch blanke Angst, mein LG macht mir Zunder, dass wir unser Amt niederlegen müssen, weil unsere Existenz von seinem Job abhängt (er verdient wegen einem alten Vertrag und verschiedenen Umständen deutlich mehr als ich), aber ich fürchte nach diesem Gebaren, dass wir mit dem dann sofort wegfallenden Schutz sowieso allesamt weg vom Fenster sind, nur er will mir das einfach nicht glauben.

Ich bin völlig fertig, die Nerven liegen blank. Mein AG weiss genau, dass ich selbst mich vor einer Kündigung nicht fürchte, ich vertraue da auf meinen Kampfgeist und mein Gehalt sind eh Peanuts, aber über meinen LG droht unser Unternehmen sogar mich zu knacken. Dabei wollen wir doch nur eine Interessenvertretung in Form eines BR, das kann doch alles gar nicht wahr sein....
Helft mir bitte, ich brauche dringend Rat.

zittrige Grüße,
Artemide