Erstellt am 25.03.2011 um 08:52 Uhr von Ulrik
Hi Zeppelin,
das kommt jeweils auf den Fall an.
Wenn ihr "nur" eine Beratung braucht, müßt ihr euch mit dem AG abstimmen, dass ihr euch einen sachverständigen dazu holt.
Ansonsten gibt es ja die Möglichkeit, einen Fachanwalt zu nehmen.
Oder, es gibt kompetente Foren, wie dieses hier ;-)
Erstellt am 25.03.2011 um 10:08 Uhr von rkoch
Ihr müsst auch immer bedenken: Die Gewerkschaft (sprich: Die Verwaltungsstelle) KANN keine rechtsverbindliche Beratung durchführen, da diese i.d.R. nicht mit RA besetzt ist. Auch kennt sie in den seltensten Fällen die Verhältnisse im Betrieb so gut, das sie eine sinnvolle Beratung durchführen kann. Deswegen gibt es ja a) Betriebsräte, b) einen UMFANGREICHEN Schulungsanspruch für diese, und b) Sachverständige. Eine Gewerkschaft würde ICH auschließlich zu Fragen zum TV konsultieren, denn nur da sind diese spezialisiert. Und selbst in diesem Bereich können sie nur die allgemeine Auslegung des TV darlegen, nicht aber die spezielle die in Eurem Betrieb notwendig ist.
Deshalb wie Ulrik: Erfahrungsaustausch mit anderen Betriebsräten bekommst Du im Netz oder auf Veranstaltungen der Gewerkschaft wie den Vertrauensleutesitzungen oder auf Seminaren.
Erstellt am 25.03.2011 um 11:31 Uhr von Forentroll
@Zeppelin
Es gibt auch (regionale) Netzwerke von Betriebsräten. Je nach Branche.
Erstellt am 25.03.2011 um 11:44 Uhr von didius
Vielleicht findest du über eines der Foren auch einen Ra, der nicht für jedes Gespräch gleich nur an die Dollars denkt. Unser Arbeitsrechtler nimmt sich für unsered Anliegen z.B. auch so Zeit, da er weiß, dass er sowieso an uns Geld verdient, wenns zum Rechtsstreit kommt.
Das mit der Gewerkschaft ist traurig. Bei uns ist die Betreuung z.B. sehr gut und wir haben auch juristische Kapazitäten, die ggf. helfen. Ebenso kennt unsere Gewerkschaft auch sehr gut unsere Firmenstruktur. Allerdings sind wir auch groß genug und haben uns unseren Status bei der Gewerkschaft mühselig erarbeitet.
Erstellt am 25.03.2011 um 13:12 Uhr von wölfchen
. . . es hat eine Weile gedauert, bis ich das kapiert hatte (ich war mal genauso enttäuscht): die Gewerkschaft ist NICHT als Unterstützung und Berater des BR gedacht. Es wird mmer wieder Berührungspunkte (z.B.Tariffragen) geben, wo gewerkschaftliche Interessen mit BR-Interessen konform sind. Jedoch kann kein Gewerkschaftssekretär den Mitgliedern plausibel machen, dass er seine von den Mitgliedsbeiträgen finanzierte Arbeitszeit für die Beratung von Betriebsräten genutzt hat.
Auch wenn laut BetrVG der BR mit der Gewerkschaft eng zusammenarbeiten soll (eben wegen der gleichen Interessenlage), ist nirgends im BetrVG die Beratung durch Gewerkschaften erwähnt. Dafür ist ausführlich die Beschlussfassung zur Beauftragung von Rechtsanwälten und Sachverständigen geregelt. Das ist deren Arbeit. Und wie oben schon erwähnt: hat man einen guten RA zur Hand, dann wird er auch diese oder jene Beratung ohne Gebühr machen - schon aus dem einfachen Grund: wenn von vornherein vom BR grundlegende Fehler gemacht werden, hat er es nachher unheimlich schwer, dieses auszubügeln. Deswegen sagt unser RA immer, dass wir vorher fragen sollen - meist eine kurze telefonische Info oder per Mail. So, wie auch oben schon geschildert . . .
Erstellt am 25.03.2011 um 15:38 Uhr von paula
@wölfchen
"Jedoch kann kein Gewerkschaftssekretär den Mitgliedern plausibel machen, dass er seine von den Mitgliedsbeiträgen finanzierte Arbeitszeit für die Beratung von Betriebsräten genutzt hat."
Traurig wenn er das nicht kann. An anderer Stelle hatten wir erst die Diskussion was Gewerkschaften tun müssen um gegen den Mitgliederschwund zu arbeiten und das man den Beschäftigen klar machen muss welchen Mehrwert die Gewerkschaft bringt....
Erstellt am 25.03.2011 um 19:03 Uhr von Kölner
@wölfchen
Jetzt bin ich aber auch irritiert...