Hallo, Rassel -
um einen einheitlichen Betrieb zu haben, ist nicht das Interesse der Belegschaft ausschlaggebend, sondern die Kriterien (Arbeitseinheit usw.). Da der Mitarbeiter sowohl seinen Arbeitsvertrag behalten hat als auch wie vorher behandelt wird, lebt Eure Geschäftsführung sozusagen einen einheitlichen Betrieb. Andernfalls müßte der Kollege in seinem Betrieb gekündigt werden, und Euch müßte eine Einstellung vorgelegt werden, wenn er wieder zurückkommen soll.
Ich denke, wenn man ihn loswerden will, muss die Geschäftsführung ihn betriebsbedingt kündigen und die Sozialauswahl über beide Bereiche durchführen. Oder - wie schon gesagt - aufgrund der Sozialauswahl einen vergleichbaren anderen später eingestellten Kollegen kündigen. In dem Fall geht es nicht darum, ob Ihr das toll findet oder nicht, sondern die Auswahlkriterien als Schutzvorschriften für Mitarbeiter mit längerer Betriebszugehörigkeit usw. zu verstehen, auf deren Einhaltung Ihr lt. Gesetz achten müßt.
Es bleibt Euch unbenommen, an Eure Geschäftsführung heranzutreten und ihr zu sagen, das X oder Y bereit wären, eine andere Tätigkeit auszuüben. So kann man Probleme selbstverständlich auch lösen - falls die Geschäftsführung und die betroffenen Mitarbeiter dazu bereit sind. Dann braucht Ihr nur noch die zwei Umsetzungen entscheiden.
Das Thema einheitlicher Betrieb ist ein gewaltiges und absolut schwieriges Feld (wir haben mal einen Prozeß dazu verloren), aber ich würde es nicht in der Luft lassen. Sonst bekommt Ihr immer wieder dieselben Probleme mit personellen Maßnahmen innerhalb der beiden Bereiche. Ich entnehme Deinen Worten, dass die Mitarbeiter der Tochterfirma an der BR-Wahl nicht teilgenommen haben, der Wahlvorstand hat sie wahrscheinlich gar nicht auf der Wählerliste gehabt. Das heißt, der Wahlvorstand hat keinen einheitlichen Betrieb angenommen... Sucht Euch dazu einen Rechtsanwalt, der sich sehr gut im Arbeitsrecht auskennt, als Sachverständigen, laßt Euch beraten und denkt darüber nach, ob Ihr mit der GF das Thema besprechen wollt.
Schöne Grüße von Saxonia