Genehmigung von Überstunden im Krankenhaus

karlamarx,
*Wie soll das in einem Krankenhaus praktisch gehen*
Tja, das geht PRAKTISCH nicht anders, als in jedem anderen Betrieb auch. Und die Krankenhäuser in dieser unserer Republik funktionieren nur deswegen noch, weil die Beschäftigten so furchtbar selten NEIN sagen, wenn sie müßten und obwohl sie dürften!

*wo tagtäglich auf jeder Station, im OP.... kurzfristig Überstunden gemacht werden.*
Schon mal überlegt warum? Ja, weil zu wenig Leute da sind, weil die Prozesse nicht stimmen und, und, und!

*Für mich ist das praktisch gar nicht durchführbar*
Ist es, man muss nur wollen und nicht gleich alles auf einmal wollen!

*Daran haben wir uns als recht junger BR noch nicht rangetraut*
Gut zu verstehen und auch sinnvoll, denn, wenn man den Überstunden und der Mehrabeit wirksam begegnen will, muss man einiges lernen: Arbeitszeitgesetz, mit seinen ganzen Ausnahmen, besonders für Krankenhäuser, Tarifvertrag, Arbeitsschutz.
In der Regel gibt es auch mehr zu beanstanden, als nur die Überstunden/Mehrarbeit nämlich Pausengewährung, Einhaltung von Ruhezeiten, Gewährung von Ersatzruhetagen, etc. Also, erst mal lernen und sich dann einen Bereich suchen, wo es besonders brennt, denn kein BR kann jeden Monat alle Dienstpläne kontrollieren, solange dort noch Wildwuchs herrscht. Wenn Ihr aber in einem Bereich die Zähne zeigt, wird der AG schon mal wacher! Und rechnet nicht nur mit Zustimmung und Anerkennung von Euren Beschäftigten.

Hallo nicoline,
nett dich wieder zu hören. Ja du hast recht, ich bin wieder zu ungeduldig. Aber die ersten Erfolge haben wir, die KollegInnen fangen an Überlastungsanzeigen zu schreiben. Vor kurzem noch undenkbar. Der Stellenplan ist ein heißes Eisen, der GF wirft mir immer vor, ich will das KH kaputt machen. Die Politik macht die Finanzierung der KH, besonders uns kleinen, nicht einfach. Manchmal wäre ich gerne BR in einem florierendem Unternehmen und könnte so richtig auf die Kacke hauen.

Hallo Karla,
*die KollegInnen fangen an Überlastungsanzeigen zu schreiben.*
Gut so, so fängt' s an, nur es muss weitergehen! Sonst geht es den Überlastungsanzeigen demnächst so: gelesen, gelacht, gelocht, geheftet!

*Der Stellenplan ist ein heißes Eisen, der GF wirft mir immer vor, ich will das KH kaputt machen. Die Politik macht die Finanzierung der KH, besonders uns kleinen, nicht einfach. Manchmal wäre ich gerne BR in einem florierendem Unternehmen und könnte so richtig auf die Kacke hauen.*
Ich kann Dich soooo gut verstehen! ;-)) Aber in einem großen Krankenhaus ist das nichts anderes!

Auch wir als BR in eine großen KH haben kein leichtes Leben.....Überstunden/nehrstunden regelt theoretisch das Gesetz und praktisch der Betriebsrat mit dem Arbeitgeber vor Ort. Wir überlegen auch wie man diese Bugwellen von Stunden vor sich herschiebt wieder los wird. Ich gebe recht dass die Thematik des ArbzG und vor allem der Ruhezeiten ein Grundlagenwissen für Brs sein sollte. Pausenzeiten....was für ein reizthema auch bei uns.....eine Überlastungsanzeige ist die Pflicht eines jeden gegenüber dem AG....die gretchenfrage ist was daraus passiert, da muss der BR am Ball bleiben....wir hatten überlegungen wie mann die Arbeitsspitzen in der Pflege anders organisiert mit den beteiligten berufsgruppen, wie z.b. bei Aufnahmen und verlegungen, des Weiteren die Übernahme ärztlicher Tätigkeiten durch den Pflegedienst... Es ist doch die Frage wodurch entstehen diese Überstunden? Was für Tätigkeiten sind dass die dort anfallen?

Tja da ist Personalplanung gefragt, das heisst die Dienstplangestalter müssen mal arbeiten. Das Arbeitszeitgesetz gilt überall, die auslegung und Einhaltung der Paragraphen ist Aufgabe des BR. Also studiert dieses Gesetz gut, einschliesslich Kommentare dazu (Fitting) und handelt. Für euch am besten wäre eine BV, wenn es bei euch Tariflich nix gibt ! Auch bei uns gibts es eine BV "Flexible Arbeitszeiten" Geht das Thema mal an.

Ich habe mich schon sehr mit der Flexibilisierung der AZ befasst, gerade heute bekam ich von zwei Stationsleitungen ein Modell auf den Tisch. Ich habe auch selbst ein Modell in der Tasche - aber ich habe Bauchgrimmen dabei. Ich sehe vorallem Vorteile für den AG, die planbare Freizeit für den AN wird noch weniger. Kurzfristig auf die Belegung reagieren, ja es gibt weniger Üstd. , aber für welchen Preis. Ich habe mir einige Modelle von anderen KH angeschaut - nichts überzeugt mich, manches entsetzt mich.
Würde es klasse finden, Anregungen zu bekommen.
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