Unsere firma hat über 100 Mitarbeiter, die zum Großteil irgendwo in Deutschland im Außendienst tätig sind. Es kommt häufig vor, dass kurzfristig eine BR-Sitzung einberufen werden muss, z.B. wegen einer Anhörung. Auch kommt es vor, dass eine reguläre BR-Sitzung von einem BR-Mitglied nicht wahrgenommen wird, da gerade ein wichtiger Termin bei einem Kunden ansteht.

Frage:
Darf ein Ersatzmitglied eingeladen werden, wenn ein BR-Mitglied gerade ein paar 100 km vom Sitzungsort entfernt bei einem Kunden arbeitet ?
(Möglichst mit Quellenangabe)

Die Einladung des Ersatzmitglieds ist auch im Sinne des Arbeitgebers, da mit der Anreise des eigentlichen BR-Mitglieds auch erhebliche Kosten und Nachteile bei dem Kunden verbunden wären. Somit kann man die Einladung des Ersatzmitgliedes durchaus als "einvernehmlich" bezeichnen.

Die Frage ist nur, ob daraus Nachteile entstehen können, z.B. wenn später ein Arbeitsgericht feststellt, dass der Einspruch gegen eine Kündigung/Versetzung oder der Abschluss einer Betriebsvereinbarung wegen formaler Mängel nichtig ist.

P.S. Es geht hier nicht um die Frage, ob solche Themen an einen Ausschuss delegiert werden können. Bitte auch nicht fragen, ob die BR-Mitglieder, die lieber zum Kunden fahren, die richtige Einstellung zur BR-Arbeit haben. Nehmt die Tatsachen bitte einfach so wie sie sind und beantwortet nur die konkrete Frage.