Erstellt am 30.07.2019 um 08:05 Uhr von seehas
Wie ist denn die Arbeitszeit bei euch festgelegt? Gibt es einen Tarifvertrag?
Erstellt am 30.07.2019 um 08:09 Uhr von Leppom
Wir haben einen Tarifvertrag (IG-MEtall) mit Betriebsvereinbarung zur 40h-Woche
Erstellt am 30.07.2019 um 08:33 Uhr von Cyber99
Da solltet Ihr die GEW mit ins Boot nehmen und zunächst mal genau schauen was im Tarifvertrag geregelt ist und ob es entsprechende Öffnungsklauseln gibt mit denen das gewünschte Modell überhaupt umsetzbar wäre. Und denkt dran - der Tarifvertrag steht in der arbeitsrechtlichen Normenpyramide über der BV. Wenn der Tarifvertrag Eure Bedürfnisse nicht trifft, dann könnte ein Haustarifvertrag die Lösung sein.
Erstellt am 30.07.2019 um 08:54 Uhr von seehas
Wenn der Tarifvertrag eine entsprechende Öffnungsklausel hat, dann ist es kein Problem in einer BV eine abweichende Wochenarbeitszeit festzulegen.
In einer BV festzulegen jede Woche etwas länger als vereinbart zu arbeiten um mit diesen Stunden feste Schließungstage abzudecken ist ebenfalls möglich. Ihr könntet auch ohne Änderung der Wochenarbeitszeit vereinbaren in Zukunft jede Woche 42,5 Stunden zu arbeiten um die nötigen Stunden für die Schließungstage vorzuarbeiten.
Im Gartenbau ist es üblich im Sommer deutlich mehr zu arbeiten um die Schlechtwetterzeit im Winter abzufedern mit den vorgearbeiteten Stunden.
Erstellt am 30.07.2019 um 09:37 Uhr von Kratzbürste
Und was machen die "Angestellten" während der Betriebsruhe?
Und - sind die gewerblichen nicht auch angestellt?
Ich würde auch erst mal die Gewerkschaft ins Boot holen und genau prüfen, ob der Tarif im Detail einen derartigen Spielraum lässt. (siehe auch § 77 Abs.3 BetrVG).
Erstellt am 30.07.2019 um 10:30 Uhr von Leppom
Vielen Dank für die bisherigen Antworten :-)
Die betroffenen Mitarbeiter sollen in Lohn- und Gehaltsempfänger aufgesplittet werden, daher hatte ich die Begriffe "gewerbliche AN" und "Angestellte" verwendet.
Letztere sollen während der Betriebsruhe Urlaub einplanen und ihre jeweils angesammelten Stunden jeden Monat im Rahmen ihres Gleitzeitkontos abbauen.
Erstellt am 30.07.2019 um 12:01 Uhr von rtjum
und wieso können die gewerblichen das nicht auch mit Urlaub machen?
Erstellt am 30.07.2019 um 12:07 Uhr von Enigmathika
Soll der Lohn auch auf diese reduzierte Wochenarbeitszeit angepasst werden?
Erstellt am 30.07.2019 um 12:54 Uhr von Leppom
Der Lohn soll auf die reduzierte Arbeitszeit angepasst werden. Es geht vorrangig darum, in wirtschaftlich schweren Zeiten Geld einzusparen und Vorteile gegenüber Konkurrenten zu haben, gleichzeitig aber die Produktivität zu erhalten.
Daher sollen die "produktiven" Mitarbeiter auch jetzt die 40h arbeiten um die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten.
Erstellt am 30.07.2019 um 13:27 Uhr von rtjum
also auf jeden Fall den TV genau lesen und mit der GEW sprechen ob das denn überhaupt möglich ist. Dann eine Betriebsversammlung machen und mit den Kollegen genau dieses Thema besprechen und hören was die dazu sagen. Wenn die Mehrheit damit einverstanden ist, dann evtl machen.
Wie groß seid ihr, habt ihr einen Wirtschaftsausschuss?
Wenn es denn vorrangig wirtschaftliche Gründe sind dann würde ich erstmal nicht so leicht zustimmen sondern mir die Zahlen ganz genau ansehen.
Erstellt am 30.07.2019 um 13:51 Uhr von Dummerhund
"Erstellt am 30.07.2019 um 12:54 Uhr von Leppom
Der Lohn soll auf die reduzierte Arbeitszeit angepasst werden. Es geht vorrangig darum, in wirtschaftlich schweren Zeiten Geld einzusparen und Vorteile gegenüber Konkurrenten zu haben, gleichzeitig aber die Produktivität zu erhalten.
Daher sollen die "produktiven" Mitarbeiter auch jetzt die 40h arbeiten um die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten."
Gerade wegen dem Post hätte ich bei einem wirtschaftlich gesunden Unternehmen starke Bedenkendem zu zu stimmen.
Erstellt am 30.07.2019 um 14:10 Uhr von Kjarrigan
Das sieht mir aber stark nach einer Abwälzung des Unternehmerrisiko auf die AN aus.
Bei Flaute wird weniger bezahlt weil ja nicht soviel Stunden, wenn gut zu tun ist packen wir alles (wahrscheinlich) noch ohne Zuschläge) aufs Gleitzeitkonto.
Wenn ein Tarifvertrag gilt der nunmal. Ich würde auch Kontakt mit der Gewerkschaft aunehmen und Fragen wie es da gesehen wird.