Zum Wochenauftakt ein (noch) fröhliches Hallo in die Teilnehmerrunde des Forums.
Ich bin zwar freigestellte Betriebsrätin, in diversen Ausschüssen und stellvertretende Vorsitzende, aber erst in meiner ersten Amtszeit, deshalb immer noch etwas unerfahren und benötige euren Rat.
Unser Chef leitet das Unternehmen streng von oben herab, d.h. er will in allen Dingen das letzte Wort, weil er eben alles besser weiss und kann und überhaupt der einzige ist, der Ahnung von die Welt hat. Auch die Betriebsratsarbeit leidet dadurch stark. Seine Grundeinstellung lautet: Solange du auf Arbeit bist, kann der Chef über dich frei verfügen. Wir, besonders unsere BR Vorsitzende und ich, lassen uns trotz zahlreicher Einschüchterungsversuchen wenig gefallen, machen den Mund auf und kämpfen soweit möglich um Arbeitnehmer- und Mitbestimmungsrechte, das ist ein täglicher Kampf.
Nun wurde ich - bin komplett freigestellt - zum Mitarbeitergespräch (also kein Gespräch mit der freigestellten Betriebsrätin, sondern mit der einfachen Mitarbeiterin) mit Chef und Personleiterin "gebeten". Da er auf Macht total steht, gehe ich auch aus meiner und anderer Erfahrung davon aus, dass dann der Herr mit der Untergebenen spricht. Und ich habe Angst, dass ich zu irgend etwas verleitet (irgendeiner Aussage, die mir als Querulantin den Kopf kostet, weil ich ja gerade keine BR bin) werden soll, woraus mir ein Strick gedrechselt werden kann.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit solchen "Mitarbeitergesprächen" mit freigestellten BR? Könntet Ihr mir einen Rat geben auf was ich achten sollte? Ist das überhaupt möglich mit freigestellten BR ein Mitarbeitergespräch (auch unter dem Motto: ich möchte mal mit ihenen als Mitarbeiterin und nicht als Betriebsraätin) zu führen?