Erstellt am 23.06.2007 um 09:58 Uhr von Kölner
@Miezi21
Wenn es nicht gerade eine christliche ist, kann das schon ganz sinnvoll sein.
Merke:
Der Koalitionspartner (Art. 9 GG) muss natürlich wissen, das er Dich vertreten soll...
Erstellt am 23.06.2007 um 09:58 Uhr von Lotte
Miezi,
les Dir mal § 2 BetrVG durch, da wird einiges deutlich.
Außerdem solltest Du Dich grundsätzlich mal fragen, wo wir heute ohne Gewerkschaft wären.
Erstellt am 23.06.2007 um 10:45 Uhr von Miezi21
Ok,
kann man sich seinen GEW-Sekretär aussuchen?
das die GEW nicht die Arbeit des BR´s machen kann sondern nur helfen kann, ist mir klar - eine gute Beratung kann schließlich Gold wert sein. Und das eine GEW nicht nur als Geldbeschaffer dient, ist mir auch kar.
Nur, wie oft braucht ihr so im Durchschnitt die Hilfe der GEW? Wie seit ihr mit der Hilfe zufrieden? Wie läuft die zusammenarbeit mit der GEW?
...
Erstellt am 23.06.2007 um 13:28 Uhr von JoK
Hallo Miezi21,
Du schriebst:
> kann man sich seinen GEW-Sekretär aussuchen?
Irgendwie so richtig nicht ;-)
> das die GEW nicht die Arbeit des BR´s machen kann sondern nur helfen kann, ist
> mir klar - eine gute Beratung kann schließlich Gold wert sein. Und das eine GEW
> nicht nur als Geldbeschaffer dient, ist mir auch kar.
Die Gewerkschaft vertritt uns Arbeitnehmer! Ohne Gewerkschaft duerften wir bald so ziemlich "rechtlos" sein, da keine (relativ) starke Gemeinschaft _unsere_ Interessen vertritt.
> Nur, wie oft braucht ihr so im Durchschnitt die Hilfe der GEW? Wie seit ihr mit der
> Hilfe zufrieden? Wie läuft die zusammenarbeit mit der GEW?
Die Zusammenarbeit und der Wert der Hilfe der Gewerkschaft haengt *sehr* vom entsprechenden Gewerkschaftsvertreter ab. Die Einsparungstendenzen bei der Gewerkschaft (die natuerlich im Zusammenhang mit der Anzahl der Mitglieder stehen) spielen selbstverstaendlich hierbei eine wesentliche Rolle ...
Grundsaetzlich wuerde ich sagen, dass die Anwesenheit eines Gewerkschaftsvertreters bei einer Betriebs-/Personalversammlung durchaus einen gewissen Effekt bei der Dienststellenleitung/Geschaeftsfuehrung zeigen duerfte ;-)
Die Gewerkschaft hat grundsaetzlich den Fuss in der Tuer, wenn es Mitglieder dieser Gewerkschaft im Betrieb/Dienststelle gibt. Der Betriebs-/Personalrat sollte meiner Meinung nach die Zusamenarbeit mit der Gewerkschaft suchen und aus moralischen Gruenden auch grundsaetzlich bestrebt sein, den Mitgliederanteil im Gremium moeglichst hoch anzusetzen.
Mit kollegialen Gruessen
Joachim
Erstellt am 23.06.2007 um 13:41 Uhr von Mona-Lisa
@Miezi21,
steinigen wird dich hier niemand. Diese Frage, so oder ähnlich taucht von Zeit zu Zeit immer wieder auf.
Heutzutage ist das schon fast eine Gewissensfrage....
Den Gewerkschaftsekretär werdet ihr euch wohl nicht aussuchen können. Üblich ist, dass die zu betreuenden Betriebe unter den Bevollmächtigten verteilt werden.
@JoK,
"...moralischen Gründen...", welche zum Beispiel?????
Erstellt am 23.06.2007 um 14:33 Uhr von JoK
Mona-Lisa,
Du schriebst:
> @JoK,
> "...moralischen Gründen...", welche zum Beispiel?????
Staerkung des Bewusstseins, dass nur eine *starke* Gewerkschaft (und damit Solidargemeinschaft) auch etwas fuer die Arbeitnehmer bewirken kann?
Mir ist natuerlich bewusst, dass niemand in die Gewerkschaft "gepresst" werden kann und dies auch kontraproduktiv und rechtswidrig waere, die Perspektiven koennen nur meiner Meinung nach nur dann halbwegs ueberzeugend dargelegt werden, wenn das Mitglied im Gremium selber Gewerkschaftsmitglied ist.
Mit kollegialen Gruessen
Joachim
Erstellt am 23.06.2007 um 14:51 Uhr von mille
@miezi21,
am besten rufst du mal beim Deutschen Gewerkschaftsbund an. Die sagen dir dann welche Gewerkschaft für dich zuständig ist.
Am Beispiel von Ver.di versuch ich dir mal zu erklären, wie das vor sich geht. Es gibt 11 Landesbezirke für 16 Bundesländer. Es gibt 13 Fachbereiche, die für die einzelnen Berufsgruppen zuständig sind. Die Fachbereiche sind wieder in Bezirke untergliedert und dort sind auch die Hauptamtlichen Sekretäre/innen die für den jewiligen Bezirk zuständig sind. Also gross aussuchen ist da nicht.
Aber ganz wesentlich sind die Mitglieder der GEW. Du kannst dich nämlich ehrenamtlich in den Gremien betätigen und dort die Gewerkschaftsarbeit mit beinflussen. Dadurch hast auch eine ganz besondere nähe zu dem Haufen und bekommst so schnell die Hilfe die du brauchst.
Noch was zum Schluss, ohne GEW gäbe es keine Tarifverträge, keine 6 Wochen Urlaub, keine Lohnfortzahlung bei AU usw.
Ohne die Gewerkschaft sind wir der Willkür der AG hilflos ausgeliefert.
Erstellt am 23.06.2007 um 15:09 Uhr von Mona-Lisa
@JoK,
ich meine eher, dass ein Gremium "stark" sein sollte!
Lies mal deinen Satz nochmal, aber etwas abgeändert. :-))
"...Staerkung des Bewusstseins, dass nur ein *starkes* Gremium (und damit stark!) auch etwas fuer die Arbeitnehmer bewirken kann!..."
Um diesen Zustand erreichen zu können, ist viel Arbeit notwendig und kann nicht in kürzester Zeit erreicht werden. Das kann u. U. dauern....
Aber wenn Betriebsräte sich richtig schulen lassen (nicht nur bei der Gewerkschaft!!!) und zusammenarbeiten, kann konstruktiv und produktiv im Sinne des BetrVG gearbeitet werden.
Und jetzt kommt der Punkt, um den es Miezi21 ja wohl geht!
Die Gewerkschaft sollte nicht als "frag mal bei denen nach, die werden schon wissen, was wir tun müssen...." benützt werden.
Ich habe selbst auch schon die Erfahrung gemacht, dass ein RA links sagt und die GW rechts! Nur mal soviel zum Thema "Fachwissen", mit dem so gerne geworben wird.....
Erstellt am 23.06.2007 um 16:09 Uhr von JoK
Hallo Mona-Lisa,
Du schriebst:
> ich meine eher, dass ein Gremium "stark" sein sollte!
Da stimme ich Dir selbstverstaendlich zu!
> Lies mal deinen Satz nochmal, aber etwas abgeändert. :-))
> "...Staerkung des Bewusstseins, dass nur ein *starkes* Gremium (und damit
> stark!) auch etwas fuer die Arbeitnehmer bewirken kann!..."
Das eine schliesst doch das andere nicht aus, oder?
> Um diesen Zustand erreichen zu können, ist viel Arbeit notwendig und kann nicht
> in kürzester Zeit erreicht werden. Das kann u. U. dauern....
Dies stelle ich selbst gerade in der laufenden Arbeit fest ...
> Aber wenn Betriebsräte sich richtig schulen lassen (nicht nur bei der
> Gewerkschaft!!!) und zusammenarbeiten, kann konstruktiv und produktiv im Sinne
> des BetrVG gearbeitet werden.
... und auch im Sinne der Personalvertreungsgesetze ;-)
> Und jetzt kommt der Punkt, um den es Miezi21 ja wohl geht!
> Die Gewerkschaft sollte nicht als "frag mal bei denen nach, die werden schon
> wissen, was wir tun müssen...." benützt werden.
Deswegen schrieb ich ja auch von einer "Solidargemeinschaft". Nur eine *starke* (im Sinne von Mitgliederstarke) Arbeitnehmervertretung kann /versuchen/, die Interessen der Mitarbeiter zu vertreten.
> Ich habe selbst auch schon die Erfahrung gemacht, dass ein RA links sagt und die
> GW rechts! Nur mal soviel zum Thema "Fachwissen", mit dem so gerne geworben
> wird.....
So einen Fall mache ich auch gerade durch, wobei unser Ansprechpartner zur Zeit im Urlaub und die Vertretung erst Ende naechste Woche erreichbar ist :-(
Mit kollegialen Gruessen
Joachim
Erstellt am 23.06.2007 um 16:09 Uhr von Miezi21
Vielen Dank schon mal für eure tollen Antworten!!!
@mille
Kannst du mir bitte etwas genauer erklären, wie das mit der ehrenamtlichen Arbeit funktioniert. ver.di würde mich persönlich schon interessieren.
Wir hatten noch nie einen BR und es ist alleine (Kleinstbetrieb) einfach nicht zu schaffen, die Sachen die in den letzten Jahrzehnten schief gelaufen sind zu ändern. Daher wäre für uns die Hilfe einer GEW sicherlich sehr sinnvoll. Schulungen und persönliche Weiterbildung natürlich auch. Nur Momentan ist es so, das der BR sehr anfällig ist (weil einfach die Erfahrung und das Fachwissen noch fehlen, bzw. noch sehr ausbaufähig sind)
Also, ich bin dankbar für jede Hilfe.
Erstellt am 23.06.2007 um 22:34 Uhr von Tsubasa
Hi,
ich finde es eigentlich schon wichtig, dass man als Betriebsrat oder auch als JAV in der Gewerkschaft ist.
Mit Sicherheit kann man niemanden zwingen, aber ich habe auch schon oft gehört (von Jugendsekretären), dass sie Nicht-Mitgliedern nicht so eine gute Beratung geben, wie den Mitgliedern.
Vllt ist "nicht so eine Gute" ein bisschen falsch ausgedrückt. Vllt trifft "nicht so eine ausführliche" es besser.
Dies kann ich jetzt aber nur auf meine zuständige Gewerkschaft beziehen und auf die Jugendsekretären.
Dies wäre natürlich ein Vorteil, wenn man einen guten Rat brauch. Und dies ist nicht selten der Fall. Zumindest was ich bei meinen BR so mitbekommen.
Nachteil bei mir. (kann ich aber wieder nur auf meine Jugendsekretärin beziehen)
Ich werde mit E-Mail's bombadiert mit Infos, die ich garnicht benötige. Die Gewerkschaft will mich, oder uns als JAV in jeder ihrer Aktion mit einbeziehen. Da diese eigentlich fast immer am WE stattfinden, hab ich da eigentlich auch nicht immer so richtig Lust dazu.
Also das nervt ganz schön.
Allerdings muss du dir auch in klaren sein, dass die beiträge wirklich sehr niedrig sind und man dann doch sehr viele vorteil genießen kann, z. Bsp. Tarifvertrag, etc.
Fazit: Ich würde nicht nur jeden BR Mitglied, sondern jeden AN empfehlen in eine Gewerkschaft zu gehen. Verkehrt ist es nie.
Erstellt am 24.06.2007 um 12:54 Uhr von mille
@miezi21,
nachdem du der GEW beigetreten bist, bekundest du dem/der zuständigen GEW-Sekretär/in dein Interesse an der Mitarbeit in den GEW-Gremien. Dann lässt du dich zu einer Fachgruppensitzung einladen. Der Rest geht dann von alleine.
Erstellt am 24.06.2007 um 14:58 Uhr von Kölner
@mille
Unter uns "ver.di-Geschwistern": So einfach geht das natürlich nicht. Die backen und kochen zum Teil seit Jahrzehnten im gleichen Bratensaft.
Eine neue Rezeptur ist sehr oft nicht gewünscht.
Erstellt am 24.06.2007 um 15:03 Uhr von Miezi21
Hallo mille und kölner,
habe meine Mitgliedserklärung für ver.di ausgefüllt und werde sie morgen persönlich abgeben :-)
Koll. Grüße
Miezi21
Erstellt am 24.06.2007 um 19:02 Uhr von Lotte
Kölner,
da die Frauenquote bei Ver.di noch gilt, kann eine engagierte Frau häufig die völlig überalterte Sauce mit einer neuen Würzung versehen ;-)
Erstellt am 24.06.2007 um 19:31 Uhr von Kölner
@Lottin
Genau!
"Frauen-FrischlingInnen" in die Frauen-DiskussionszirkelInnen der einzig wahren "Frauen-Heimat-GewerkschaftIn".
Dann: Frauen diskutieren bis die Ärztin kommt und als Neu-Emanzipationin "HerrscherIn" Ihres GeschlechtIn zu sein.
Schließlich mit Frauenpower die FrauenthemenInnen herausstreichen, die man sonst niemals diskutiert hätte.
Endlich: "JubelInnen-Arien" auf die "Frauenstammtischparolinnen", die mehr Frauen in die GewerkschaftIn fordert!
Schönen DankIn - Ver.Di(e)nen wir so was?
Erstellt am 24.06.2007 um 19:57 Uhr von Lotte
Kölner,
wenn Du sowas schreibst und glaubst, ver.di(enst) Du das und noch etwas ganz anderes!!!
Wie wäre es mal mit weniger Vorurteilen und ein kleines bißchen weniger Generalisierung? ;-))
Erstellt am 24.06.2007 um 20:08 Uhr von Mona-Lisa
@Lotte,
langsam solltest du es wissen, Männer über 80 haben noch ein anderes "Frauendenken"! ;-))
Erstellt am 24.06.2007 um 20:19 Uhr von Lotte
Mona-Lisa,
stimmt, ich vergaß ;-)))
Erstellt am 24.06.2007 um 20:20 Uhr von Kölner
@Lotte
Generalisierungen sind im Leben nicht immer zu verhindern; vor allem, wenn man etwas verdeutlichen will...
Ansonsten:
Vorurteile sind das? Ja - aber sehr reelle...
Erstellt am 25.06.2007 um 12:26 Uhr von Summerdream
Such Dir bloß die richtige Gewerkschaft aus. Wir wurde aktuell von der roten Gewerkschaft mit der weißen Schrift durch einen beschissen verhandelten Zuordnungstarifvertrag verraten und verkauft. Das schlimme daran, sie reden es gut und alles ist positiv, leider merken die netten GEW-Sekretäre gar nicht, wie sie nach der Nase des AG reden und handeln. Ärgere mich immer wieder, dass ich denen mein Geld als Mitglied in den Rachen geworfen habe. Google einfach mal, was es für verschiedene GEW gibt und mach Dir nen Bild drüber, was die schon so in der Vergangenheit geschafft haben. Viel Glück!!!
Erstellt am 25.06.2007 um 20:56 Uhr von mille
@summerdream,
ich bin Mitglied in einer Tarifkommission. Wir versuchen derzeit die Beschäftigten in den Betrieben zu Aktionen zu bewegen. Bei einem Warnstreik in einem Unternehmen mit über 400 Beschäftigten, sind gerade mal 8 Leutchen draußen geblieben. Was sagt uns das? Ohne die Unterstützung der Beschäftigten, dass sind diejenigen die mehr Lohn erwarten, steht jede Gewerkschaft auf verlorenem Posten. Es wäre mal interessant zu wissen warum die Beschäftigten sich so zurückhalten oder was passieren muß damit sie sich bewegen. Es ist auch für die handelnden in den Tarifkommissionen frustrierend wenn nichts passiert. Zumal sie sich am ende noch die Schuldzuweisungen abholen dürfen.
Tarifverhandlungen sind vor allem eine Machtfrage! Deshalb - Macht MIT! Viel GWE-Mitglieder = Stärke!
Stärke = Macht! Macht = besseres Ergebniss bei den Tarifverhandlungen!
WEIL WIR ES UNS WERT SIND!
Erstellt am 26.06.2007 um 08:15 Uhr von Der Waschbär
Mona u. Lisa,
Zitat
"@Miezi21,
steinigen wird dich hier niemand."
ähh , sicher ???
oder nur bis der "richtige kommt" ?
Erstellt am 26.06.2007 um 08:22 Uhr von waschbär
Mille,
"Was sagt uns das?" ,
das ihr nicht grade gut im überzeugen seit und einen Promoter braucht oder einen Motivationsberater .....
Die Massen zu Bewegen, ist nicht schwer, Du musst nur ihre Bebürfnisse erkennen und ihre Ängste "nutzen".
Der Mensch ist ein "Rudeltier", willst Du ihn Überzeugen musst du ihn Domenieren.
Klingt hart ist aber so !
Wer kennt Sie nicht die Ausreden .. z.b damit sie nicht zur BVs gingen oder ihre Beschwerde zurück gezogen haben oder warum sie alles mit sich machen lassen und nur flüsternd aufmucken....
Einer muss nun mal den Kapellmeister machen und der Kapellmeister muss natürlich auch führen können und selber davon überzeugt sein !
Erstellt am 26.06.2007 um 15:21 Uhr von Rose
Hallo Kollegin,
die ehrenamtliche Tätigkeit bei der Gewerkschaft ist immer wieder wichtig und spannend. Du kannst z.B. mitwirken bei Tarifverhandlung und in verschiedenen Arbeitsgruppen. Außerdem wirst Du nicht betriebsblind, da Du Anregungen und Lageberichte aus anderen Betrieben bekommst, außerdem kannst Du mitreden und Ideen einbringen. Ich bin schon seit einigen Jahren ehrenamtlich auf Bezirks- und Landesebene tätig und lerne dadurch immer wieder dazu.
Sekretäre/innen kann man sich nicht aussuchen, aber Fachbereichsleiter wählen oder abwählen.
Also besuche doch einmal eine Fachgruppensitzung als Gast, dann kannst Du Dir selber ein Bild machen.