Hallo erstmal an alle!

Zur Vorgeschichte:
Bei uns im Unternehmen haben letzten Freitag die BR-Wahlen stattgefunden. Der gesamte Wahlverlauf war mehr als harmonisch, ich selbst habe als Mitglied es amtierenden BR zusammen mit einem Kollegen (nennen wir ihn A) die gleiche Stimmzahl erreicht.

Man muss vielleicht noch erwähnen, daß bis dato die Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums und auch mit der Geschäftsleitung sehr harmonisch und von gegenseitigem Respekt geprägt war.

Überraschend am Wahlausgang war lediglich, daß der Kollege A, der die gleiche Stimmenanzahl wie ich erreicht hat zum ersten mal für den BR kandidiert hat und faktisch von 0 auf 100 in den BR gewählt wurde, was so in der Vergangenheit bei knapp 80 Wahlberechtigten aus verschiedenen Arbeitsgebieten bei uns im Haus noch nie da war.

Mir ist nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses zu Ohren gekommen, daß dieser Ergebnis nicht von ungefähr kommt.
In unserem Berrieb ist ein MA tätig (nennen wir in B), der in ca. 2 bis 3 Jahren für eine Führungstätigkeit eingeplant ist. Dieser MA wollte an sich selbst für den BR kanidieren, hatte schon Pläne, selbst dem Vorsitz zu übernehmen und hat geäussert, wenn er BR-Vorsitzender ist würde sich im Unternehmen mal einiges ändern, er wurde aber dann durch unseren Chef auf den evtl. Interessenkonflikt, der sich aus der Tätigkeit als BR mit der Führungstätigkeit ergeben könnte hingewiesen, worauf der MA seine Kanidatur zurückgezogen hat.

Der Mitarbeiter B hat daraufhin den Kollegen A für die BR-Wahl vorgeschlagen und hat im Vorfeld massiv Stimmung für den Kollegen A gemacht, gleichzeitig auch massiv Stimmung gegen den amtierenden BR-Vorsitzenden gemacht. Ob hier ein Verstoß gegen §20 BetrVG vorliegt kann von Seiten des amtierenden BR nicht bewiesen werden. Moralisch verwerflich ist es allemal.

Im Anschluss an die Wahl hat der Kollege B den Kollegen A massiv bedrängt, er müsse sich gegen die anderen gewählten BR-Mitglieder bei der Wahl zum Vorsitzenden durchsetzen. Dies wird von uns als massiver Eingriff von aussen in die Arbeit des BR gewertet, wir wollen das so nicht dulden.

Erschwerend kommt hinzu, daß der Kollege B verschiedenen Kollegen gegenüber Kritik am Führungsstil seiner Vorgesetzten geäüßert hat und heute schon beginnt, Posten mit Versprechungen zu verteilen, die auch nach der Beförderung nicht in seinem Aufgabengebiet liegen. Weiterhin plant er bereits jetzt das "Abschiessen" von Kollegen, die ihm nicht in den Kram passen.

Diese gesamten Äußerungen in Zusammenhang mit dem versuchten Eingriff in die Arbeit des BR haben uns als BR dazu genötigt, die Geschäftsführung über all diese Dinge aufzuklären, da wir den Betreibsfrieden ganz massiv gefährdet sehen und hier von Seiten des BR ein Eingreifen nötig schien, auch in Anbetracht dessen, daß sich der Kollege durch all seine Tätigkeiten für eine Führungskraft disqualifiziert hat.

Morgen steht nun ein Gespräch zwischen Kandidat A, Mitarbeiter B, Mitgliedern des alten und neu gewählten BR, der Geschäftsführung sowie den kritisierten Führungskräften an. Wir wissen schon heute, daß A und B alle Vorwürfe von sich weisen werden und uns als BR die Schuld an der jetzigen Situation zuschieben wollen.

Hättet ihr unter den gegebenen Umständen auch so gehandelt? Mir liegt im Moment der Gedanke schwer im Magen, daß durch dieses Gespräch morgen wohl die eine oder andere Karriere den Bach runtergeht...

Ich würde mich wirklich über Meinungen freuen...

Gruß