Erstellt am 09.03.2006 um 09:53 Uhr von Tamirasun
Hey...
also ich würde sagen, eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ist unabhängig von dem Amt im Betriebsrat eine gute Sache.
Grundsätzlich empfehlen wir jedem BR-Mitglied in die Gewerkschaft einzutreten, um einen gewissen Schutz zu haben. Auch Arbeitsrechtschutz...z.B.
Natürlich hat man als Gewerkschaftsmitglied dann den Vorteil und Anspruch auf eine Beratung durch den Gewerkschaftssekretär.
Außerdem werden bei uns viele Einsteigerseminare von der Gewerkschaft besucht, welche ja auch für die Mitglieder gemacht werden.
Grundsätzlich ist es eine zusätzliche Absicherung und eine gute Sache auch jemanden zu haben, den man im Notfall ausfragen kann, der einen mit aktuellen Infos versorgt.
Es gibt ja Gewerkschaftsunterstützte BR´s, die haben einen großen Backround und können im Notfall auf die Unterstützung der ganzen Gewerkschaft zählen, sei es ein Streik oder andere politische Auseinandersetzungen. Deshalb zeigt man auch ein bißchen die Solidarität und das wofür man steht, wenn man dann auch in die Gewerkschaft eintritt.
Für Dich heißt das erstmal Schutz und Unterstützung.
Erstellt am 09.03.2006 um 10:22 Uhr von einfachIch
hallo @Rose,
du fragst nach Vorteilen, aber Nachteile scheinen dich nicht zu interessieren ! ?
@Tamirasun antwortet dir als Gewerkschaftsvertreter, aber glaube mir, es kann durchaus auch Nachteile mit sich bringen.
Erstellt am 09.03.2006 um 10:27 Uhr von Kölner
Kannst Du sie mir nennen...
Erstellt am 09.03.2006 um 10:40 Uhr von einfachIch
gerne doch Gewerkschaftsfreund Kölner,
- Kündigung noch bevor Rose nachgerückt ist. (der Kündigungsschutz dauert ja nicht ewig).
- Gewerkschaftsbeitrag.
- Und Unmut bei Kollegen die ihr gerade als gewerkschaftslose AN die Stimme gegeben hatten.
Erstellt am 09.03.2006 um 10:41 Uhr von tamirasun
Ich bin nicht ein typischer Gewerkschaftsvertreter, aber ich bin schon aus überzeugung drin, geb ich zu,. Aus der Überzeugung etwas zu bewegen, auch wenn ich als Revolutzer*g* es schwer habe. Aber wo ist das nicht so...
Nachteile kann es natürlich auch haben, habe viele Leute kennen gelernt und es gibt natürlich auch Menschen, die Dich in eine Schublade drücken.
Du wirst natürlich auch für Sachen verantwortlich gemacht, die die Gewerkschaft verhandelt hat und die vielleicht nicht im Sinne der Mitarbeiter sind, oder aussehen als ob es absoluter Humbuck ist.
Aber wenn so etwas passiert, dann diskutiere ich mit den Kollegen mit meiner Meinung und versuche ein gutes Mittelding hin zu bekommen.
Das was viele vielleicht als reines Gewerkschaftsproblem ansehen,...die Vorurteile das Du Dich halt engagierst, das hast Du auch wenn Du sagst ich bin ordentliches Mitglied im Betriebsrat.
Alles hat seine Vor- und Nachteile, natürlich... Aber es kommt dann auch immer auch die Stärke von jedem selbst an.
Mich würden die Nachteile die einfachich meint auch mal genauer interessieren.
Wie gesagt man kann ja auch nicht jeden Betrieb über einen Kamm scheeren.
Bin immer interessiert an anderen Erfahrungen.
Erstellt am 09.03.2006 um 10:43 Uhr von einfachIch
" Wie gesagt man kann ja auch nicht jeden Betrieb über einen Kamm scheeren "
... eine klare Aussage die auch in der ersten Antwort Platz gehabt hätte !
und die, die Antwort in einen viel besseren Licht erscheinen läßt
Erstellt am 09.03.2006 um 10:48 Uhr von Tamirasun
Also einfachich...
ich gebs zu, da hätte ich wirklich etwas mehr erwartet...
Natürlich hat man einen Gewerkschaftsbeitrag...und den bekommt man wenn man will bei uns auch durch verschiedenste Angebote oder alleine durch die Rechtschutz die man hat irgendwie wieder rein...
Mit Kündigung bevor Rose nachgerückt ist...naja also das hat ja nix mit der Gewerkschaft zu tun,...oder?
Kündigungsschutz oder auch die Fristen für BR Leute ist im Gesetz geregelt!
Und Unmut bei den Kollegen die jemandem die Stimme als Nichtgewerkschaftler gegeben haben...naja könnte ich noch verstehen, wobei ich auch sage, es sollte ( weiß nicht wies wo anders ist) doch der Mensch gewählt werden. Bzw wissen bei uns zum Beispiel die Mitarbeiter nicht von jedem ob er Gewerkschaftsmitglied ist oder nicht...
Erstellt am 09.03.2006 um 10:51 Uhr von Tamirasun
Zu Deinem letzten Beitrag *lächel*
Ich gehe mal davon aus, daß Leute die sich hier austauschen wissen, daß jeder Betrieb und jeder BR und jeder Mensch anders sein kann.
Ich habe lediglich aus meiner Erfahrung gesprochen...
Es ist ja logisch, daß ich nicht für alle BR´s und ganz Deutschland sprechen kann...
Bin immer gerne bereit für eine konstruktive Diskussion...oder Unterhaltung...
Wie auch immer, muß natürlich jeder selbst sehen, wie die Situation in seinem Betrieb ist und wie er selbst dazu steht.
Und dann selbst entscheiden...
Grüßchen...
Erstellt am 09.03.2006 um 10:56 Uhr von Frank B.
Das schöne ist ja, das Nichtgewerkschaftsmitglieder auch garkeinen Tarifvertrag wollen und deshalb sich die Ausgaben des Mitgliedsbeitrages sparen, da sie ja sonst nicht wüßten wohin mit dem ganzen Geld was ihnen der Arbeitgebr nur so aus Nächstenliebe hinterher wirft, was, wenn sie ihn nicht daran hindern würden, noch viel mehr wäre und dadurch vielleicht er keinen Gewinn mehr macht und dann müsste mir ein anderer Arbeitgeber sein Geld geben was ihn wieder in Bedrängnis bringt...
Erstellt am 09.03.2006 um 14:18 Uhr von einfachIch
hallo @Frank B.,
du bist ja nun schon ein alter hase hier und deine polemisch, satirische bemerkung ist auch ganz lustig, aber eben nur lustig.
es ist sicher grundlegend falsch die gewerkschaft immer zu verteufeln (was sich hier im forum ja eh kaumeiner traut ), aber genau so falsch ist es arbeitgeber generell zu verteufeln.
und hier dann tarifverträge als positivum für alle AG hinzustellen ist auch etwas billig. hat sich doch in der vergangenheit gezeigt das einzelne AG zu höheren löhnen bereit waren aber die vertragsparteien der tarifverträge anderes "ausgehandelt" haben, sogar drastische lohnkürzungen.
ich hätte, aber an die gewerkschaftsfreunde hier im forum mal eine frage:
welche gewerkschaft hat in ihrem hause einen betriebsrat ? vielleicht kann mir da jemand helfen....
Erstellt am 09.03.2006 um 18:14 Uhr von Kölner
Ver.di hat einen BR - allerdings greift ja § 118 BetrVG.
Ich bin allerdings kein Gewerkschaftsfreund aber auch kein -feind!
Erstellt am 09.03.2006 um 18:48 Uhr von mato
Hallo, Du hast das selbe Problem wie ich es hatte und ich war allerdings bereits in der Gewerkschaft und dort sagte man mir, daß sie voll hinter mir Steht und mir vollen Schutz und Unterstützung zukommen lässt. Kurz nach den Betriebsratswahlen, wurde mir vom Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis gekündigt mit der Bemerkung Betriebsräte sind unerwünscht. Toll steht zwar im Grundgesetz, daß mir daraus kein Nachteil entstehen darf, aber seit dem führe ich einen Prozess beim Arbeitsgericht nach den anderen. Hier hilft der DGB jedoch mit dem Geld und der 3 monatigen Sperre beim der Agentur für Arbeit kann ich meine Familie nicht ernähren und für dies bekommst Du auch bei der Gewerkschaft keinerlei Unterstützung. Im übrigen wirst Diu Feststellen, daß Du irgendwann auch von den Kollegen denen Du durch Deine Arbeit zu ihrem Recht verholfen hast plötzlich gegen Dich Arbeiten weil Sie Angst um ihren Job haben und den AG in den A... kriechen. Du wirst fallen gelassen wie eine Heisse Kartoffel. Also bei Rechtfragen und Fortbildungskursen hast Du Vorteile wenn Du in der Gewerkschaft bist, jedoch auf jegliche andere Unterstützung kannst Du nicht zählen. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn die Gewerkschaft erst mal im Betrieb Integriert ist, dann meldet und kümmert sie sich immer weniger um Ihre Mitglieder.
Erstellt am 09.03.2006 um 18:53 Uhr von Kölner
"mato", Du wirst nicht allen ernstes behaupten wollen, dass Du nur wegen des BR-Daseins gekündigt werden sollst, oder?
Erstellt am 09.03.2006 um 18:59 Uhr von mato
Doch genau so ist es und das beste auch alle anderen welche sich aufstellen
ließen. hat man mit der gleichen Begründung gekündigt.
Jetzt rennen wir von einem Arbeitsgerichtsprozess zum anderen und werden wohl bis zum Bundesarbeitsgericht gehen müßen, da der Arbeitgeber ständig Berufung einlegt und sogar noch ganz frei sagt, daß es ihm egal ist, wenn er später nachzahlen muß. Aber dies kann sich sehr, sehr lange rauszögern. In die Kündigungen hat er einfach reingeschrieben Vertragswidriges verhalten und schon hast Du eine 3 monatige Sperre am Hals da Du das Vertragswidrige Verhalten ja nur durch ein gültiges Urteil vom Arbeitsgericht weg bringst, Aber wenn der Ag ständig Berufung einlegt, kommst du eben erst beim Bundesarbeitsgericht zu einem Rechtskräftigen Urteil. Ja Kölner Recht haben ist schön, aber Recht bekommen, kann sehr lange dauern und eine ziemliche Durststrecke nach sich ziehen.
Erstellt am 10.03.2006 um 10:27 Uhr von Benno_BRB
Moins!
@ Mato:
1. Viel Erfolg für Deinen Kampf! - ehrlich! und wenn Dein Bezirk Dich/Euch nicht unterstützt, dann geh in die Landes- nötigenfalls in die Bundesebene!!!
2. Mach das dann !gewerkschafts-!publik. Dann werden die Schwachen schon zurechtgebügelt! Das darf ja wohl nicht sein, dass es da zu solchen Fehlentscheidungen kommt.
3. prangert - als Gewerkschaft- das Verhalten des Arbeitgebers öffentlich an!
Schlechte Publissitieee (oder wie man das schreibt?!) kann sich keine Firma leisten. (siehe SAP)
@all:
Also wenn alles was mich Geld kostet Sch.... sein soll, dann sollten wir keine Mieten mehr bezahlen, ergo auch nicht unter Brücken schlafen - die kosten ja auch Geld!
Und Essen kaufen geht doch nicht - selber anbauen! Aber Saatgut sollten wir schon besitzen - hoffentlich brauchen wir's nicht kaufen! - dann können wir ja nichts anbauen. Beeren und Wurzeln sammeln. Es lebe die Steinzeit!?
Nee mal im ernst:
Jede Person, die ein Gewerbe anmeldet ist automatisch zahlendes Mitglied in der IHK. Diese ist (meines Wissens) der direkte Rechtsnachfolger der Gilden und Zünfte aus der Zeit des Mittelalters.
Also wer hat hier die überholten Einstellungen bezüglich der Organisierung der Interessenverrtretung - die Gewerkschaften, oder?
Ausserdem schliessen sich die Arbeitgeber in überregionalen und reigionalen Organisationen zusammen,
"damit sie der unnatürlichen und ungerechten ÜBERMACHT der Gewerkschaften wenigstens Nadelstiche versetzen können und ihren aussichtslosen Überlebenskampf einige Zeit länger bestehen."
Die Armen. Arbeit darf nicht arm machen und wer sich die Geschichte anschaut, der sieht, dass dies ein ungleicher Kampf ist.
Die materiellen Vorteile der Mitgliedschaft kann man aufzählen. Doch da wir in einer Demokratie leben - ehrlich habe ich Demokratie erst wirklich kennengelernt, als ich AKTIV begonnen habe in der Gewerkschaft mitzuarbeiten - kann eine Organisation nur das erkämpfen, was die Mehrheit der Mitglieder als ihren Willen beschliesst und durchsetzt. So auch mit den AG die uns AN reich machen wollen. AG die AN-freundlich sind - und die gibt es wirklich noch! - können über ein Gremium, wie es die BR sind, Betriebsvereinbarungen abschliessen worin einige oder auch alle tariflichen Vereinbarungen deutlich verbessert werden.
In unserem Betrieb hat sich schon gezeigt, wozu ein schwacher, unwissender BR fähig ist: Verschlechterungen des TV's obwohl dies per Gesetz verboten ist! Zusätzlich ist der noch nicht mal organisiert wodurch der BR ja in einen Vertrag eingreift, der nicht von ihm oder wenigstens in seinem Namen geschlossen wurde.
Wenn diese Tarifvertragsverschlechterung dann wenigstens nur für die besserwissenden Unorganisierten gelten würde - Fehlanzeige. Hier zeigt sich wieder die Kraft des einzelnen AN gegenüber dem schwachen AG?!
Also schlechte Infos und persönliche Misserfahrungen kann ich verstehen, aber in beiden Fällen gibt es nicht nur die Möglichkeit sondern auch die Pflicht jedes Einzelnen - Gewerkschaftsmitglied oder nicht - Eigeninitiative zu ergreifen.
Benno
Erstellt am 10.03.2006 um 10:33 Uhr von einfachIch
hallo @Kölner,
ich bin auch kein gewerkscaftsfeind. bei AEG hätte ich mir von der gewerkschaft noch viel mehr druck gewünscht !!! und bei manch anderer sache mehr augenmaß !!!!
aber @mato beschreibt DAS WAHRE LEBEN !!!!! ohne wenn und aber, und es ist ganz, ganz sicher, dass arbeitgeber (auch auf grund negativerfahrungen) da wenn möglich ganz, ganz schnell kündigen.
und dann ist die unterstützung der gewerkschaft, wenn sie überhaupt greift, gleich null.