Beteiligung oder gar Mitbestimmung?

Question

Guten Abend!

Unser Leiter hat nun jedem MA einen Ordner hingestellt, in dem er/ sie u.a. anderem Tagebuch über jede Tätigkeit während der Dienstzeit führen soll. Seiner Aussage nach geht es um die Effektivierung der Arbeitszeit und nicht um Überwachung. 
Da dieser Ordner aber jederzeit ihm zugänglich sein soll, ensteht bei mir und meinen Kollegen der Eindruck der Kontrolle und Überwachung. 
 Nun meine Frage: Ist dieses Vorgehen legitim? Und müsste ich als BR da nicht in der Mitbestimmung stehen?

Ich sage schonmal Danke für Eure Hilfe!

gironimo · Answer

Wie ist das Buch angelegt? Eine Art tabellarische Erfassung oder nur einfach Texteinträge?
Werden Arbeitszeiten erfasst?

Wie erfolgt die Auswertung?

Dezibel · Answer

Wie will er denn effektivieren, wenn die Einträge nicht kontrolliert und ausgewertet werden?
Selbstverständlich will er die Dinger haben und sehen, wo er Zeiten gut machen kann. Ähnliches hatten wir bei uns auch, das wurde allerdings nach ca einer Woche abgebrochen, da es Mitarbeiter gab, die minutiös ALLES aufgeschrieben haben, auch wenn sie es aufschrieben, das sind eben auch 2...3 Minuten. 
Auch z. B. das Einlegen von Papier im Drucker, der Gang zum Abholertresen etc ...
Da war zum Schluss nichts auszuwerten. ;))

bohgi · Answer

Hallo!
Der Ordner beinhaltet Blanko-Formulare. Letztlich ohne jede Vorgabe bezüglich des Inhalts. Er stellt sich das so vor, dass jeder MA dort einträgt was er wann gemacht hat. Mal abgesehen davon, dass es einfach nur Zeit kostet (die uns dann bei der Arbeit fehlt). Effektiver kann er Dienstpläne danach nicht wirklich gestalten, da die meisten Tätigkeiten sehr allgemein festgehalten werden.
Außerdem gibt es häufig Lücken in den Angaben, manchmal ganze Tage, da man gar nicht dazu kommt alles festzuhalten.
Ganz spannend ist der Fakt, dass er einige MA ständig nervt, dass er noch nicht reinschauen konnte und andere nie darauf anspricht. 
Alles in allem besteht halt der Eindruck, dass es vielmehr um Überwachung geht, als um das tatsächliche Erkennen von freien Zeitkontingenten.

AlterMann · Answer

Eine Mitbetimmung sähe ich da, wenn der AG die Ergebnisse mittels EDV auswertet. Bei der Erhebung auf Papier seid Ihr vermutlich unmittelbar nicht in der Mitbestimmung. 

"Außerdem gibt es häufig Lücken in den Angaben, manchmal ganze Tage, da man gar nicht dazu kommt alles festzuhalten."
Es ist aber auch keine Lösung, dann nichts einzutragen. Wie wäre es mit massenhaften Überlastungsanzeigen nach dem Motto: Chef, wenn Du uns so viel zusätzliche Arbeit machst, dann sag uns bitte auch, was wir statt dessen nicht erledigen sollen...?

Ansonsten seid Ihr bei diesem Punkt dann wieder in der Mitbestimmung, wenn der erhöhte Arbeitsdruck zu einer psychischen Belastung führt oder wenn sich Mitarbeiter wegen des ganzen Aufwandes bei Euch beschweren.

bohgi · Answer

Danke AlterMann!

Mit der Antwort kann ich arbeiten. 

Ein schönes Wochenende gewünscht!