Erstellt am 17.08.2021 um 15:27 Uhr von Catweazle
Bei einem Betriebsübergang muss der BR und jeder einzelne Arbeitnehmer über die Folgen schriftlich informiert werden. Darin sollten die meisten Fragen schon beantwortet sein.
Erstellt am 17.08.2021 um 16:10 Uhr von Heidelbergerin
Ja, aber wir befinden uns ja jetzt auf einer 3 jährigen Reise dorthin. Und wann die Firma dann letztendlich an die Börse geht, weiß der Inhaber allein. Aber was ist mit all den Entscheidungen, die ggf. bis dahin gefällt werden? Haben wir da auch schon Mitspracherecht? Wahrscheinlich nicht, was die Verschiebungen von Abteilungen angeht und das Zusammenwürfeln von Teams. Aber wo müssen wir aufpassen?
Erstellt am 17.08.2021 um 23:13 Uhr von ganther
@Catweazle wie kommst du auf einen Betriebsübergang? Das ist doch nur ein Rechtsformwechsel....
Habt ihr einen WA? Das ist seine Spielwiese. So wie ich es verstehe, dann ist die deutsche Gesellschaft eine eigene GmbH oder? Kann sein, dass es da recht wenig für euch zu gestalten gibt...
Erstellt am 18.08.2021 um 07:59 Uhr von Thomas63
An die Börse zu gehen ist eine Unternehmerische Entscheidung.
Erstmal ist der AG seiner Informationspflicht nachgekommen.
Wir hatten schon mehrmals wechsel in der Rechtsform (auch ein großes Börsennotiertes US Unternehmen) an den konkreten Arbeitsverträgen und alles was dazugehört hat sich letztendlich nichts geändert. Das muß man aber im einzelnen prüfen.
Du schreibst:
"Das heißt Anpassen und Tunen aller Abteilungen."
Anscheinend will der AG in eurem Werk Dinge ändern. Ich würde mich vom AG unterrichten lassen was das konkret bedeutet den es kann alles oder nichts bedeuten. Wenn sie z.B. Inhalte von Arbeitsverträgen ändern wollen oder intern Umstrukturieren wollen seid Ihr schonmal im Boot. Da kann man vor Ort gezielt einwirken ohne vielleicht im moment zu wissen wie das "Endprodukt" konkret aussieht.
Wenn Ihr genauer wißt was konkret geplant ist könnt Ihr auch besser Entscheiden ob Ihr Rat von einem Anwalt braucht und gezielter Nachfragen.
Erstellt am 18.08.2021 um 09:24 Uhr von Kratzbürste
Wenn der Betrieb börsenfähig rationalisiert werden soll, würde ich jetzt einen Interessenausgleich und Sozialplan fordern .
Erstellt am 18.08.2021 um 09:38 Uhr von Heidelbergerin
Die Herausforderung, die wir gerade haben, ist ja, dass niemand etwas konkretes weiß. Das Unternehmen wird ja zunächst börsenfähig gemacht, da gibt es wohl konkrete gesetzliche Anforderungen und dauert grundsätzlich 3 Jahre. Aber wie sich das evtl. auswirkt, was das für die Belegschaft heißt, kann (oder will) niemand sagen. Unsere Ansprechpartner in Deutschland wissen grundsätzlich gar nichts - würden unsere Fragen einfach weiterrouten in die USA. Aber uns ist gar nicht klar, was wir an dieser Stelle überhaupt fragen könnten. Wir sind hier in D ca. 450 MA, weltweit über 10.000. Wir sind im Standort D bisher glücklicherweise von wenigen Kündigungen betroffen - einmal wurde eine Abteilung nach Irland verlegt. Aber wir beobachten jetzt natürlich, dass die Teams immer internationaler aufgestellt werden. Auch das lässt sich grundsätzlich inhaltlich begründen und ist für junge, neue MA sicherlich auch spannend. Aber die "Alten" bleiben ein wenig auf der Strecke. Und hier gibt es auch keine Ausstiegsstragie wie einen "Senior Leave". Vielleicht sollten wir hier versuchen, anzusetzen?
Erstellt am 18.08.2021 um 11:15 Uhr von rtjum
"Aber die "Alten" bleiben ein wenig auf der Strecke"
genau damit habt ihr doch schon den Zaunpfahl zum Winken: Personalplanung, Weiterbildung.
Internationale Aufstellung bedeutet dann wohl auch für alle Englischkenntnisse->wer in einem solchen int. Team arbeitet besucht Englischkurse während der AZ usw.
Grundsätzliche würde ich dem AG schreiben, dass er doch bitte daran denken soll, alle Themen frühzeitig an Euch zu adressieren damit ihr Mitbestimmung etc prüfen könnt, denn wenn er es zu spät macht könnte sein Börsengang dann länger dauern was dann meist bei den Shareholdern, gerade in den USA, nicht so gut ankommt.
In D hat auch das US-Unternehmen unsere Gesetze zu beachten.
Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist das "privat geführte Unternehmen"? Ist die Mutter in den USA noch im Privatbesitz also nicht an der Börse und soll das ganze Unternehmen weltweit an die Börse ?
Erstellt am 18.08.2021 um 11:30 Uhr von Heidelbergerin
Ja, wir sind ein Unternehmen in Privatbesitz, das ist ein älterer Herr, der unsere Geschicke bestimmt. Ich denke, der Gute möchte sich so langsam zurückziehen und plant deshalb den Börsengang. Noch sind wir nicht an der Börse. Wir arbeiten schon länger international mit anderen Teams zusammen und Englischkurse werden tatsächlich angeboten, sogar hauptsächlich in der Arbeitszeit. Aber es ist natürlich eine Herausforderung, wenn du in einem Call sitzt mit native und nicht native Speakern. Und natürlich müssen wir uns alle darauf einstellen, zukünftig quartalsweise unsere "Zahlen" zu bringen. Da habe ich ein wenig Befürchtung, dass es dann zu Verschiebungen kommt, die man sonst hätte im Laufe eines Jahres noch ausgleichen können.