Erstellt am 02.06.2009 um 13:57 Uhr von wölfchen
Hallo HeikoLee,
das ist ein sehr sensibles Thema und man kann da jemandem ganz schön unrecht tun. Wir hatten mal ein Inhouse- Seminar zu dieser Thematik und eigene Erfahrungen und verfahren als "erste-Hilfe-Maßnahme" nach folgendem Muster:
- wir hören den Betroffenen an und nehmen die Beschwerde erst mal als Tatsache entgegen, bis es entweder bestätigt ist, oder sich das Gegenteil herausgestellt hat.
- wir empfehlen dem Betroffenen, rückschauend alle Äußerungen und Begebenheiten, die in ihm dieses Mobbing-Gefühl erzeugt hat schriftlich zu notieren und dazu, wie er sich in der geschilderten Situation gefühlt hat, wenn möglich auch noch, wenn es es dazu evtl. Zeugen geben sollte
- für die nächste Zeit empfehlen wir, ein Mobbing- Tagebuch zu führen, in dem künftig täglich/wöchentlich eingeschrieben wird: Tag/Uhrzeit der Mobbing-Situation, was ist passiert, wie hat sich der Betroffene gefühlt, gibt es Zeugen.
Dazu empfehlen wir weiterhin je nach Verfassung des Betroffenen, fachärztlichen psychologischen Rat und Unterstützung einzuholen, ggf. AU- Bescheinigung.
Das alles zusammen gibt einem möglichen Mobbing-Opfer das Gefühl, ernst genommen zu werden. Und dann scheiden sich schon die Geister und es wird meist offensichtlich, ob es sich tatsächlich um echtes Mobbing handelt, oder nur eine fälschliche Anwendung diese Begriffes.
Wenn es sich nach den Aufzeichnungen schon zeigt, dass es sich tatsächlich um gezielte und regelmäßige Attacken handelt, würde ich Euch spätestens ein Seminar zu dieser Thematik empfehlen, denn dann ist es mit ein paar Internetratschlägen nicht mehr getan . . .
Erstellt am 02.06.2009 um 15:10 Uhr von kriegsrat
wenn wir mal diesen schwammigen, viel strapazierten aber im endeffekt kaum hilfreichen modebegriff "mobbing" beiseite lassen,
gerade in der von dir geschilderten situation ("drohende standortschließung") seid ihr als BR natürlich besonders gefordert
warum sind die mitarbeiter so "dünnhäutig" ?
sie haben angst um den arbeitsplatz und ihre zukunft
und angst kann man den leuten nur nehmen, indem man informiert und aufklärt
gerade der betriebsrat sollte in solchen situationen seine kommunikationsfähigkeit und vor allem auch die kommunikationsfreudigkeit überprüfen und ausweiten
die frage "geht uns das überhaupt was an" ist die falsche...........
gerade von euch erwarten die mitarbeiter jetzt besonders unterstützung