Erstellt am 16.04.2020 um 15:51 Uhr von Kjarrigan
Alle Informationen an die du als AN erhältst - darfst du auch für das BR Amt nutzen außer
der AG weist dich auf ein Verschwiegenheitsrecht hin (das können aber nur Ausnahmen sein).
Und du darfst dir die Info's natürlich nicht widerrechtlich beschaffen.
Erstellt am 16.04.2020 um 16:07 Uhr von Memela
Hi, vielen Dank für deine Antwort. Ich kann es mir nach meinem Rechtsverständnis nicht vorstellen. Ich habe doch als Führungskraft auch Verpflichtungen meinem Arbeitgeber gegenüber. Ich sitze ja praktisch zwischen zwei Stühlen, einerseits die Anweisungen und Regelungen des Arbeitgebers in meiner Rolle als Führungskraft, andererseits die Rolle als BR-Mitglied. Das kann doch nicht so verschwommen sein? Wenn ich meine speziellen Informationsquellen freimütig für die BR-Arbeit nutzen darf, dann wäre das ja im Vergleich zu anderen BR-Gremien in anderen Betrieben ein Riesenvorteil, wenn die dort keine Führungskraft im Gremium haben. Der Arbeitgeber hat doch normalerweise nur im konkreten Fall die Verpflichtung, solche Informationen an den BR herauszugeben, es besteht doch keine Verpflichtung des AG, pauschal dem BR alle Zugänge zu allen Informationen zu erteilen. Ich verstehe das alles nicht.
Erstellt am 16.04.2020 um 16:26 Uhr von celestro
Vorteil gegenüber anderen BR-Gremien. Na und? Sollte es verboten sein, sowohl aus Forschung, aus Vertrieb, aus Produktion und aus Logistik gleichzeitig BRM zu haben, weil das in den meisten Betrieben nicht so ist?
Sofern Du kein leitender Angestellter bist, darfst Du BRM sein. Und wenn der AG dem BR nicht soviel sagen will, wie Du an Infos bekommst, ist das doch sein Problem und nicht das des BR.
Erstellt am 16.04.2020 um 18:19 Uhr von nicoline
*Ich sitze ja praktisch zwischen zwei Stühlen, einerseits die Anweisungen und Regelungen des Arbeitgebers in meiner Rolle als Führungskraft, andererseits die Rolle als BR-Mitglied.*
Und das konntest du dir vor der Wahl nicht überlegen???
Erstellt am 17.04.2020 um 04:24 Uhr von BRHamburg
Du hast eine falsche Vorstellung von dem was ein Arbeitgeber an Informationen dem BR Gremium zu kommen lassen muss. Der Arbeitgeber hat dem BR gegenüber eigentlich alles an Information offen zulegen. Damit das Gremium prüfen und entscheiden kann ob hier Aufgaben und Pflichten für das Gremium ergeben. Wenn du also dein Wissen als Führungskraft ins Gremium einbringt arbeitet ihr in etwa so wie es vom Gesetzgeber vorgesehen ist.
Erstellt am 17.04.2020 um 07:54 Uhr von wonder
In dieser Situation sind ja nicht nur Führungskräfte. Das betrifft genauso Kollegen aus dem Controlling oder auch dem Vertrieb. Und bei denen klappt es auch. Letztendlich musst Du alleine entscheiden, welches Wissen Du wie anwendest. Und es kann Dir passieren, dass Deine Führungskraft-Kollegen etwas zurückhaltender werden. Oder auch, dass Deine Betriebsrats-Kollegen etwas zurückhaltend sind. Das spielt sich aber alles mit der Zeit ein. Du bist in dieser Situation Dir alleine verantwortlich und solltest morgens ohne Dich zu schämen in den Spiegel schauen können. Rechtliche Hilfen gibt es da nicht wirklich, weil das BetrVG ja von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat ausgeht und daher keine Konflikte in Deiner Situation sieht. Aber wie gesagt: Leg' einfach mal los und schau Dir an, wie es nach einiger Zeit läuft.
Erstellt am 17.04.2020 um 12:37 Uhr von Pjöööng
Man kann hier ja nicht einfach negieren dass es diese Konflikte gibt und sei es alleine deshalb weil der Arbeitgeber meint "Wenn ich mit dem Müller darüber rede, dann weiß es ja gleich der ganze Betriebsrat.". Aber es ist ja wohl auch naiv anzunehmen dass der Arbeitgeber dem BR gegenüber eigentlich alles an Information offen zu legen hat. Einfaches Beispiel: Es drohen rote Zahlen. Also muss der Arbeitgeber entscheiden wie er dem gegensteuern kann. Eine Möglichkeit ist dabei immer, die Kosten durch Einsparungen beim Personal zu reduzieren. Wenn der Arbeitgeber in dieser Phase die Führungskräfte nach der Arbeits- und Personalsituation in ihren Bereichen befragt, dann ist es eher korntraproduktiv wenn eine Fk im BR berichtet, es werde Personalabbau geplant.
Also muss sich jedes BRM überlegen, wie es mit welchen Informationen die er/sie aus seiner Fachfunktion erhält. Ich habe es im Zweifelsfalle immer so gehalten dass ich dem BR angeregt habe z.B. im nächsten Monatsgespräch nach der Personalplanung oder der wirtschaftlichen Situation zu fragen. Dann ist nämlich der Arbeitgeber aufgefordert, die Fakten zu liefern und ich kann dem BR durch kryptische Äußerungen helfen die Informationen einzustufen.