Als Mitglied eines Gesamtbetriebsrats (GBR) bin ich an der im folgenden beschriebenen Entscheidungfindung beteiligt:

Ein vom Unternehmen gezahlter Abschlag auf einen Bonus soll demnächst nur an einen Teil der Belegschaft gezahlt werden. Der kleinere Teil der Belegschaft erhält keine Abschlagszahlung, sondern 100% Bonus nach dem Jahreswechsel. Letztlich würden also alle Mitarbeiter (MA) den vollen Bonus erhalten haben, die Mehrheit in zwei Raten.
Sollten sich jedoch die Geschäftsergebnisse bis Jahresende extrem verschlechtern, könnte es passieren, dass es keinen Bonus gibt. Die MA, die einen Abschlag erhielten, bräuchten diesen nicht zurückzahlen (das Unternehemn trägt bewusst das Risko), die nicht zum Abschlag berechtigten MA gingen komplett leer aus. Diese Situation ist sehr unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen.
Der GBR hat das Unternehmen aufgefordert die Abschlagszahlung für alle MA anzuwenden, was jedoch abgelehnt wurde. Der Abschlag soll eine besondere Motivation für die Berechtigten sein.

Die Meinungen gehen nun auseinender.
Ein Teil der Belegschaft sagt: Abschlag für alle oder für keinen. Alle MA haben Anteil am Geschäftsergebnis, der GBR muss für Gleichbehandlung eintreten und darf nicht im Sinne von Mehrheiten entscheiden.
Der andere Teil, insbesondere diejenigen, die einen Abschlag erhalten würden, sagen, der GBR muss im Sinne der Mehrheit entscheiden, also der Abschlagszahlung zustimmen.

Wie ist es nun richtig ?