Benachteiligung bei den Internen Ausschreibungen

Kannst ja mal etwas dazu schreiben, in wie fern Du Dich benachteiligt fühlt, ob Du benachteiligt wirst, oder ob es Dir nur so erscheint.

Vielleicht ergeben sich ja dadurch Lösungswege, die einen Klageweg überflüssig machen, denn durch eine Klage macht man sich ggf. das Leben im Unternehmen auch nicht leichter.

1. BENACHTEILIGUNG

Also bei mir sieht es wie folgt aus:
Ich bin seit über 6 Jahren im Unternehmen tätig.
Ich besitze alle lizensen, die wir als Bodenabfertigungunternehmen am Flughafen verrichten. Ich bin ein sehr beliebter Mitaarbeiter unter den Kolleginnen und Kollegen. Mich hat man im Jahr 2000 angesprochen, ob ich nicht interesse hätte mich als Teamleader zu bewerben. Sie sagten, dass sie meine Leistungen sehr schätzen. Ich war sehr stolz, weil sie wohl die Leistungen und engagement von mir erkannt hatten. Also bewarb ich mich und wartete. Mit mir waren es insgesamt 8 Bewerber. Sie nahmen für die Einarbeitung erst einmal 2 Kollegen dran. Nach ca. 2 Monaten fragte ich,wann ich dran kommen würde.Sie berichteten mir, dass sie immer in 2`er Gruppen die Bewerber ausbilden werden und später nach dem alle durch sind sich für die 2 Besten sich entscheiden werden.
Es hört sich wirklich unglaublich an, aber nach 6 Monaten gaben sie mir ein Termin, in dem mir bekannt gegeben wurde, dass meine Leistungen zwar gut seien, aber sie sich im entdeffekt für die beiden Besten entschieden hätten. Ich fragte meinen Vorgesetzten, wie er auf die Aussage kommen könnte, da ich überhaupt kein Training bekommen hatte. Seine Antwort dazu war die, dass er mir sagte, dass die Teamleder, die uns eigentlich alle ausbilden mussten kein Interesse hatten uns einzuweisen.
So wurden die Lieblinge, die mit den Vorgesetzten sehr gut klar kamen unsere Vorgesetzte. 2. Benachteiligung kommt hiernach.

Hieraus kann ich allerdings erst einmal keine Benachteiligung in der Funktion BR erkennen.

2.BENACHTEILIGUNG

Mitte Mai dieses Jahres erfuhr ich im Monatsgespräch von meinem Stationsleiter, dass bald mehrere Stellen frei werden sollten. Ich überlegte, ob ich mich vieleicht darauf bewerben sollte. Ich sprach zunächst mit meiner Frau und entschied, auf eine sehr hohe Stelle mich zu bewerben. In einem Gespräch unter 4 Augen mit meinem Stationsleiter, gab ich bekannt, dass ich interesse habe. Seine Reaktion darauf war sehr entgegenkomment. Er würde es sogar begrüßen, wenn ich mich dazu bewerben würde. Durch diese Aussage ermutigte mich mein Stationsleiter, mich zu bewerben. Die interne Stellenausschreibung hatte eine Frist von 3 Wochen. Nach der Frist ging ich noch einmal zu meinem Stationsleiter wegen BR Themen und am Rande fragte ich ihn auch wie viele Kolleginnen und Kollegen sich auf diese Stelle beworben haben. Er berichtete, dass sich mit mir nur 3 Mitarbeiter sich beworben hätten und dass er sich bei den anderen Bewerbern sehr sicher sei, dass sie keine Chance hätten. Diese Aussage machte mir richtig Hoffnung. in der Zwischenzeit kam auf einmal eine weitere interne Stellenausschreibung. Diese Ausschreibung hat es in sich. Der eine Mitbewerber(Jan G.), der sich wie ich auf die Stelle beworben hat, arbeitet derzeit 50 % in der Person. Disposition Abteilung und 50 % als Schichtführer. Und genau seine Stelle in Teilzeit haben sie bevor eine Auswahl getroffen wurde vorab ausgeschrieben. Vor 2 Wochen kam der Stellvert. Stationsleiter auf uns 3 Bewerber zu und fragte uns, wann wir Zeit hätten den Test zu schreiben. Alle 3 Bewerber waren sich mit dem Dienstag einig. Am Testtag fehlte jedoch der Kollege( Jan G.), der auch Disponent ist.Ich fragte wo denn Jan sei, darauf antwortete der Vorgesetzte, dass er sich im Dienstplan verguckt hätte und er den Test morgen alleine nachschreiben werde. Nun war ich mir zu 100 % sicher, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Am Dienstag, an dem ich mit dem weiteren Kollegen den Test schrieb, hatte der Stellvert. Stationsleiter einen anderen Vorgesetzten uns als Aufsichtsperson vor die Nase gesetzt. Fast alle 25 Minuten klingelte während des Testes das Handy von der Aufsichtsperson.
Nach den Antworten war mir klar was gefragt wurde. Die Aufsichtsperson sagte:" Nein bis jetzt hat niemand eine Frage gestellt" und beendete das Gespräch diese ging mindestens 5-6 mal so. Am nächsten Tag hatte ich turnusmäßig ( immer Mittwochs) meine BR Sitzung. Um 15 Uhr nahm nun der Stellvertr. Stationsleiter den Jan in das Zimmer, wo er seinen Test schreiben sollte. Ich beobachtete in meinen Zigarettenpause, dass er den Mitbewerber den Jan oftmals alleine im Raum lies. Ich persönlich vermute hier, dass sie sich unser Testergebnis angeguckt haben und später Jan helfen etwas mehr Punkte im Test zu erreichen, damit das Ergenis aus ihrer sich besser begründet werden kann.

Es ist für mich nun sehr interessant was ihr davon haltet.
Oder ob ich mich nur irre. Wäre schön wenn auch andere ihre Meinungen dazu kurz bekannt geben könnten.
Im voraus vielen Dank

Brazzo

Du bewegst Dich im Reich der Spekulationen und eigener Interpretationen und versuchst in Entscheidungen, die nicht zu Deinen Gunsten verlaufen, eine Benachteiligung zu konstruieren.

Du hast noch nicht geäußert, ob Jan den Job bekommen hat.

Und, ich wiederhole mich, ich kann keine Benachteiligung erkennen.

Ungeachtet der Tatsache, wie Tests ausfallen, denke ich, das noch andere Kriterien für den Zuschlag des Jobs mit einfließen und die Wahrscheinlichkeit, bei mehreren Kandidaten als Gewinner hervor zu gehen ist halt mal geringer, wie als Einzelkandidat.

Möglicherweise fehlt Dir etwas die sachliche Sichtweise, die Auswahlkriterien objektiv einzuschätzen und konstruierst Dir jetzt was in Sachen betriebsratliche Benachteiligung.

Zudem steht es dem AG relativ frei, zu entscheiden, für welchen Kandidaten sie sich entscheiden.

Hättest Du den Zuschlag erhalten, könnten andere bevorzugung argumentieren, Du hättest ggf. den Zuschlag zu Gunsten einer Konzessionsentscheidung pro AG erhalten.

Hallo Rollie,

bedauerlicher weise muss ich aus Deinem Kommentar entnehmen, dass nicht bei mir, sondern bei Dir die Objektivität zu wünschen übrig lässt.

1. Habe ich den ganzen Umstand ausführlich beschrieben.
2. Hätte ich zumindest von Dir erwartet, dass Du zum Verpennen von Jan G.zum Test geschrieben hättest, das dass versehen ohnehin schon sehr negativ zu werten wäre und man ihn nicht noch entgegenkommt in dem er sein Test am nächsten Tag alleine nachholen darf.
3.Weis ich aus internen Quellen, das sie nicht beabsichtigen mich zu nehmen und dafür eben Jan zu benennen.
4. Bin ich keiner der sein Amt ausnutzt, um berufliche Aufstiege sich zu verschaffen. Ich habe sogar in der Bewerbungszeit 2 mal arg mit dem AG eine heftige auseinandersetzung gehabt als BRV
5 Wenn ich wüßte, dass die anderen Mitbewerber besser sind als ich, würde ich dies auf jeden Fall respektieren.
6. War meine Frage im eigentlichen Sinne, ob jemand schon mal damit erfahrung gesammelt hat. Aus Deinen Antworten kann ich leider entnehmen, dass Du damit vorher wohl nichts zu tun gehabt hast.
7. Bedanke ich mich trotdem bei Dir, dass Du zumindest geantwortet hast.

P.S. Ich suche nur mein Recht
Gruss Brazzo

Wenn man von einer Situation selber betroffen ist, neigt man zu einer anderen Sichtweise, als es nicht betroffene Außenstehende tun (damit aber nicht zwangsläufig recht haben müssen).

zu 1. aus Deiner Sicht.
zu 2. woher hätte ich das Verpennen wissen sollen ? Die Einschätzung einer negativen Wertung scheinen nicht alle geteilt zu haben, möglicherweise war die Erklärung plausibel und überzeugend.
zu 3. mag es Gründe dafür geben, die aber nicht zwingend in der BRV-Tätigkeit zu suchen sein müssen.
zu 4. wollte ich nichts unterstellen, ich habe hypothetisch eine Sichtweise der anderen kandidaten geäußert, die hätte eintreten können, wenn Du den Zuschlag erhalten hättest.
zu 5. ein AG würde sich keinen Gefallen damit tun, einen Schlechteren auszuwählen.
zu P.S. man kann sich Unrecht auch konstruieren.

Ferner ist mir hier im Forum eines sehr aufgefallen.
Sehr oft lese ich aus den Kommentaren, die zu den einzelnen Fragen geschrieben werden, dass die Antwortsuchenden schnell zum " Drückeberger, Amtsausnutzer, Versager... " degradiert werden. Wir müssen uns doch in der heutigen Zeit gegenseitig behilflich sein. Es ist ohne hin schon schwer für uns als BR gute Arbeit zu verrichten. Drum bitte ich den etwas skeptisch eingestellten Forumteilnehmern mehr Vertrauen für die Fragen aufzubringen, um im nachhinein mehr zu helfen als zu schaden.

Brazzo

@Brazzo,
Rollie hat versucht, dir aus seiner Sicht die Frage zu beantworten. Wenn die Antwort nicht so ausgefallen ist, wie du dir das gewünscht hast, hast du ein weiteres Problem.
Du willst dich in deinem Recht bestätigt sehen.
Was erwartest Du denn?

Und:
...schnell zum "Drückeberger, Amtsausnützer, Versager..." degradiert werden......
Hoffentlich hast du auch die Fragen zu den jeweiligen Antworten gelesen!

@Brazzo
Ich bin zunächst zynisch: Ein entgangener Vorteil ist kein Nachteil!
Und dann bin ich jetzt auch kindlich: "[...] ob ich nicht interesse hätte mich nicht als Teamleader zu bewerben." mit dieser Aussage ist eine Nichtberücksichtigung auch kein Wunder!
Aber letztlich bin ich sauer: Du willst eine opportune Antwort und siehst die Realität nicht!

Brazzo,

Möchtest Du lieber, dass wir Dir beipflichten und Dich in Deiner eh' schon gefassten Sichtweise bestärken? Dann ist der Lerneffekt gleich null. Kritik dagegen hilft einem, die Dinge auch einmal von einer anderen Seite zu sehen.

Naja, alle Umstände kennen wir ja nicht. Aber selbst wenn man mal davon ausgehen würde, daß Brazzo Recht hat und tatsächlich benachteiligt worden wäre, sehe ich nach diesen Informationen keine Chance eine Benachteiligung in rechtsrelevanter Art und Weise nachweisen zu können und darauf würde es ja einzig ankommen.

Was mir nicht gefällt ist Brazzo's undifferenzierte Kritik, daß Fragesteller hier verunglimpft werden würden.

Da möchte ich mich Kölner's letztem Satz anschließen und hinzufügen: " Wenn ich nicht bekomme was ich will, dann schlag ich eben einfach um mich".

Ob einen dieses Verhalten bei einer Bewerbung auf eine höhere Stelle weiterbringt ?

Vielen Dank für eure Zahlreiche Anteilnahme.
Ich werde wohl eine Klage dazu einreichen. Das Ergebnis werde ich dann bei Interesse hier im Forum bekannt geben.
Ich bin ca. 15 Monate nicht mehr in diesem Forum gewesen.
Der Grund dafür war damals, dass die Diskussionen oft unter die Gürtellinie gingen.( Mit V.Lenzer... ) Und schon wieder hat mich hier leider keiner verstanden. Natürlich möchte man sich bestätigt fühlen, aber wenn dem nicht so ist, dann sind wir dagegen doch Erwachsene Menschen. Ich wollte doch nur wissen, ob jemand damit Erfahrung gesammelt hat. Ist es denn hier so schwer kurz zu schildern was ihr so erlebt habt.Stattdessen habt ihr es wieder erreicht, dass ich wohl weitere 15 Monate hier kein Blick mehr reinwerfen werde. Ich bin auf niemanden böse oder so. Nur enttäuscht.Natürlich würden eure Kommentare anders sein, wenn ihr die Ungerechtigkeiten bei uns in den 6 Jahren mit verfolgt hättet.

Weiterhin wünsche ich euch alles gute und vor allem viel Erfolg.

Gruß Brazzo

Naja Brazzo, das ist ja der Punkt. Natürlich können wir unmöglich beurteilen, was dir in den letzten 6 Jahren widerfahren ist. Aber leider sind deine Angaben i.S.d.G nicht griffig. Wenn Du Klage einreichst, wäre ich schon daran interessiert wie die Sache ausgeht.

Und unter BR's muß man schon etwas einstecken können, das gehört zu unserem Geschäft. Ich habe auch schon Antworten erhalten, die mir nicht gefallen haben, aber ich habe hier noch keinen erlebt, der richtig bösartig war. Da habe ich in Foren schon ganz andere Dinge erlebt.

Brazzo,

dann würde ich als BR ja einmal verstärkt über den § 95 BetrVG nachdenken und diesen in einer BV umsetzen wollen...

Und... die §§ 94, 96, 97, 98 sind in diesem Zusammenhang auch nicht ganz uninteressant!

Hallo Fayence,

Du hast Recht. Wir sollten bei den Auswahlkriterien akzente setzen.

Vielen Dank
Brazzo