Erstellt am 11.08.2006 um 09:54 Uhr von Gevatter
Das Problem ist, daß der AG die Kündigung des AN an sich nicht zurücknehmen muß. Wäre daher interessant, sich mal das Kündigungsschreiben des AN anzusehen, insbesondere die Begründung. Wenn daraus ersichtlich werden würde, daß der AN aufgrund der bewußten Falschinformation des AG gekündigt hat, geht vielleicht noch was.
Erstellt am 11.08.2006 um 10:04 Uhr von Ramses II
Was heißt "abgegeben"? Bei wem?
Wenn die Kündigung noch nicht dem Arbeitgeber zugegangen ist, bzw. dieser noch keine Kenntnis davon erlangt hat, dann kann die Kündigung ihm gegenüber widerrufen werden. Dazu müssen dann aber jetzt die Hufe geschwungen werden!
Erstellt am 11.08.2006 um 10:21 Uhr von tramdriver
Leider ist die Kündigung schon in der Personalabteilung angekommen, der Kollege hat sie dem Personalleiter persönlich in die Hand gedrückt. Hier ist wohl nichts mehr zu machen.
Erstellt am 11.08.2006 um 10:49 Uhr von Rollie
Ich denke, ihr habt da wirklich Handlungsbedarf hinsichlich Info's an die MA z.B. im Rahmen einer Betriebsversammlung.
Warum geht ein MA zu seinem Chef und gibt sich mit dessen Aussage zufrieden, ohne Rücksprache mit dem BR zu halten ? Wenn der Chef etwas ablehnt, sollte man doch zumindest erst einmal versuchen, über den BR einen Lösungsweg anzustreben, bevor man leichtfertig seien Job kündigt, weil man sich mit einer Aussage seines Chefs zufrieden gibt.
Erstellt am 11.08.2006 um 10:50 Uhr von paula
wenn der AG dem kollegen hier nicht noch einmal entgegen kommt sieht es schlecht aus. anfechtung erscheint mir aussichtslos.
das problem mit teilzeit ist, dass der AG den AN kallstellen kann auch wenn er nicht im recht ist. da die gerichte (bis auf ganz wenige ausnahmen) keine einstweiligen verfügungen erlassen kann der AG fast ungestraft rechtsbruch betreiben. LEIDER!!
Erstellt am 11.08.2006 um 11:08 Uhr von tramdriver
Rollie, du fragst, warum sich ein MA mit der Aussage seines Chefs zufrieden gibt? Ganz einfach: Weil dieser Chef normalerweise immer für seine MA da ist, sie normalerweise anständig behandelt und fast immer den MA-Wünschen entgegen kommt.
Nur die Frage mit der Teilzeitarbeit scheint Firmenpolitik zu sein, da es in allen Abteilungen immer zu ähnlichen Antworten auf diese Frage kommt.
Erstellt am 11.08.2006 um 11:19 Uhr von DocPille
Warum probierst du als BR nicht mal ein Gespräch mit eurem AG zu suchen,vielleicht kann man ja noch was retten.
Ich würde es bei uns probieren..
Erstellt am 11.08.2006 um 11:52 Uhr von tramdriver
Dazu muss ich warten, bis der Chef aus seinem Urlaub zurück ist. Mit dem Personalfritzen zu sprechen ist meiner Meinung nach nicht dienlich, der macht nur seinen Job. Der Chef muss sich dann dergestalt äussern, dass er den MA behalten will (oder so ähnlich).
[Nngrrgn, meine arme Tischkante] Eine Kündigung ist zwar eine einseitige Willenserklärung aber wenn der erklärte Wille gar nicht der eigentliche Wille ist....
Erstellt am 11.08.2006 um 13:29 Uhr von wölfchen
Deine Tischkante tut mir leid, würde meiner Kante in der gleichen Situation auch so gehen. Mist, wenn derzeit nur die "Kettenhunde" im Haus sind und kein Herrchen weit und breit, der sie zurückpfeifen kann!
Aber was lehrt uns die Geschichte? Ein gesundes Mißtrauen genenüber den Äußerungen der Chefs ist nie verkehrt! Es bestehen nun einmal unterschiedliche Interessenlagen.
Erstellt am 11.08.2006 um 13:43 Uhr von Rollie
tramdriver,
aber ein Chef ist noch kein Garant für richtige Auskünfte, egal, ob er normalerweise immer für seine MA da ist oder nicht.
Erstellt am 11.08.2006 um 13:59 Uhr von tramdriver
Rollie,
was du da sagst, ist durchaus richtig. Aber auch ein BR-Mitglied ist kein Garant für richtige Auskünfte. Dieser Chef ist halt sehr beliebt und die MA vertrauen ihm. Prinzipiell finde ich sowas ja in Ordnung. Ich hätte mir nach der negativen Auskunft eine zweite Meinung eingeholt aber viele glauben ja sofort, was man ihnen sagt.
Ich musste meinen Frust einfach mal rauslassen, eine neue Tischkante ist bestellt.
Schönes Wochenende wünscht
tramdriver
Erstellt am 11.08.2006 um 18:48 Uhr von Rollie
@tramdriver,
genau darauf wollte ich hinaus, eine 2. (oder 3.) Meinung einholen, gerade, wenn es um so Sachen mit solcher Tragweite geht, die in Konsequenz die Kündigung hervorrufen.
Natürlich ist auch ein BR kein Garant für richtige Auskünfte, es ist ja auch klar, das ein BR keine Rechtsberatung leisten kann (und darf). Aber das Interesse eines BR's sollte ja das der Mitarbeiter sein, entsprechend auch seine Hartnäckigkeit, ggf. Ansatzpunkte für eine gegenteilige Aussage finden zu können.
Zudem hätte die Unterstützung des Betriebsrats ggf. dem Wunsch auf Teilzeit mehr Nachdruck verliehen.
ich hab übrigens noch ne alte Küchenarbeitsplatte im keller liegen :-)
Erstellt am 11.08.2006 um 19:22 Uhr von wölfchen
Also: selbstverschuldetes Elend!
Erstellt am 11.08.2006 um 20:32 Uhr von Klaus
Einen Strohhalm sehe ich noch, und der heisst §119 BGB. Ob sich daraus etwas machen lässt, weiss ich auch nicht, aber vielleicht lohnt es sich, einen entsprechenden Kommentar zu nehmen und nachzulesen.
Viele Grüße
Klaus
Erstellt am 12.08.2006 um 09:53 Uhr von tramdriver
Jetzt ist es vorbei.
Ich hatte gestern nochmal ein längeres Gespräch mit dem Kollegen. Er will nichts mehr unternehmen. Den finanziellen Verlust könne die Familie wegstecken und er hätte mehr Zeit für seine Kinder. Die Einstellung ist auch nicht verkehrt. In Zukunft wird er allerdings nichts mehr einfach so glauben, was ihm sein Vorgesetzter erzählt...
Die nächste Betriebsversammlung wird lustig werden!
Erstellt am 12.08.2006 um 14:25 Uhr von Fayence
tramdriver,
ist jetzt nicht persönlich gegen Dich gemünzt!
Ein solcher Ablauf ist (vielleicht?) auch ein Spiegel, wie Euer BR von den Kollegen und Kolleginnen gesehen wird!
Nutzt diesen "Vorfall", einmal über Eure Aussenwirkung nachzudenken! Es sollte nicht so sein, dass sich KollegInnen erst dann an den BR wenden, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Gruß
Fayence