Die Leitung unsere letzten BR Sitzung durch den Vorsitzenden hat meiner Ansicht nach zu ungültiger Beschlussfassung geführt. Was meint ihr?

Was im alten Betreibsrat nicht praktiziert wurde (der neue ist seit Ende Jan. im Amt), hatte ich zwei Sitzungen vorher durchgesetzt. Es soll jetzt bei jeder Sitzung eine Anwesenheitsliste mit Unterschriften geben, nicht nur in Sitzungen, wo über Betriebsvereinbarungen oder z.B. über die "Selbstauflösung" abgestimmt wird.

Diesmal wurde die Liste herumgereicht und ein Mitglied, das zwei Sitzungen gefehlt hatte (Urlaub) meinte, das Ganze sei störender Aufwand und außerdem würde im Gesetz keine Unterschrift verlangt (was ja genaugenommen stimmt, man muss sich nach §34 nur handschriftlich in eine Anwesenheitsliste eintragen, aber wenn da die möglichen Teilnehmer bereits ausgedruckt sind, ist halt unterschreiben meiner Meinung nach "das Passende"). Gleichzeitig wurde kritisiert, dass die Anwesenheitslisten der letzten beiden Sitzungen eingescannt wurden und dem Protokoll elektronisch beigegeben wurden (nun sollen sie nur noch im Original im Ordner im BR-Zimmer weggeschlossen werden). Zudem wurde ich als Initiator der Neuerung noch verunglimpft.

Als ich die Liste - nachdem sie in der Runde durch war - kurz sah, traute ich meinen Augen nicht: hinter dem Namen dieses Kollegen waren anstelle der Unterschrift 3 Kreuze zu sehen!!!

Unseren Vorsitzenden hatte das nicht gestört, genausowenig wie der Kollege wegen der Verunglimpfung von ihm ermahnt worden war. Nun bin ich der Meinung, die Beschlüsse dieser Sitzung sind für den Müll - mit einer solchen "Ersatzunterschrift" in der Anwesenheitsliste. (Andererseits gibt es ja wohl keine Vorschrift, dass BR-Mitglieder des Schreibens bzw. des Unterschreibens mächtig sein müssen)