. . . hey, hey, nur weil hier von mobbing die Rede ist, müsst Ihr nicht gleich aus Solidarität auch aufeinander los hacken. Das hilft der Fragestellerin mit Sicherheit nicht viel. Könnten wir uns nicht so einigen: der Hinweis auf die Rechtschreibung wurde freundlich gegeben und eigentlich nicht bösartig. Ihr müsst immer bedenken, dass Kommunikation nur zu einem Viertel aus Worten besteht - es gehören noch drei weitere Faktoren hierzu, als da sind: Mimik, Gestik und Tonfall. Und diese fehlen hier. Leider sind wir alle keine Schriftsteller (nehme ich jedenfalls mal an ;-)) und es ist nicht einfach, sich unmissverständlich auszudrücken. Das gleich gilt natürlich auch für die Fragestellerin, bei der wir auch noch berücksichtigen müssen, dass eine verständliche Aufregung hinzukommt . . .
Nachdem ich das nun los bin, nochmal zur Sachfrage:
1. Tipp alles aufzuschreiben ist goldrichtig!
2. Notfalls einen guten Hausarzt suchen, der sensibel genug ist, die Tochter auch mal für einen Zeitraum per Krankschreibung aus dem Verkehr zu ziehen, bis sich die Wellen geglättet haben.
3. Das Wichtigste: gut überlegen, ob es überhaupt Sinn macht, dagegen anzukämpfen (mit dem Risiko dabei ernsthaft krank zu werden), oder ob es nicht einfacher ist, sich was anderes zu suchen. Die Entscheidung sollte man als erstes treffen und die ist abhängig davon, wie kämpferisch die Tochter ist, ob sie gesundheitlich stabil und belastbar ist und natürlich auch davon, ob es überhaupt in der Region die Chance auf andere Arbeit gibt.
Das mit dem Krank werden - Leute, das ist nicht zu unterschätzen! Das kommt schleichend, ohne dass man es merkt, beginnt mit Schlafproblemen, Magenproblemen, Infektanfälligkeit, Hautprobleme, Haarausfall usw. usw. Und man hält sich immer noch für kämpferisch!
Und wenn man dann gar nicht mehr kann, nur noch zu Hause hockt und die Wände anstarrt, dann dauert es Jahre, bis man wieder völlig fit ist - wenigstens so lange, wie es gedauert hat, bis man auf der Nase lag. Und das fatale: es hilft dann auch kein neuer Job mehr, weil man im neuen Umfeld unwillkürlich bei jeder noch so freundlichen Bemerkung oder gar Kritik innerlich die Boxhandschuhe aufsetzt. Das wiederum befremdet die neuen Kolleg/innen und man ist fix wieder in der gleichen Schleife. Es hilft auch nix, wenn man an der neuen Arbeitsstelle den Grund für mögliche Fehlreaktionen kundtut - es hat kaum ein Team 3-4-5 Jahre Geduld.
Das, was da passiert ist so eingebrannt - da juckt es einen auch noch nach 10 Jahren und eventuell positivem Ausgang immer noch in den Fingern, wenn man den ehemaligen Mobber mal zufällig trifft!
Deswegen lehne ich es ab, Leuten die in einer ohnehin unterlegenen Position sind, ohne diese vorherige Überlegung und ohne starken Betriebsrat hinter sich zu ermuntern, sich zu wehren. Wenn die dann erst mal auf der Nase liegen, geht der Mobber nur gestärkt daraus hervor . . .