Erstellt am 29.04.2016 um 07:45 Uhr von Zappelmann
+++ Es muss da doch irgendwelche Sicherungsmechanismen vom Gesetzgeber her geben,
Was soll der Gesetzgeber anderes machen, als dir empfehlen, den Stecker zu ziehen, wenn du nach hause gehst. Abschalten, auf Familie freuen, erholen ...
Und wenn das nicht geht, dann bleibt dir wirklich nur der Rückzug.
Erstellt am 29.04.2016 um 08:06 Uhr von Pappnase
Es gibt jedoch auch Fortbildungangebote bzw. die Möglichkeit von Supervisionen (vorher die Kostenübernahme mit dem AG klären) die hilfreich sein können, mit dieser Mehrbelastung am Arbeitsplatz umzugehen.
Du kannst anderen nur helfen, wenn Du in der Lage bist Dir selber zu helfen!
Erstellt am 29.04.2016 um 08:27 Uhr von uller
Ich hatte anfangs auch diese Probleme. Ich habe dann irgendwann eine Liste erstellt, wo ich meine Prioritäten gesetzt habe und diese mit dem Gremium abgesprochen. Ich bin BRV eines 9-er Gremiums und freigestellt. Wir haben dann erst einmal Aufgaben richtig verteilt. Klar bleibt das meiste an mir hängen aber das ist so bei Vollfreistellung.
Aber wir haben nun z.B. alle 14 Tage ganztages-Sitzungen. Das heißt ca. 3-5 Stunden Sitzung ( ne nach Schwerpunkten) die restliche Zeit haben die Mitglieder für ihre Aufgaben. Dazu natürlich bei Bedarf zusätzliche Freistellungen nach 37/2. Regelmäßige Schulungen für ALLE Gremiumsmitglieder. Hinzu kommt, dass jedes Mitglied jeden Tag ca. 10 Minuten im Betriebsratsbüro ein kurzes "update" der aktuellen Situation bekommt. Dann habe ich mir ein Buch zugelegt wo ich nach Feierabend meine Gedanken( die man nicht los wird und die einen die Ruhe rauben) nieder schreibe. Anfangs war es viel, nun nach 5 Jahren passiert das noch 2-3 Mal im Monat. Mir hat das sehr geholfen zumal ich diese Aufzeichnungen auch in Vorbereitungen zu Betriebsversammlungen nutze. Man vergisst sonst doch einiges weil sich die Ereignisse überschlagen haben.
Weiterhin habe ich festgestellt, dass konsequentes Handeln des BR viel Nervenschonender ist. Kommen wir in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber nicht weiter, geht es zügig in die Einigungsstelle. ( hilft Wunder ) Bei Verstößen gegen unsere Mitbestimmungsrechte geht's vor das Arbeitsgericht. Anfangs kostet das auch Nerven aber man lernt da sehr viel. ( auch der Arbeitgeber) So dass sich der AG nun zweimal überlegt gegen Mitbestimmungsrechte oder Gesetze, UVV etc. zu verstoßen.
Wie sagte unser letzter Einigungsstellenvorsitzende treffend: " Unter Freunden trifft man sich ab und an vor der Einigungsstelle oder dem Arbeitsgericht". Und ich finde er hat recht.
Zu Hause habe ich ein Abkommen mit meiner besseren Hälfte. Es wird abends und am Wochenende nicht über die Arbeit geredet.
All das hat bei mir persönlich geholfen. Vielleicht kannst du ja das eine oder andere für dich mal ausprobieren. Ich wünsche Dir, dass du deinen Weg findest, denn Betriebsratsarbeit ist zwar hart, kann aber auch richtig Spaß machen.
Erstellt am 29.04.2016 um 09:16 Uhr von gironimo
Sicher gibt es keine Patentlösungen. Es kommt doch immer recht stark auf die eigene Person und Situation an.
Wenn Du von einem Sicherungsmechanismus sprichst, hat der Gesetzgeber sicherlich die "Schulung" im Blick gehabt (meine Vorredner gehen ja darauf ein), die es zu den verschiedensten Themen gibt.
Übrigens spielt dabei auch der Erfahrungsaustausch der Teilnehmer eines Seminars eine große Rolle. Der kommt bei einem 3 Tage-Expressseminar vielleicht nicht so zum Zuge, wie bei längeren Seminaren. Aber auf jeden Fall tauscht man sich mit "Leidensgenossen" aus.
Und klar: Da gebe ich Uller recht. Es spielt auch die Zeit eine große Rolle. Einerseits um Erfahrungen zu sammeln - aber auch das Gremium und seine Arbeit zu organisieren.
Erstellt am 29.04.2016 um 10:22 Uhr von Fragenmann
Danke an alle!
Uller, same here, 9er BR ich in der Freistellung.
Hinzu kommt, dass einige Verwandte im Unternehmen arbeiten und ich permanent denke, dass, wenn ich alles richtig mache der Druck in diese Richtung abgelassen werden wird.
Außerdem pflege ich prinzipiell einen freundschaftlichen Umgang zum Chef.
Aber deine Tipps sind gut, ich werde sie mir annehmen.
Erstellt am 29.04.2016 um 12:45 Uhr von Challenger
Tach auch Fragenmann,
warum sitzen offenbar nicht nur gelegentlich "heulende Kolleginnen" in
Deiner Sprechstunde ??? Was macht sie fertig ??? ist es Mobbing, oder
Raubbau an ihren Arbeitskräften ???
Und was heißt hier, "unser Gewerkschaftsbüro ist auch keine Hilfe in dem
Fall" ??? Ich würde Dir empfehlen,gegeüber der IG-Metall, verdi oder wem
auch immer, die Schlagzahl zu erhöhen. Denn genau dies ist u.a. ihr Job.
Und wenn Euere Verwaltungsstelle nicht spurt,vielleicht mal den Hinweis
fallen lassen,daß vielleicht ein Mitgliederschwund eintreten könnte und/oder
eine Beschwerde an nächsthöherer Stelle z.B. Bezirksleitung oder ähnliches
herantragen.
Erstellt am 29.04.2016 um 13:55 Uhr von Fragenmann
verdi...
leider sind bei uns nur 5% der Angestellte organisiert, von daher kann ich die Gewerkschaft auch verstehen.
Erstellt am 29.04.2016 um 14:54 Uhr von Erbsenzähler
@Fragemann
Ich schließe mich bei dem was Uller sagt an.
Treffe ich mich mehrmals im Jahr Betriebsräte aus meiner Branche zum Ausheulen und auch um Ratschläge einzuholen.
Mit Hilft auch viel, dass ich Sport machen kann. Ich habe für mich Nordic Walking oder Rad fahren gefunden. Das Auspowern hilft mir sehr viel.
In der Woche trinke ich grundsätzlich keinen Alkohol. Das übertüncht nur, hilft aber nicht.
Weiterhin habe bekomme ich alle vier Jahre ein Kur! Hier habe ich viel Bewegung und auch Entspannungsübungen!
Das ist etwas was mir hilft. Vielleicht ist ja auch was für dich dabei.
Erstellt am 02.05.2016 um 10:43 Uhr von Fragenmann
Wie kommt man denn an eine Reha?
Aus arbeitstechnischen Gründen? Ich bin noch keine 30 und erfreue mich bester Gesundheit, jedenfalls körperlich.
Erstellt am 02.05.2016 um 16:52 Uhr von Globus
Jeder der sagt, er nimmt nichts von dem eventuellen Arbeitsstress oder och dem des Ehrenamtes mit nach Hause, hat entweder ekinen, oder ist nicht ehrlich zu sich selbst...
Ich denke jeder geht unterschiedlich damit um... ich bin der konfortablem Lage, dass ich mit Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit kann - das nutze, zum Abbau von Stress hilft mir körperliche Betätigung. Wenn ich dann zuhause bin, noch ein bis zwei Stunden mit dem Hund raus - das hilft ungemein, dabei kommt man runter... und wenn es mir noch immer nciht so gut geht, dann mit meiner besseren Hälte in der Küche die Probleme des Tages bei ihr und bei mir besprechen, während wir das abendbrot gemeinsam vorbereiten... Probleme bleiben dann in der Küche und wird nirgendwo anders mit hin genommen...
Es gibt viele, die Stress mit Meditation unterdrücken - ich mag es lieber ihn raus zu lassen - mir persönlich hilft das mehr - aber jedem das seine...
Habe auch mal gehört, dass man Stress am besten mit körperlicher Betätigung abbaut - Quelle kenne ich leider nciht mehr... Ich glaube das war auf einem Seminar zum Aerbeits- und Gesundheitsschutz...