Betriebsversammlung planen

Hallo Fanta,

du musst als Erstes überlegen, was du zum Anlass nimmt um diese BV durchzuführen. Dann überlege, wer auf deiner BV reden soll.
Dann überlege, wo du die BV machst und stellt du eine Tagesordnung auf. Einladungen müssen fristgerecht raus und vergiss die Geschäftsführung nicht.
Eine mögliche Grund- Tagesordnung wäre:
Begrüßung, dabei solltest du zuerst die Geschäftsführung und Werksleitung, sofern anwesend, begrüßen.
Totenehrung, sofern seit der letzten BV Mitarbeiter verstorben sind.
Tätigkeitsbericht Betriebsratsvorsitzender
Tätigkeitsbericht anderer Gremien, JAV, Wirtschaftsauschuss ect.
Bericht der Geschäftsleitung
- wirtschaftliche Entwicklung vergangenes Jahr
- Ausblick auf die zukünftige Entwicklung ,Investitionen,

Danach Aussprache zu den Berichten.

Grüße Jörg

Wie wäre es mit dem Buch aus der Reihe "Kleine Betriebsratsbibliothek" "Die Betriebsversammlung: So wird's gemacht", Fricke, Grimberg, Wolter, Bund-Verlag

Lass es mich mal andersherum aufdröseln: Nach (bzw. schon "bei") der ersten Betriebsversammlung die ich besucht habe, habe ich mir geschworen, nie wieder eine Betriebsversammlung zu besuchen. Es war eine endlose Reihe von Wortbeiträgen, bei denen auch jedem der irgendein Amt oder Funktion inne hatte ausreichend Redezeit eingeräumt wurde. Dinge die mich interessiert hätten, waren nicht dabei.

Die nächste Betriebsversammlung die ich besuchte war viele Jahre später als ich selber BRM war.

Ich halte es für wichtig, bei einer BVers weniger das Augenmerk auf die Redner zu richten und diesen möglichst viel Zeit einzuräumen, sondern auf die Zuhörer. Was würden die gerne bei der BVers erfahren? Wonach werdet Ihr häufiger gefragt? Wo sind die Problempunkte? Setzt Euch einen Schwerpunkt, z.B. "Überstunden" (wenn das ein Thema bei Euch ist). Wie werden Überstunden beantragt? Wie werden sie vergütet? Was ist zu beachten? Warum ist es wichtig dass der BR diese zur Genehmigung vorgelegt bekommt? ...

Beschränkt Euch auf das Notwendige.
- Begrüßung
- Tätigkeitsbericht des BR (Was habt Ihr seit der letzten BVers erreicht?)
- Schwerpunktthema "Überstunden"
- Bericht Gewerkschaft: "Überstunden und Tarifvertrag"
- Bericht der Geschäftaführung
- Diskussion und Aussprache

Wenn jemand anderes noch etwas zu sagen hat, dann, aber auch nur dann, gebt ihm auch Redezeit.

Gebt der Gewerkschaft ein Thema vor.

Gebt feste Redezeiten vor und achtet auf deren Einhaltung.

Lasst nach jedem Beitrag die Möglichkeit einer Frage- und Diskussionsrunde zu dem Thema

"Euer" Teil sollte maximal 60 Minuten dauern. Es ist die Veranstaltung der Arbeitnehmer, nicht die des BR!

Vermeidet (insbesondere zu Anfang!) die direkte Konfrontation mit dem Arbeitgeber auf offener Bühne.

Euer Ziel sollte sein, dass die AN aus der Betriebsversammlung raus gehen und sagen "Die Zeit hat sich gelohnt." Wenn Ihr Euch bei irgendeinem Thema nicht sicher seid, dann streicht es. Ihr könnt es immer noch (dann besser vorbereitet) auf eine der nächsten BVers nehmen.

Gut ist auch das Buch: Betriebsrat für Dummies von Margarete Graf, Wiley-VCH Verlag.

Wir machen vier Wochen vor der BV eine Vorankündigung ohne Tagesordnung und dann
zwei Wochen vorher eine Ankündigung mit Tagesordnung.

Beispiel für Themen:

Der BR-Ausschuss XY/der BR-Arbeitskreis Z stellt sich vor

Externe Referenten einladen oder selber vortragen z.B. zum Thema Arbeitsschutz, Gesundheitsvorsorge, Parkplatzsituation usw.

Meinungsbox mit Zetteln und Stiften aufstellen und diese Themen dann beim nächsten Mal bearbeiten.

Lest die Zeitung „Arbeitsrecht im Betrieb“, holt Euch Anregungen, fragt bei anderen, externen Betriebsräten, die ihr vielleicht von Seminaren her kennt, nach. Wie macht ihr das, was geht gut, was nicht?

Seminar für Öffentlichkeitsarbeit besuchen.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitung "Arbeitsrecht im Betrieb", Nr. 9, Seite 38-42 gibt es einen Beitrag "Betriebsversammlung leicht gemacht". Hilft Euch vielleicht weiter.