Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) gegen Betriebsrat – Binnenkonflikte

Ich erlebe immer wieder in der betrieblichen Praxis, dass Betriebsrat und JAV Konflikte haben miteinander. Dass die JAV nicht so richtig ernst genommen wird, teilweise auch vom Betriebsrat übergangen wird.
Dabei müssten JAV und Betriebsrat eigentlich ganz eng zusammenarbeiten, denn beide sind zum Wohl ihrer Arbeitnehmer da. Die JAV für die Jugendlichen und Auszubildenden und der Betriebsrat für alle anderen Arbeitnehmer.

JAV und Betriebsrat müssen also gemeinsam agieren, um die Interessen ihrer Beschäftigten zu wahren. Die JAV ist dabei ja kein unabhängiges Organ, betriebsverfassungsrechtlich gesehen, sondern ein Teilorgan des Betriebsrats. Gemeinsam sind sie also erst ein Organ. Die JAV kann daher auch nur über den Betriebsrat etwas umsetzen. Sie fasst also eigene Beschlüsse im JAV-Gremium, kann dann auch verlangen, dass bestimmte Dinge bei der Betriebsratssitzung besprochen werden, dass die auf die Tagesordnung kommen. Die JAV hat dann auf jeder Betriebsratssitzung auch ein Teilnahmerecht.

Bei besonderen Angelegenheiten auch ein Teilnahmerecht aller JAV-Mitglieder und bei Angelegenheiten, die sogar überwiegend ihre Arbeitnehmer betreffen, also der Jugendlichen und Auszubildenden, sogar ein Stimmrecht. Dann wird aber innerhalb des Betriebsratsgremiums, unter Beteiligung der JAV gegebenenfalls eben, ein Beschluss gefasst und dann erst kann der Betriebsrat diesen Beschluss umsetzen. Der Betriebsrat wird also letztendlich gegenüber Arbeitgeber oder Dritten, auch für die JAV tätig. Deswegen ist auch so eine gute Zusammenarbeit notwendig. JAV und Betriebsrat sollten deswegen wirklich kooperativ und gleichberechtigt zusammenarbeiten und Hand in Hand agieren.

Übrigens:

Die JAV kann auch Beschlüsse des Betriebsrats aussetzen in besonderen Fällen, wenn ihre Interessen betroffen sind. Und die JAV kann sogar einen Innerorganstreit vor dem Arbeitsgericht gegen den Betriebsrat führen, wenn dieser massiv die Rechte der JAV beschneidet.

Deswegen:

Vertragen Sie sich gut, arbeiten Sie kooperativ und konstruktiv für die Belange der Mitarbeiter zusammen und vergessen sie persönliche Befindlichkeiten.