Stellungnahme des Betriebsrats zur geplanten Massenentlassung des Arbeitgebers

Betriebsrat
der Musterfirma

An die
Agentur für Arbeit […]

Stellungnahme zur geplanten Massenentlassung

Sehr geehrte Damen und Herren,

am […] wurden wir von der Geschäftsleitung gemäß § 17 Abs. 2 KSchG schriftlich über die beabsichtigte Massenentlassung informiert. Als Grund wurde die schlechte Auftragslage genannt. Die Einführung von Kurzarbeit wird von der Geschäftsleitung als kein geeignetes Mittel gesehen, da die wirtschaftliche Situation sich in naher Zukunft nicht bessern würde.

Der Betriebsrat möchte darauf hinweisen, dass es trotz der bekannt schlechten wirtschaftlichen Situation einige Möglichkeiten gibt, um die geplanten Massenentlassungen zu vermeiden.

  1. Zur Zeit werden in unserem Betrieb überdurchschnittlich viele Überstunden geleistet. Konkret wurden in den letzten sechs Monaten pro Arbeitnehmer durchschnittlich […] Überstunden erfasst. Dies betrifft vor allem die folgenden Abteilungen: […], […], z. Allein durch eine Reduzierung der Überstunden könnte die Situation schon entspannt werden.
  2. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter den älteren Kolleginnen und Kollegen in unserem Betrieb wären viele dazu bereit, eine Vorruhestandsregelung in Anspruch zu nehmen. So könnten nach unseren Berechnungen bis zu […] Stellen eingespart werden, falls diese nicht neu besetzt werden.
  3. Trotz der bereits genannten ablehnenden Haltung der Geschäftsleitung gegenüber der Einführung von Kurzarbeit sollte darüber nachgedacht werden. Die uns vorliegenden Prognosen für das folgende Halbjahr sind durchaus positiv, was uns auch der zuständige Arbeitgeberverband durch repräsentative Befragungen seiner Mitglieder bestätigen konnte.

Wir widersprechen aus diesen Gründen den von der Geschäftsführung geplanten Massenentlassungen.

Unsere detaillierte Begründung legen wir gerne in einem Anhörungsverfahren nach § 20 Abs. 3 KSchG gegenüber dem Arbeitsamt dar.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift
Betriebsratsvorsitzender