Liebe BR-ler,

vor kurzem hatte ich Einsicht in die Brutto-Gehaltslisten aller Mitarbeiter-/innen beim Geschäftsführer angefordert. Es wurde mir eine Liste ausgehändigt, die jedoch nur abgespeckt ausgestellt war.

Heute fand das Gespräch mit dem Geschäftsführer statt.
Er berichtete mir, dass er selbst dem Personalverantwortlichen gesagt habe, er solle seine (also dem Personalverantwortlichen) und die Angaben des weiteren Mitarbeiters mit Leitungsaufgaben NICHT mit auf der Liste erfassen, da diese in gewisser Weise meine Vorgesetzten seien. Deshalb solle ich als BR deren Gehalt nicht erfahren.

Ich wendete zunächst ein, dass ich die Gesetze nicht gemacht habe und dass es für diese Entscheidung auch keine gesetzl. Grundlage gebe. Außerdem würde diese Konstellation ja in vielen Betrieben bestehen, da ja meist der BR nicht hauptamtlich ist.

Daraufhin erklärte mir der Geschäftsführer, dass er "die Sache" zunächst dem Vorstandsvorsitzenden vorgetragen habe. Dieser habe dann gesagt, dass er dies nochmal mit dem Geschäftsführer gemeinsam beratschlagen wolle.

Man glaubt es kaum...

Ich bin stinksauer und ich werde nun abwarten, was bei dem Gespräch zwischen Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzendem heraus kommt.

Falls mir dann mitgeteilt wird, dass ich NICHT die vollständige Liste erhalte, überlege ich, den Geschäftsführer zu fragen, ob ihm denn auch klar sei, dass es sich bei seiner Entscheidung um eine Behinderung von Betriebsratsarbeit handele... und ob ihm klar sei, was das bedeutet...

Ich bin nun sehr gespannt auf Eure Kommentare.

Danke und Gruss,
jaypar