Der Arbeitgeber strukturiert um. Dabei sieht es so aus als wenn 40% der Mitarbeiter befördert werden oder sogar ganz neue Aufgaben bekommen. Die Verteilung der Beförderungen (und ob es welche sind) ist unklar und die Verteilung der neuen Posten erfolgt ohne die eigentlich erforderliche interne Ausschreibung (gemäß Betriebsvereinbarung). Es wird argumentiert, dass die Ausschreibungen zu zeitaufwendig im Rahmen der Umstrukturierung seien und man habe die Arbeitnehmer anhand bestimmter Kriterien (die aber noch nicht schlüssig dargelegt wurden) den neuen Jobs zugeordnet.
Unsere BV erlaubt uns bei Vorliegen plausibler Gründe den Verzicht auf interne Stellenausschreibungen.
Jetzt hat der Arbeitgeber eine Liste gereicht, wo die Bewertungen jedes einzelnen Mitarbeiters in mehreren Kategorien (Ergebnis Jahresgespräch, Einstufung in ein Kompetenzrasters) dargelegt sind.
Wenn diese Liste konsistent ist (jemand mit einer guten Bewertung wird befördert, jemand mit einer mittelmäßigen Bewertung wird nicht befördert), kann sie dann als Begründung auf den Verzicht der internen Stellenausschreibungen herhalten? Und wie weit dürfen wir als BRs dann darüber reden (zum Beispiel wenn MA zu uns kommen, die nicht befördert wurden)? Die Daten über die Beurteilung von Mitarbeitern sind ja datenschutzrechtlich geschützt.
Mit den Mitarbeitern, die keine neue Stelle, sondern nur befördert worden sind, ist es besonders diffizil: Den Mitarbeiter wird gesagt, dass im Rahmen der Umstrukturierung keine Beförderung geplant sind, trotzdem haben Mitarbeiter jetzt in der neuen Struktur Titel, die "besser" sind, als vorher, und die MA haben auch mehr Verantwortung. Es sieht danach aus, als wenn der Arbeitgeber die Kosten für einige Beförderungen sparen möchte, allerdings soll es für einige Mitarbeiter, die im Rahmen der Umstrukturierung nach oben gelangt sind, doch Geld geben (z.B. weil sie jetzt als Vorgesetzte tätig werden).
Gibt es hier Empfehlungen zum Vorgehen?