Erstellt am 23.04.2009 um 18:58 Uhr von Martinium
Nettes Thema ;-) ,
ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, das dies an der Motivation der MA und Gewerkschaft liegt die den Haustarif verhandeln werden.
Kongreter war bei uns der Wunsch eines Betriebsteiles einen Haustarifvertrag zu bekommen. Leider konnten sich die Kolleginnen und Kollegen nicht soweit solidarisieren das alle der oder einer Gewerkschaft beitreten. Ja, ist so! Der bei der Betriebsversammlung anwesende Sekretär der Gerwerkschaft hat abgelehnt die Verhanlungen zu einem Haustarif aufzunehmen wenn nicht alle betroffenen Kollegen der Gewerkschaft beitreten. Sicherlich hatte es damit zu tun, das der Betriebsteil verhältnismäßig wenig Arbeitnehmer beschäftigt.
Nachvollziehen kann ich einerseits den enormen Arbeitsaufwand den die Gewerkschaft auf sich nimmt einen Haustarifvertrag zu erarbeiten, andererseits verstehe ich die Mitarbeiter die sich diesem Diktat nicht unterwerfen wollten.
Als Tipp von meiner Seite ...ich empfehle vorab bei der zuständigen Gewrkschaft einmal anzufragen ,wieviel Mitarbeiter organisiert sein müssen um die Verhandlungen zu einem Haustarif aufzunehmen. Die Gewerkschaft hat sicherlich eine Liste der Mitarbeiter die bereits organisiert sind. Dann würde ich eine Betriebsversammlung anberaumen und die Gewerkschaft dazu einladen. Dort können die dann noch offenen Fragen erörter werden.
Martin
Erstellt am 24.04.2009 um 00:18 Uhr von DerAlteHeini
Martinium
Ich kann die Gewerkschaft gut verstehen, wenn sie nur für Mitglieder tätig wird. Denn es gibt genug Schmarotzer die nicht in der GEW sind, also auch keinen Beitrag zahlen, aber die Vorteile die von der GEW ausgehandelt wurden, wie selbstverständlich annehmen.
Erstellt am 24.04.2009 um 09:00 Uhr von rolfo
@ JonnyX
Ist euer Arbeitgeber nicht tarifgebunden?
Erstellt am 24.04.2009 um 10:05 Uhr von JonnyX
Unser Arbeitgeber ist nicht tarifgebunden, daher wollen wir ja diesen Haustarif erarbeiten. Mann kann also nich pauschal sagen, wieviel Prozent der Belegschaft organisiert sein muss?
Erstellt am 24.04.2009 um 10:31 Uhr von rolfo
Erfahrungsgemäß erwarten die mindestens 50 % Organisation. Da solltest du mal mit der für dich zuständigen GEW reden.
Grundsätzlich gilt aber der Tarifvertrag ( auch Haustarif ) nur für die Mitglieder der GEW.
Erstellt am 24.04.2009 um 10:35 Uhr von galaxy
@JonnyX
NEIN, kann man nicht, das ist immer von Situation zu Situation unterschiedlich. Manchmal reichen der GEW 50% der MA, andere wollen mehr.
Ansonsten sehe ich es wie "DerAlteHeini", er hat vollkommen recht mit seinem Posting und es ist so wie Bertold Brecht es schon sagte: "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!"
Erstellt am 24.04.2009 um 11:58 Uhr von paula
wie die Gerwerkschaften hier agieren ist für mich eine Frechheit! Wenn es den Gewerkschaft tatsächlich um die Verbesserung von Arbeitsbedingungen gehen würde, dann sollte ihnen ein organisierter AN im Betrieb reichen...
Nicht zuletzt dieses Verhalten der Gewerkschaft führt dazu dass christliche Gewerkschaften mit ihren TV in Betriebe kommt
Erstellt am 24.04.2009 um 12:08 Uhr von MonasLisa
@paula,
du sprichst mir sowas von aus der Seele!
Mich bringt diese Einstellung der Gewerkschaften regelmässig auf die Palme! Es ist wie du sagst, allein schon ein Mitglied in einem Betrieb sollte die GW in die Startlöcher treiben!
Ist aber leider nicht so......
Erstellt am 24.04.2009 um 13:15 Uhr von aTdHvAaNnKcSe
Der Streik zur Erzwingung eines Tarifvertrages wird dann bestimmt lustig
Erstellt am 24.04.2009 um 16:25 Uhr von DonJohnson
@all
"Immer die bösen Gewerkschaften..."
Klar, es ist nciht alles Gold was glänzt, aber ich kann von unserer GEW ncihts schlechtes berichten. Also wir den ersten HTV abschließen wollten (auch über eine Gruppierung innerhalb des Betriebes), gab sich der GEW Sekritär wirklich viel Mühe und hat eine Menge Zeit investiert. Von den seiner Zeit etwa 20 betroffenen Personen waren 2 Mitglied der GEW. Wir besprachen alle gemeinsam wie wir vorgehen wollten. Leider hatten 8 Leute einen befristeten AV und der Rest wollte zwar profitieren, aber ncihts investieren. Alle gemeinsam besprachen wir, wie die GEW forgehen könnte und welche "Druckmittel" sie hat, den HTV durchzusetzen. Zu guter letzt hatten die Kollengen eine Woche Zeit sich zu überlegen was sie wollen. Nun, ein Streik wäre echt lächerlich gewesen... Die befristeten wollten nciht (sogar verständlich, da sie auf Festeinstellung hofften).
Nun, es kam wie es kommen mußte... Kein HTV!
Wir haben momentan einen Organisationsgrad von 20% (im ganzen Betrieb). Tendenz leicht aber stetig steigend. Die GEW ist immer wenn wir sie brauchen auf unserer Seite und hilft wo sie kann und soll, drängt sich aber nciht auf!
Auch so kann die Zusammenarbeit zwischen GEW und Gremium sein. Nicht alle sind schlecht!
Das nur so zum nachdenken...
Erstellt am 24.04.2009 um 18:08 Uhr von peanuts
"Wieviele Mitarbeiter einer Firma müssen in einer Gruppe/Gewerkschaft (z.B. Ver.di) organisiert sein, damit ein Haustarif zustande kommen kann?"
Letztendlich muss noch nicht einmal ein einziger AN in der verhandelnden GW organisiert sein ...
Ein Haustarif kommt sowieso nur dann zustande, wenn der AG mitspielt, da ein solcher TV ausschließlich zwischen AG & GW abgeschlossen wird. Was sagt denn der AG?
Auch kann man nicht behaupten, dass Arbeitnehmer von einem Haustarifvertrag profitieren. Kann so sein, muss aber längst nicht so sein.
Erstellt am 25.04.2009 um 14:24 Uhr von Alexa
Nun ohne auch nur EIN Mitglied halte ich den Abschluß eines HTV für sehr fragwürdig.
Und 50% ist Utopie - vermutlich von Gewerkschaftssekretären, die faul sind und weder selbst Neumitglieder werben wollen, noch ernsthafte Arbeit mit Tarifverhandlungen möchten. Wenn es immer mind. 50% Mitglieder geben müsste, gäbe es in Deutschland nur ganz wenige Haus- oder Flächen-TV.
Um welche Branche handelt es sich denn hier überhaupt? Ist ver.di denn überhaupt zuständig??
Erstellt am 25.04.2009 um 19:09 Uhr von JonnyX
@all
Ver.di ist hier zuständig, soweit sind wir ja schon. Die ersten Gespräche darüber haben wir intern schon geführt. Der AG wird sich über Haustarife nie freuen, da er unterm Strich entweder mehr Lohn oder auch mehr Urlaub vergeben muss. Je nachdem was man aushandelt. Da muss man sich dann zusammensetzen...
Erstellt am 25.04.2009 um 20:28 Uhr von Kölner
@all
Um mit peanuts zu antworten:
Es würde mich auch nicht wundern, wenn der AG sich der CG bedient. Da muss gar kein Mitglied im Betrieb beschäftigt sein - die Gewerkschaft muss sich nur zuständig erklären!
Erstellt am 25.04.2009 um 20:31 Uhr von DonJohnson
@Kölner
Leider hast du sowas von Recht...
Erstellt am 26.04.2009 um 11:58 Uhr von jotim
Nun sonderlich hilfreich sind die Antworten aber bisher nicht gerade.
Ich dachte immer die Gewerkschaften sind für die Interessen der Mitarbeiter da. Ist da wirklich eine Quote notwendig? Schon irgendwie zwiespältig. Da wundert es mich nicht, wenn sich Viele nicht gut vertreten fühlen und austreten.
Wozu zahlen dann die 49% ihren Gew.Beitrag??
Erstellt am 26.04.2009 um 14:55 Uhr von Kölner
@jotim
Du glaubst ja gar nicht, wie hilfreich Deine Antwort war...